Jahreswechselfeiern verliefen ruhig
Kein rundes Jahr wie 2000, kein Eintritt in das neue Jahrhundert und Jahrtausend wie im Jahre 2001. In Tschechien hat man auch keine Einführung der Euro-Währung gefeiert, wie es westlich unserer Grenze der Fall war, und so waren die diesjährigen Silvesterfeiern und die Begrüßung des neuen Jahres 2002 wesentlich ruhiger und bescheidener, als die Umbrüche der letzten Jahre. Weniger Leute in den Straßen, weniger ernste Verletzungen, weniger Einsätze der Polizei.
In das Zentrum Prags begaben sich diesmal die wenigsten Leute seit der Wende 1989. Am vollsten war es auf dem Wenzelsplatz, auf dem Altstädterring sowie auf der Karlsbrücke. Besonders ausländische Touristen versammelten sich auch auf dem Hradschiner-Platz auf der Prager Burg, auf dem ein Theater- und Musikprogramm für sie vorbereitet war. Tausende von Menschen trafen sich auch in Brno, Pilsen, Budweis und weiteren Städten Tschechiens. Die meisten Stadtverwaltungen verzichteten jedoch in diesem Jahr auf die Organisation von größeren Veranstaltungen und Feuerwerken. Wie zu jedem Jahresende, gab es auch diesmal Verletzungen, Alkohol-Vergiftungen und der Sylvestertag brachte auch einige Todesfälle. Ein dreizehnjähriger Junge aus dem südmährischen Uherske Hradiste bezahlte bereits am Sonntag den Umgang mit Sprengstoff mit seinem Leben. Drei Todesopfer forderte die Sylvesternacht in Prag - ein polnischer Tourist wurde dort von einem Auto zu Boden überfahren, zwei Tschechen, höchstwahrscheinlich Obdachlose sind erfroren. Die Ärzte des Rettungsdienstes in Prag mussten insgesamt 194 Patienten behandeln, wobei es sich in 33 Fällen um Alkohol-Vergiftungen handelte. Am häufigsten hatten die Polizei und die Ärzte mit den Schlägereien der Angetrunkenen zu tun.