Erneuter Anlauf: Opfer von Zwangssterilisation sollen entschädigt werden

Opfer von Zwangssterilisation in Tschechien sollen eine gesetzliche Entschädigung erhalten. Laut der Nachrichtenagentur geht dies aus einer schriftlichen Antwort der Regierungskoalition an den Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen hervor. Demnach werden die Grundzüge des Gesetzes bis Ende dieses Jahres erarbeitet, in Kraft treten soll es Ende 2015.

Mehrere Dutzend Frauen, größtenteils Angehörige der Roma-Minderheit, haben im Jahr 2004 den Vorwurf der Zwangssterilisation erhoben. Eine offizielle Entschuldigung der Regierung erfolgte 2009, die Einführung einer gesetzlichen Entschädigung scheiterte jedoch mehrmals. Der Menschenrechtsausschuss der UNO kritisiert weiterhin die fortdauernde Diskriminierung der Roma-Minderheit in Tschechien, wie etwa die Abschiebung von Roma-Kindern in sogenannte „Sonderschulen“ sowie den Schweinemastbetrieb auf dem Gelände des früheren Konzentrationslagers im südböhmischen Lety.

Autor: Annette Kraus