Gesprächsforum sieht Tschechiens EU-Beitritt als oberstes Ziel
Die Aufnahme Tschechiens in die EU muss aus Sicht des tschechisch-deutschen Gesprächsforums das oberste Ziel der bilateralen Zusammenarbeit sein. Das wurde bei einer Tagung des Gremiums am Freitag in Berlin bekräftigt. Die etwa 80 Teilnehmer beider Länder zogen eine Bilanz dessen, was seit Unterzeichnung der tschechisch-deutschen Versöhnungserklärung vor fünf Jahren erreicht wurde. Zugleich gaben sie Anstöße für die künftige Gestaltung des Verhältnisses zwischen beiden Ländern. "Auf Grund verschiedener Kommentare von Politikern sind die Beziehungen nicht so gut, wie noch vor wenigen Wochen", sagte der tschechische Leiter des Gesprächsforums, Otto Pick. Der deutsche Forums-Leiter Christoph Zöpel sagte, Berlin wolle sich aber nicht der EU-Aufnahme Tschechiens entgegenstellen. "Die Vergangenheit ist kein Hindernis für den EU-Beitritt Tschechiens."
Die beiden Co-Vorsitzenden des Tschechisch-Deutschen Diskussionsforums, Otto Pick und Christoph Zöpel, sprachen sich des weiteren für die beschleunigte Erarbeitung der geplanten Studien, die die Rechtsnormen verschiedener europäischer Länder über die Aussiedlung und Enteignung der deutschen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg vergleichen sollen. Gleichzeitig unterstützten sie ein intensiveres Interesse beider Seiten für das Leben der sorbischen Minderheit in Deutschland und der deutschen Minderheit in Tschechien.