Erkrankung zweier Christdemokraten verhinderte vermutlich Wahlsieg von Klaus

Die im tschechischen Parlament letztlich getroffene Entscheidung, die Präsidentschaftswahl in einer öffentlichen Abstimmung durchzuführen, hat Václav Klaus bei der ersten Wahl ganz offenbar den Sieg gekostet. Der unabhängige Senator Karel Barták, der der Fraktion der Christdemokraten (KDU-ČSL) zugerechnet wird, hat an der öffentlichen Abstimmung nicht teilgenommen, weil er aus prinzipiellen Gründen mit diesem Wahlverfahren nicht einverstanden sei. Das sagte der christdemokratische Vizechef Marián Hošek heute in einer Sendung des Tschechischen Fernsehens (ČT). Hošek verwies darauf, dass diese prinzipielle Haltung der Hauptgrund für das Fernbleiben des Senators gewesen sei. Barták, der als ein Wähler von Václav Klaus angesehen wird, hatte die Prager Burg schon vor dem ersten Wahlgang am Freitagabend verlassen. Von seiner Herzattacke habe er sich inzwischen erholt, sagte Hošek. Ein weiterer Klaus-Wähler, der christdemokratische Senator Josef Kalbáč, liegt hingegen noch im Krankenhaus. Er hatte die Prager Burg unmittelbar vor dem dritten Wahlgang verlassen, bei dem Klaus nur eine einzige Stimme fehlte.

Autor: Lothar Martin