Ein Tornado tobt in Südmähren: Bereits über 150 Verletzte, fünf Tote und verwüstete Orte

Mehrere Ortschaften in Südmähren sind am Donnerstagabend von einem brachialen Unwetter heimgesucht worden. Dabei verwüstete ein Tornado große Teile der Gemeinden Lužice in der Region Hodonín, Hrušky und Moravská Nová Ves in der Region Břeclav / Lundenburg. Stark beschädigt wurden ebenso der Ort Mikulčice sowie Teile der Bezirksstadt Hodonín / Göding. Am Freitagmorgen meldeten die Rettungskräfte, dass sie bereits über 150 Verletzte versorgt hätten. Mehr als 100 davon sind in Krankenhäusern behandelt worden, sagte der Sprecher des südmährischen Rettungsdienstes. Ihm zufolge konnte drei Personen nicht mehr geholfen werden, sie erlagen ihren tödlichen Verletzungen. Am Freitagmittag sprach Polizeisprecher Pavel Šváb bereits von fünf Opfern, die bestätigt worden seien. Sämtliche tschechischen Einsatzteams von Feuerwehr und Rettungsdienst wurden in die Krisenregion entsandt, um nach Verschütteten zu suchen, Verletzte und mögliche Tote zu bergen. Die schweren Gewitter haben in 32.000 Haushalten Südmährens zu Stromausfall geführt, in anderen Landesteilen sind weitere Tausende Haushalte ohne Strom.

In mehreren Dörfern seien Dächer abgedeckt, Fensterscheiben zerstört und Autos umhergeschleudert worden, berichtete das Tschechische Fernsehen (ČT) am Donnerstagabend. Gegenüber der Presseagentur ČTK sagte der stellvertretende Bürgermeister des Ortes Hrušky, dass der halbe Ort dem Erdboden gleichgemacht worden wäre. Die Autobahn D2 von Brünn nach Břeclav war nicht befahrbar, weil Hochspannungsleitungen auf die Fahrbahn gestürzt waren. In den Verwaltungsbezirken Břeclav und Hodonín fielen nach Berichten in den sozialen Medien Hagelkörner in der Größe von Tennisbällen. Am Schloss Valtice, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, entstand Millionenschaden. An dem Barockbau aus dem 17. Jahrhundert barsten zahlreiche Fensterscheiben.

Autor: Lothar Martin