EM-Eventmanager Mathias: Bieten Wiener Fußballatmosphäre für 70.000 Menschen
Die Fußball-EM steht unmittelbar vor der Tür. In Wien freut man sich schon auf die Gäste aus nah und fern, besonders aber auf jene aus den Nachbarländern. Da zu den teilnehmenden Nachbarn auch die Tschechische Republik gehört, wurde bei einem Welcome Meeting in Prag das große Fußballprojekt "Fanzone Wiener Innenstadt" vorgestellt. Unter den Gästen des Meetings war auch der lange für Rapid Wien spielende tschechische Ex-Fußballer Ladislav Maier. Radio Prag hat mit Rudolf Mathias, dem Chefredakteur des Presse- und Informationsdienstes der Stadt Wien, über das Fußballfest gesprochen:
Herr Mathias, in Ihrer Fanzone mitten in der Stadt, die für 70.000 Menschen vorbereitet ist, wird es sicher auch Public Viewing, also große Leinwandbildschirme geben, vor denen die Fans dann die EM-Spiele live verfolgen können…
„Wir haben im Rahmen der Fanzone eine Menge dieser großen Bildschirme errichtet und wir haben sie nicht nur dort, sondern in der ganzen Stadt verteilt“.
Das heißt, auch die Fans der tschechischen Mannschaft, die ihre Gruppenspiele in der Schweiz austrägt, können demnach jederzeit die Begegnungen ihrer Mannschaft bei Ihnen mitten in der Stadt verfolgen…
„Dann freuen wir uns, wenn sie zu uns kommen, und Wiener Fußballatmosphäre erleben wollen.“
Was reizt Sie denn daran, einen solchen Großevent zu veranstalten?
„Schauen Sie, das Interessante ist, dass wir vor nunmehr 15 Jahren erstmals den Wiener Stadtsilvester veranstaltet haben. Man hat uns damals gesagt, das wird in einem historischen Stadtkern nicht funktionieren. Wir glauben allerdings, dass diese Stadt, so wie sie ist, die einzigartige Chance gibt, der Welt zu zeigen, wie man Events anders feiern kann als es die Anderen tun. Und wir wollten diese Chance ganz einfach im Rahmen der EM nutzen.“
Österreich und die Schweiz konnten aus dem Konzept, das Deutschland vor zwei Jahren vorgelebt hat, ihren Nutzen ziehen. Auch Österreich kann sich nun zeigen als ein offenes Land, das gern Gäste aufnimmt, die diesem Sport frönen und daher auch Frohsinn und viel Heiterkeit verbreiten…
„Ich glaube, das ist auch das Wesentliche. Fußball darf keine Sache sein zur Polarisation. Entweder man mag diesen Sport oder man mag ihn nicht. Diese EM bietet die Chance, auf der einen Seite ein Fußballfest zu feiern und auf der anderen Seite all jenen, die mit Fußball tatsächlich nicht allzu viel am Hut haben, die Möglichkeit zu geben, in diese Stimmung einzutauchen.“
Sind Sie selbst Fußballfan?
„Ich muss offen und ehrlich gestehen: Ich bin Eventfan und kein wirklicher Fußballfan. Aber genau darum ist es für mich eine besondere Herausforderung, denn diese Unbefangenheit zum Fußball selbst macht es eigentlich wieder spannend und bringt Aspekte in das Ganze mit ein, die vielleicht ein Fußballfan aus seiner Position heraus gar nicht so sehen würde.“
Herr Mathias, Sie haben auch davon gesprochen, dass Sie besonders die Gäste aus den Nachbarländern Österreichs nach Wien einladen wollen. Bei der EM-Endrunde sind vier dieser Nachbarländer unter den Teilnehmern: Deutschland, Tschechien, Italien und die Schweiz. Wenn wir jetzt davon ausgehen müssen, dass Österreich vom Leistungsvermögen her das Endspiel nicht schaffen wird, welche Ihrer Nachbarländer würden Sie dann gern zum Finale in Wien begrüßen?
„Also ich will da eine diplomatische Antwort geben: Für uns ist jedes Land, das hier ins Finale kommt, eine willkommene Herausforderung zu zeigen, wie gut wir uns auf die EM vorbereitet haben.“