Gerhard Schröder: Freizügigkeit für Tschechen "nicht über Nacht"

In einem Interview mit der tschechischen Tageszeitung Mlada fronta Dnes hat der deutsche Kanzler Gerhard Schröder am Samstag die deutschen Übergangsfristen für Arbeitskräfte aus den EU-Beitrittsländern verteidigt. Er verstehe zwar, dass die freie Wahl des Arbeitsplatzes für Menschen aus den ab Mai neuen EU-Staaten eine große Bedeutung und Symbolik habe. Auch gehöre dies - Zitat - "zu den vier Grundfreiheiten des europäischen Binnenmarktes". Aber, so Schröder weiter: "Nicht alles kann über Nacht zu Stande gebracht werden." Solche Fristen seien in der Geschichte der europäischen Vereinigung häufig und erfolgreich eingesetzte Mittel gewesen. Schröder, der diese Woche seinen 60. Geburtstag feierte, kündigte an, Deutschland werde die Einschränkung der Freizügigkeit zwei Jahre nach der EU-Erweiterung prüfen und neu entscheiden. Den tschechischen Premier Vladimír Spidla nannte der deutsche Kanzler seinen Freund. Die tschechisch-deutschen Beziehungen bezeichnete Schröder als - Zitat - "so gut und eng, wie nur selten zuvor."

Autor: Daniel Satra