Europarat fordert Ermittlungen zum Tod eines Mannes nach Polizeieinsatz in Teplice

Der Europarat in Straßburg hat Tschechien aufgefordert, die Umstände des Todes eines Mannes nach einem Polizeieinsatz am vergangenen Samstag unverzüglich, gründlich und unabhängig zu ermitteln. Dies teilte ein Sprecher des Generalsekretärs des Europarates am Mittwoch in einer Presseerklärung mit. Die Videoaufnahme des Vorgangs sei beunruhigend und ließe viele Fragen aufkommen, hieß es.

In Teplice / Teplitz im Norden Tschechiens ist ein Angehöriger der Roma-Minderheit nach einer gewaltsamen Festnahme gestorben. Ein Zeugenvideo zeigt, wie ein Polizist dem Mann sein Knie auf den Hals drückt. Mehrere NGO sehen Parallelen zum Fall George Floyd in den USA. Die Polizei bestreitet jegliche Verfehlung. Das vorläufige Ergebnis der Obduktion habe keinen Zusammenhang zwischen seinem Tod und dem Polizeieinsatz nachgewiesen, teilte eine Polizeisprecherin mit. Als mögliche Todesursache gilt eine Drogen-Überdosis.

Der tschechische Premier Andrej Babiš (Ano) sowie Innenminister Jan Hamáček (Sozialdemokraten) stellten sich hinter die beteiligten Polizisten. Sie hätten seine hundertprozentige Unterstützung, sagte der Babiš.