Ehemaliger Eishockey-Clubchef Roman Zubík zu neun Jahren Haft verurteilt
In den Schlagzeilen auf den Sportseiten der tschechischen Tagespresse bestimmt dieser Tage eindeutig das Eishockey die Szenerie. Der Grund: Momentan wird die Finalserie zur Landesmeisterschaft ausgespielt. Mitte bis Ende der 90er Jahre ging der Meistertitel ausnahmslos in die walachische Kleinstadt Vsetín. Auch weil der damalige Präsident und Mäzen des HC Vsetín, Roman Zubík, sehr viel Geld in die Vereinskasse spülte. Wie man heute weiß, nicht selten auf krummen Wegen, weshalb der Ex-Clubboss und Geschäftsmann jetzt zu neun Jahren Haft verurteilt wurde.
„Die gesamte Geschäftstätigkeit des Angeklagten war auf Krediten aufgebaut, von denen der größte Teil nachher nicht zurückgezahlt wurde.“
Die Betrogenen waren vielfach große Unternehmen wie die Slowakische Gasindustrie, die Erdölgesellschaft Paramo oder das inzwischen bankrotte Bankhaus Moravia Banka. Der Firma Paramo versprach Zubík zum Beispiel Erdöllieferungen aus Russland, die nicht realisiert wurden. Die finanzielle Vorleistung für das angebliche Geschäft aber hat Zubík ebenso nicht zurückgezahlt.
Hätte man Zubík die komplette Schadenssumme, die zur Anklage gestanden hat, nachweisen können, hätte seine Strafe auch zwölf Jahre Haft betragen können, sagte Richter Karel Gil. Doch womöglich kann auch dieser Fall noch eintreten, sollte Staatsanwalt Bajgar doch noch in Berufung gehen.„Der überwiegende Teil der Straftaten, denen er angeklagt wurde, ist berücksichtigt worden. Zum übrigen Teil ist es schwer, gleich hier nach der Urteilsverkündung etwas zu sagen. Ich behalte mir daher das Recht der Berufung vor“, sagte Bajgar.
Der HC Vsetín ist übrigens nach seiner Erfolgsära, die von 1995 bis 2001 in sechs Meistertiteln gipfelte, inzwischen auf dem harten Boden der Realität angelangt. Wegen hoher Schulden und Verstößen gegen die Eishockeysatzung ist ihm im vorigen Jahr die Erstligalizenz entzogen worden.