Im Briefkasten: „In den deutsch-tschechischen Beziehungen muss noch sehr viel getan werden“

Mehrere Fragen unserer Hörer werden in der aktuellen Folge beantworten. Und zwar unter anderem zu unserem Sprachkurs oder zur Zusammenarbeit zwischen deutschen und tschechischen Zoos.

In jeder Ausgabe unseres Hörerforums stellen wir Ihnen eine neue Preisfrage. Auch heute ist das nicht anders. Aus den uns zugesandten richtigen Antworten losen wir sechs Gewinner aus, die interessante Sachpreise erhalten.

Die Preisfrage im Dezember lautet:

Vor 190 Jahren wurde am Ständetheater in Prag die Posse „Fidlovačka“ uraufgeführt, in der Karel Strakatý zum ersten Mal die spätere tschechische Nationalhymne sang. Wie heißt das Lied, das zur Nationalhymne wurde?

Ihre Antwort schicken Sie bitte bis Ende dieses Monats an [email protected].

Die richtige Antwort aus dem Vormonat lautet Taxis-Graben. So heißt nämlich das berühmteste und am meisten gefürchtete Hindernis, das bei der Großen Steeplechase von Pardubice übersprungen wird. Ursprünglich handelte es sich um einen zwei Meter tiefen und fünf Meter breiten Wassergraben, der hinter einer 150 Zentimeter hohen Hecke versteckt war. Aufgrund von Protesten von Tierschützern wurde das Hindernis teilweise niedriger gemacht und verfüllt. Dennoch kommt es am Taxis-Graben zu Stürzen, manchmal sogar mit tödlichem Ausgnag für die Pferde.

Unter den Siegern, die uns die richtige Antwort geschickt haben, ist auch Peter Barthel aus Deutschland. Herzlichen Glückwunsch!


Und nun zu Ihren Briefen und Zuschriften, liebe Hörerinnen und Hörer. Und auch zu Ihren Fragen, denn wir wollen diesmal gleich mehrere beantworten.

Heinz Günter Hessenbruch aus Remscheid hat sich die Sendung MusikCzech mit Martina Trchová und ihrem neuen Album „90 % štěstí“ (auf Deutsch: 90 % Glück) angehört. In Anspielung darauf, dass Trchovás früheres Album „Holobyt“ mit dem Musikpreis Anděl (Engel) bedacht wurde, schreibt er:

„Ja, Martina hat einen Orden verdient, und mir haben die schönen Lieder sehr gut gefallen. Oft treffen die Lieder aus Tschechien meinen Geschmack. Aber – einen Orden haben auch Sie erdient, ich darf Ihre Sendungen schon seit 1993 hören...“

Vielen Dank, Herr Hessenbruch, für das Lob und auch für die Ausdauer, mit der Sie unsere Sendungen verfolgen!

Bernd Wachsmuth und Michelle Houschka aus Berlin zeigten sich recht entsetzt über die Nachricht, dass Hacker in Tschechien betrügerische E-Mails mit dem Logo des Tschechischen Rundfunks verbreiten:

„Wir als Ihre Stammhörer haben vor zwei Tagen die erschütternde Nachricht gelesen, was sich da sehr dumme Menschen erlaubt haben oder sich weiter erlauben, indem sie sich fremde Betriebszeichen oder hier Senderkennzeichen aneignen und sich unter falscher Identität für irgendwas ausgeben. Das ist nun wirklich strafbar. Wir wünschen uns, dass diese Sache durch die Polizei und andere staatliche Behörden aufgeklärt wird, so dass unser guter Sender Radio Prag International keinen Schaden erleidet. Wir als Stammhörer sind echte Menschen, die sich nicht vorstellen könnten, wenn es diesen Sender nicht mehr geben würde. Es wäre wie ein Weltuntergang.“

Tschechisch-deutschen Beziehungen noch weiter ausbaufähig

Danke für Ihre Unterstützung. Das sogenannte Phishing ist heute überall im Aufschwung, und die Nutzer des Internets müssen einfach gut aufpassen und lernen, die Anzeichen zu erkennen, um nicht auf die Betrüger hereinzufallen.

Bernd Wachsmuth hat uns auch seinen Kommentar zum Thema tschechisch-deutsche Beziehungen geschickt, das wir in unserer Podcast-Reihe „Sechsmal Tschechien“ erörtert haben:

„Ich habe heute den zweiten Teil von Sechsmal Tschechien gehört, da ging es um die tschechisch-deutschen Beziehungen. Da muss ich sagen, das ist noch weiter ausbaufähig, das merke ich sogar hier in Berlin. Was ich hier beim Einkauf vermisse: dass es recht wenige Produkte aus Tschechien zu kaufen gibt. Und wenn man in einen guten Plattenladen geht, bekommt man alles, aber bei tschechischen Musikinterpreten findet man nicht eine Platte oder nicht eine CD. Es ist schon gut, dass es den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds gibt. Was die Beziehungen zwischen Deutschland und Tschechien anbetrifft, da muss noch sehr viel getan werden.“

„Tschechisch gesagt“ als Podcast

Werner Langhans aus Lindau am Bodensee hat sich mit einer Frage an uns gewandt, die unseren Sprachkurs „Tschechisch gesagt“ betrifft:

„Bisher haben Sie zur gesprochenen Episode beziehungsweise Kurseinheit jeweils den Text dazu angezeigt. Damit war es mir möglich, die tschechischen Wörter auch geschrieben zu sehen. Das ist eine sehr gute Hilfe. Aber warum unterbleibt dies jetzt?“

Lieber Herr Langhans, Radio Prag International bietet auch weiterhin alle neuen Tschechisch-Kurse mit Text auf seiner Website an. Und wie gewohnt kommt dieser neue Kurs am Freitag. Außerdem haben wir aber einen Podcast gestartet, der ohne Text über unterschiedliche Podcast-Plattformen angeboten wird. Es sind im Moment drei Folgen in der Woche, die wir veröffentlichen. Dabei greifen wir neben dem neuen Sprachkurs auch auf ältere Folgen zurück. Und zu diesen bereits veröffentlichten Kursen bringen wir nicht noch einmal den Text. Und damit beantworten wir auch die Frage von Philipp Spiegl, die er via Facebook gestellt hat, und zwar ob es den Podcast auch auf Spotify gibt. Ja, das ist der Fall.

Dieter Feltes aus Pyrbaum bedankt sich für die Informationen aus Tschechien:

„Wie ich aus Ihren Berichten entnehmen kann, sind die Polizisten in Ihrem Land sehr unzufrieden. Ich finde, dass dies eine gefährliche Situation ist, wenn diese Organe nicht voll ihren Beruf ausführen. Gerade dieser Personenkreis ist unter anderem für die Sicherheit des Landes zuständig. Dazu gehört auch eine entsprechende Bezahlung. Nun meine Frage: Werden in der Tschechischen Republik die Polizisten verbeamtet? So wie ich weiß, ist dies bei uns der Fall.“

So funktioniert es auch in Tschechien. Die Polizisten stehen im sogenannten Dienstverhältnis des Staates. Daraus ergeben sich bestimmte Einschränkungen: So darf ein Polizeibeamter beispielsweise nicht Mitglied einer Partei sein. Er darf im Prinzip auch keine andere Erwerbstätigkeit als den Dienst ausüben. Angehörige der Sicherheitskräfte sind verpflichtet, innerhalb von drei Jahren nach ihrem Dienstantritt eine Dienstprüfung abzulegen. Aber aus dem Dienstverhältnis ergeben sich auch zahlreiche Vorteile. Man ist unkündbar, mit Ausnahme schwerwiegender Gründe wie dem Begehen einer Straftat oder einem anderen Verstoß gegen die festgelegten Regeln. Außerdem haben die Polizisten Anspruch unter anderem auf einen längeren Urlaub, auf Reha-Programme und auch auf Rentenleistungen bereits nach fünfzehn Dienstjahren.

Bernd Seiser aus Ottenau schreibt, er melde sich mal wieder mit einer Hörerfrage, und zwar:

Aus Karlsruhe nach Ostrau: Flusspferd Halloween

„Ist das Flusspferd Halloween gut im Zoo Ostrava eingetroffen, und hat es sich schon eingelebt?“

Gemeint ist ein Flusspferd namens Halloween, das am Dienstag vergangener Woche den Karlsruher Zoo verlassen hat. In einer spezieller Transportkiste wurde es in den Zoo im nordmährischen Ostrava / Ostrau gebracht. Dort ist der Dickhäuter am Samstag eingetroffen. Im Rahmen der tschechisch-deutschen Zusammenarbeit wurde zudem ein Nilpferd-Bulle, der in jenem tschechischen Zoo lebte, nach Berlin geschickt. Grund für den Austausch ist die sogenannte Zuchtblut-Erneuerung und die Erhaltung der genetisch variablen Flusspferdpopulation in europäischen Zoos. Künftig soll in Ostrau eine Gruppe von zwei Weibchen und einem Männchen entstehen, was der Sozialstruktur entspricht, in der Nilpferde in der Natur leben. Die Besucher werden Halloween in den kommenden Wochen sehen können. Bis dahin bleibt der Bulle durch eine Barriere von den Weibchen getrennt.

Die Zucht von Flusspferden hat im Zoo Ostrau übrigens eine lange Tradition. Sie begann 1967 mit dem Import eines sechsjährigen Weibchens, das bis zu seinem Tod im Jahr 2009 in Ostrau blieb. 1968 kam ein Männchen hinzu, das 50 Jahre lang im Zoo lebte. Aufgrund einer starken Verschlechterung seines Gesundheitszustands musste das Tier Ende 2018 eingeschläfert werden. Das dritte Nilpferd war ein junges Weibchen aus dem Whipsnade Zoo in England im Jahr 2016. Dazu kam 2019 ein Männchen aus Antwerpen hinzu, also dasjenige, das nun nach Berlin umgezogen ist. Im folgenden Jahr bekam das Paar ein junges Weibchen, das nun selbst Junge bekommen könnte. Und das soll eben mit Halloween aus Karlsruhe geschehen.

Foto: Monika Vlčková,  Zoo Ostrava

Schreiben Sie uns bitte weiter an Radio Prag International, deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik oder per E-Mail an [email protected].

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