Hörerforum

Ahoi und herzlich willkommen zum Hörerforum von Radio Prag. Auch heute wollen wir wieder ein wenig in der Postmappe blättern und uns mit Ihren Zuschriften befassen. Am Mikrofon begrüßen Sie dazu Katrin Bock und Lothar Martin.

"Auch nach der Zeitumstellung ist Radio Prag ausgezeichnet zu hören," schrieb uns Herr Paul Gager aus Deutschkreutz in Österreich jüngst auf einer Osterkarte. Das zu lesen freut uns natürlich, ebenso wie die Tatsache, dass uns die gute Sendequalität von der Mehrzahl unserer Hörer bestätigt wurde. Bei allen, die uns in den letzten Tagen geschrieben haben, möchten wir uns auf diesem Weg zudem für die vielen netten Ostergrüße bedanken.

In einem anderen Schreiben stellte Herr Engelbert Borkner aus Hildesheim fest: "Wie ich aus ihren Sendungen entnehmen konnte, hat sich bis auf eine Frequenzänderung nichts weiter im Sommersendeplan verändert." Das stimmt, was die reine Ausstrahlung unserer Sendungen betrifft. Aber Herrn Arthur Meyer aus Wien ist zum Beispiel unsere neu gestaltete Internetseite aufgefallen, zu der er uns mitteilte: "Ich beglückwünsche Sie zur neu gestalteten Homepage von Radio Prag. Ich schaue jetzt noch lieber vorbei. Danke!"

Sicher ist das neue Design unserer Webseite für den einen oder anderen User noch gewöhnungsbedürftig. Doch gerade aus diesem Grunde würden wir uns freuen, wenn sich diejenigen, die unser Programm per Internet verfolgen, zu unserer Neuerung einmal äußern würden. Alle Änderungen, die wir vornehmen, sollen ja dazu beitragen, dass Sie noch mehr Freude am Hören oder auch Lesen der Programme von Radio Prag haben.

Viel Freude am diesjährigen Osterfest hatten dank des schönen Frühlingswetters sicher auch die meisten unserer Hörer in den deutschsprachigen Sendegebieten. Dass man aber gerade in Deutschland, Österreich oder auch in der Schweiz relativ entspannte und frohgesinnte Osterfeiertage verbringen konnte, nahm sich Radio-Prag-Stammhörer Hans Jähkel aus Altenburg zum Anlass, um über weniger erfreuliche Dinge, die in der Welt passieren und noch geschehen, nachzudenken.

"Doch so schön das Wetter war, so trübten doch die Ereignisse in Israel die Stimmung, war man traurig über den Tod der allseits beliebten Queen Mum, wurde man durch die Explosion in Louny, die ein Hotel zusammenstürzen ließ, aufgeschreckt und nicht zuletzt das Eingeständnis der Untersuchungskommission über die Ursache am Tod der Bundeswehrsoldaten und ihrer dänischen Kameraden in Afghanistan, wo bei der Entsorgung von Munition nicht den Vorschriften entsprechend gehandelt wurde, waren Ereignisse, die das Schöne an den Festtagen in den Hintergrund drängten. Da erklärte Scharon Arafat zum ´Feind Israels und der gesamten freien Welt´, schickte seine Panzer in die Autonomiegebiete, rächte sich für die vielen Selbstmordattentate und vergaß eigentlich dabei, dass er vor Monaten mit seinem Besuch des Tempelberges die erneute Intifada ausgelöst hatte. Dabei weiß wohl niemand wie es weitergehen soll, selbst wenn Arafat nicht mehr Stimme und Präsident der Palästinenser sein sollte. Der UN-Sicherheitsrat interessiert Scharon nicht, die halbherzigen Worte von US-Präsident Bush stärken den ehemaligen General in seinem Handeln - wohin führen uns die Menschen, die Politiker, die doch den Frieden als ein wichtiges Gut der Menschheit sichern sollten?! Fragen über Fragen, die nach dem gegenwärtigen Zustand der Politik im Nahen Osten wohl niemand beantworten kann, und das alles an den Ostertagen."

Eine befriedigende Antwort zu der eben geschilderten Problematik haben auch wir im schönen Prag nicht zur Hand. Doch uns würden wie immer Ihre Meinungen dazu interessieren. Also schreiben Sie uns bitte, wie Sie über die Situation im Nahen Osten denken. Apropos schönes Prag. Dass auch in der "Goldenen Stadt" nicht alles Gold ist, was glänzt, das erfahren Sie gleich in wenigen Augenblicken.

Unserer Post ist immer wieder zu entnehmen, dass sich die tschechische Hauptstadt einer ganz besonderen Resonanz unter unseren Hörern erfreut. Daher zählt unsere 14-tägige Wochenendsendung "Spaziergang durch Prag" auch zu den beliebtesten und meistgehörten Sendereihen. Das ging nicht zuletzt aus Ihren Zuschriften nach der Sendung vom 24. März hervor, als wir über das aktuelle Vorhaben rund um den Prager Wenzelsplatz berichtet haben. Herr Ralf Urbanczyk aus Eisleben schrieb uns zum Beispiel:

"Gut gefallen hat mir Ihr Bericht über die Pläne zur Umgestaltung des Wenzelsplatzes im Zentrum der tschechischen Hauptstadt. Ich denke, dem Platz wird ein solcher Umbau gut tun. Wenn ich als Besucher nach Prag komme, gefällt mir die derzeitige Gestaltung des Platzes überhaupt nicht. Allerdings sollte der Platz auf jeden Fall so gestaltet werden, wie ihn die Prager am liebsten hätten."

Auch der von uns heute bereits zitierte Hans Jähkel erhofft sich einiges von der Umgestaltung des weit über die Ländergrenzen hinaus bekannten Platzes. Hierbei kann er sich gut an dessen wechselhafte Geschichte erinnern:

"Seit 1958 bin ich mehrmals in gewissen Zeitabständen den ´Václavské námestí´ rauf und runter gelaufen und empfand, dass es jedes Mal irgendwie anders war. Von dem ruhigen Auf und Ab wurde es immer weniger. Da ist man natürlich gespannt, was die Stadtplaner nun vorhaben, um wieder eine bessere Flaniermeile aus dem derzeitigen Zustand des doch so berühmten Platzes zu machen."

Etwas kritischer blickt Gerhard Robrahn aus Berlin auf die Entwicklung des Wenzelsplatzes, insbesondere auf jene, die dieser seit der Wende 1989 nahm:

"Ich muss feststellen, dass man in Prag (und anderswo) immer mehr dieselben Probleme bekommt wie in Berlin. Auch bei uns verkommen - insbesondere im Ostteil der Stadt - ehemalige schöne Einkaufstraßen zu toten Strecken mit Billiganbietern und leeren Geschäften. Die großen Einkaufstempel machen die gewohnte Verkaufskultur kaputt. Orte, wie in Berlin der Potsdamer Platz, sind nur für Touristen und Büroangestellte geeignet."

Nun, eine tote Strecke ist der Wenzelsplatz wahrlich nicht. Aber wie bereits zu hören war, behagt gerade den Älteren unter unseren Zuhörern die neue rastlose Geschäftigkeit der Prager Prachtstraße nicht. Herr Ralf-Peter Ewert aus Berlin hat dafür auch seine eigene Erklärung parat:

"Das einzige, was mich als langjähriger Besucher Ihres Landes an Prag sehr traurig stimmt, ist, das Prag nicht mehr Prag ist. Wären da nicht die untrüglichen Baudenkmäler, die das Stadtbild prägen, so hat man den Eindruck, man ist in einer x-beliebigen Stadt. Das Thema Marktwirtschaft hat das Herz von Prag kaputt gemacht. Vieles Liebenswerte ist verschwunden. Da denke ich an die einstigen Warenhäuser, wo man Waren des Landes ansehen und kaufen konnte, gemütliche Gaststätten im Zentrum, wo man auch mit Prager Bürgern ins Gespräch kommen konnte, usw."

Ja, sollten Sie ähnlicher oder vollkommen anderer Meinung sein, dann schreiben Sie uns bitte demnächst auch zu diesem Thema.

Ein ganz anderes Thema riss Herr Ulrich Peschken aus Krefeld in seinem letzten Brief an, als er uns von den umfassenden Renovierungsarbeiten in seinem Haus berichtete und am Ende festhielt:

"Ich hoffe nun, dass ich in nächster Zukunft wieder mehr Zeit für mein Hobby habe und mich auch wieder aktiv am Dxer-Leben beteiligen kann."

Ja, letzteres könnte er schon am 11. Mai in Gaggenau-Ottenau tun, wo einem Schreiben unseres Hörers Bernhard Seiser zufolge um 14 Uhr im Gasthaus "Zum goldenen Stern", in der Hauptstraße 213, das 21. Überregionale DX-Treffen stattfindet. Gedacht ist es in erster Linie für Dxer im Raum Murgtal, Karlsruhe, Bretten und Offenburg, doch sind zu dieser Veranstaltung natürlich auch alle Kurzwellenhörer, Dxer und Freunde des Rundfunkfernempfangs aus anderen Empfangsgebieten herzlich eingeladen, unabhängig jeglicher Clubmitgliedschaft, teilte uns Herr Seiser mit.