Gazprom-Delegation verhandelte in Prag

Die Lieferungsverpflichtungen gegenüber den Gasabnehmern sowohl in der EU als auch in der Tschechischen Republik müssen nach Meinung von Vizepremier der tschechischen Regierung, Alexandr Vondra, erfüllt werden. Das sagte er am Samstag nach seinen Verhandlungen mit Vertretern des russischen Gasunternehmens Gazprom. Die russische Delegation, geleitet von Gazprom-Vizechef Alexandr Medwedev, ist nach Prag gekommen, um mit der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft über den aktuellen Gasstreit zwischen Moskau und Kiew zu verhandeln. In die Frage um Schuldzuweisungen, so Vondra, wolle sich Tschechien nicht einmischen, da nicht genügend zuverlässige Informationen vorlägen. Bei den Auseinandersetzungen handele es sich um einen „kommerziellen Disput“, sagte er.

Die Europäische Union verfüge über Instrumente für die Gewährleistung einer langfristigen Gasversorgung ihrer Mitgliedsländer auch dann, wenn sich Russland und die Ukraine nicht auf eine baldige Beilegung ihres Streits einigen sollten. Vondra kündigte ein EU-Treffen auf Botschafter-Ebene für Montag in Brüssel an. Am Donnerstag soll ein informelles Treffen der EU-Außenminister in Prag stattfinden.