Großes Verdienstkreuz für Tschechische Geistliche
Am Montag wurde zwei tschechischen Geistlichen eine besondere Ehre zuteil: Sie erhielten in der Deutschen diplomatischen Vertretung in Prag aus den Händen des Botschafters Hagen Graf Lambsdorff das große Verdienstkreuz des Bundesverdienstordens. Falls Sie interessiert, um wen es sich bei den Ausgezeichneten handelte und weshalb sie derartig bedacht wurden, dann folgen Sie dem Bericht von Olaf Barth.
Der Synodalsenior der evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder, Pavel Smetana, und der Bischof von Litomerice/Leitmeritz, Josef Koukl, hätten sich seit vielen Jahren in besonderem Maße um die tschechisch - deutschen Beziehungen verdient gemacht, verlautbarte es bei der Ordensverleihung in den Räumen des deutschen Botschaftsgebäudes. Der deutsche Botschafter Hagen Graf Lambsdorff würdigte ihre "Initiativen zur Stärkung der Brüderlichkeit tschechischer und deutscher Christen". Die beiden Geistlichen hätten sich seit Jahrzehnten auf vielfältige Weise beharrlich für Aussöhnung und Verständigung engagiert, hieß es weiter.
Um etwas Konkreteres über jene Tätigkeiten der beiden Würdenträger zu erfahren, die letzten Endes zu der Auszeichnung führten, befragten wir den Pressesprecher der Deutschen Botschaft, Herrn Dr. Lorenz Barth...
Beide Ordensempfänger fühlten sich geehrt, verwiesen aber darauf, dass sie die Auszeichnung nicht in erster Linie als persönliche Belobigung, sondern als eine Würdigung der jeweiligen kirchlichen Gemeinschaften betrachten würden.
Synodalsenior Smetana betonte, man pflege die guten Kontakte zu den deutschen Glaubensbrüdern bereits seit den Zeiten des totalitären Regimes und nutzte dann die Gelegenheit zum Dank für die großartige Hilfe und Unterstützung, die man schon damals aus Deutschland erhalten habe.
Aus den vor allem in den 90er Jahren vertieften Beziehungen tschechischer und deutscher Christen entwickelte sich ein fruchtbarer Dialog, dessen zentrales Thema die Aussöhnung dieser beiden Völker war. Eine gemeinsame Kommission erarbeitete wichtige Publikationen und Appelle, die u.a. eine Entschuldigung für das gegenseitig begangene Unrecht deklarierten.
Ob es das erste Mal war, dass tschechische Geistliche eine derartige Auszeichnung des deutschen Staates erhalten hätten, wollten wir abschließend wissen. Dazu noch einmal Herr Dr. Barth: