Ehemaliger kommunistischer Funktionär Hoffmann "bereit zum Haftantritt"
Karel Hoffmann, ein ehemals hoher Funktionär des kommunistischen Regimes, ist nach eigenen Worten bereit, am 9. August seine vierjährige Haftstrafe anzutreten. Der 79jährige war verurteilt worden, weil er im August 1968 im Zuge des Einmarsches der Warschauer-Pakt-Truppen in die damalige Tschechoslowakei die Abschaltung des Rundfunks angeordnet hatte. Damit sollte die Verlesung einer Erklärung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei, die die Invasion verurteilte, verhindert werden. Der Einmarsch hatte in weiterer Folge zur Niederschlag der Reformbewegung des "Prager Frühling" geführt. Ursprünglich hatte die Anklage auf Hochverrat gelautet, verurteilt wurde Hoffmann aber letztlich lediglich wegen Sabotage. Hoffmann selbst bezeichnete sich stets als unschuldig und als Opfer "politischen Drucks". Nachdem aber auch das oberste Gericht seine Berufung abgelehnt hat, soll er in zwei Wochen seine Strafe antreten.