Geste an sudetendeutsche Antifaschisten? Kabinett will am Mittwoch beraten

Premierminister Jiri Paroubek ist sicher, dass seine Regierung die von ihm vorgeschlagene Versöhnungsgeste gegenüber sudetendeutschen Antifaschisten unterstützen wird. Das sagte der sozialdemokratische Regierungschef am Sonntag im Tschechischen Fernsehen. Es solle sich dabei um eine symbolische Würdigung jener Deutschen handeln, die einst als tschechoslowakische Staatsbürger gegen die Besetzung des Landes durch Hitlerdeutschland aufgetreten waren. Direkte Entschädigungszahlungen sind dabei nicht geplant. Paroubek sagte jedoch, dass die Regierung gemeinnützigen Organisationen, die die Schicksale der Betroffenen dokumentieren, umgerechnet etwa eine Million Euro zur Verfügung stellen könnte. Vertreter der sozialliberalen Regierungskoalition hatten bereits früher positiv auf Paroubeks Vorstoß reagiert. Die oppositionelle Demokratische Bürgerpartei ist dagegen. Ihr Ehrenvorsitzender, Staatspräsident Vaclav Klaus, hatte in diesem Zusammenhang kürzlich sogar gemeint, Paroubek hätte "den Verstand verloren".