Großbritannien schuldet Tschechien Millionen für Sozialleistungen von Arbeitsmigranten
Die britische Regierung weigert sich, Kosten für die Arbeitslosenunterstützung von ehemals in Großbritannien arbeitenden Tschechen zu übernehmen. Wie die tschechische Arbeits- und Sozialministerin Michaela Marksová (ČSSD) gegenüber den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks bestätigte, schulden die Briten Tschechien 100 Millionen Kronen (ca. 3,6 Millionen Euro).
Bei den Arbeitsmigranten handelt es sich um Personen, die während ihres Aufenthalts in Großbritannien weiterhin in Tschechien gemeldet waren. Nach ihrer Rückkehr hatten sie deshalb Anspruch auf Sozialleistungen in ihrem Heimatland. Während ihrer Zeit im Ausland haben sie jedoch in die britischen Sozialkassen einbezahlt. Großbritannien ist bislang nicht bereit, einem Beschluss der Europäischen Kommission Folge zu leisten und Tschechien für die entstandenen Ausgaben zu entschädigen. Marksová hat angekündigt, sich mit den Nachbarländern Polen und der Slowakei in Verbindung zu setzen, denen Großbritannien ebenfalls Geld für Sozialleistungen schuldet. Außerdem wird sich die Arbeitsministerin im Dezember mit ihrem britischen Amtskollegen treffen.