Heftige Gewitter beendeten Hitzewelle in Tschechien

Die vier Tage anhaltende Hitzewelle in Tschechien wurde am Freitag durch heftige Unwetter gestoppt. Bereits in den frühen Nachmittagstunden erreichten die Wärmegewitter von Westen her das Gebiet der Republik, so dass der böhmische Landesteil bis zum Freitagabend von zum Teil sinnflutartigen Niederschlägen heimgesucht wurde. Später schwappte die Gewitterfront auch nach Mähren und Mährisch-Schlesien über.

Den Angaben der Radarüberwachung zufolge wurde an einige Orten des Landes eine Niederschlagsmenge von 20 bis 30 Milliliter pro Quadratmeter registriert, gab Pavel Borovička vom Tschechischen Hydrometeorologischen Institut (ČHMÚ) bekannt. Große Regenmengen fielen insbesondere auf das Einzugsgebiet des Flusses Sázava, wo bei Ždár nad Sázavou auch eine entsprechende Hochwasserwarnung ausgerufen wurde. Die höchste Stufe dieser Warnung wurde aber letztlich nicht erreicht, der Pegel des Flusses kam 20 Zentimeter unter der kritischen Grenze zum Stehen. Starke Regengüsse gab es auch in der Hauptstadt Prag, wo in einigen Stadtbezirken mehrere Keller überschwemmt wurden. Die Feuerwehr war hier wie auch in einigen anderen Regionen pausenlos und bis in die Nacht zum Samstag im Einsatz.

Die Unwetterwarnung des ČHMÚ gilt noch für den gesamten Samstag, an dem weitere ergiebige Niederschläge erwartet werden. Erst am Sonntag kommt es zu einer Wetterberuhigung mit wieder häufigem Sonnenschein. Vor den heftigen Gewittergüssen vom Freitag war es in ganz Tschechien unverhältnismäßig heiß. Gleich an 39 Orten, an denen die Temperatur seit mindestens 30 Jahren regelmäßig gemessen wird, wurden daher neue Wärmerekorde für einen 23. Mai registriert.

Autor: Lothar Martin