Gleiche Chancen, gleiche Pflichten - Katholische Frauen tagten

"Equal Opportunities", "Gleiche Chancen für Frauen und Männer", diesen Wunsch hat die Union katholischer Frauen und deshalb steht auch die Konferenz, die bis Samstag im erzbischöflichen Seminar in Prag stattfindet, unter diesem Motto. Fast 100 Frauen aus insgesamt 24 Ländern - alle in katholischen Frauenverbänden organisiert - treffen sich vier Tage lang zum Gottesdienst, zu Workshops, Vorträgen und Diskussionen. Bettina Schlener hat sich mit drei Teilnehmerinnen unterhalten.

"Prüft alles, das Gute haltet fest." Mit diesen Worten aus dem Neuen Testament ist das Programm der viertägigen Konferenz überschrieben und um genau das geht es bei der Tagung, deren Ziele die Regionalpräsidentin der Weltunion katholischer Frauenverbände für Europa Dr. Marie-Louise van Wijk - van de Ven aus den Niederlanden auf den Punkt bringt:

Dr. Claudia Lücking, Vizepräsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes, fügt an:

Dabei soll sich auch herausstellen, ob Chancengleichheit ein Traum ist oder ob er einigen Ländern schon Wirklichkeit geworden ist. In den Gesprächen wird deutlich, dass die Situation in den verschiedenen Staaten sehr unterschiedlich ist, was sich dabei auf Dauer als gut oder erfolgreich erweisen wird, kann nur die Zukunft zeigen, so Lücking.

Wie Chancengleichheit gefördert werden kann, dafür gibt es viele Ansätze. So sollten Frauen die Möglichkeit einer guten formalen Bildung bekommen, gleichzeitig müssten sie sich aber auch ihrer Chancen bewusst werden, um sie verwirklichen zu können. Die Bildung von Netzwerken könnte zudem nützlich sein.

Maria Moors, Vizepräsidentin der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, fügt an:

Die Frauen wollen auch in der Kirche mehr Einflussmöglichkeiten. Auch das Priesteramt für Frauen ist kein Tabu. Doch vorerst würde es schon reichen, wenn die Gleichstellung soweit ginge, dass wenigstens Stellen, die keine Weihe verlangten, mit Frauen besetzt werden.

Dafür müssten sich Frauen mit gemeinsamen Interessen zusammenschließen und sich ihrer Anliegen im Austausch mit anderen bewusst werden. Die Bewegung in Richtung Osteuropa stellt in diesem Zusammenhang einen wichtigen Aspekt dar. Dabei fällt Lücking besonders auf, dass gerade tschechische Frauen ein besonderes Problem haben: Für sie habe das "Sich Organisieren" immer noch den Beigeschmack des "Organisiert werdens", was den Zusammenschluß zu Interessenverbänden nicht gerade erleichtere.

Autor: Bettina Schlener
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