Karlsbader Filmfestival: Kristallglobus für "Das Fenster gegenüber"
Das Filmfestival in Karlovy Vary (Karlsbad) ist vorbei. Einen Rückblick bringt im folgenden Beitrag Markéta Maurová.
Über die Atmosphäre in Karlsbad sprach ich auch mit dem deutschen Regisseur Rudolf Thome, der zum ersten Mal bereits vor 15 Jahren am Festival teilnahm.
"Meine Erinnerung ist nicht mehr sehr groß, aber das, was ich heute sehe, wenn ich Karlovy Vary erlebe, an das kann ich mich nicht erinnern, dass es das damals gegeben hat. Es sieht sehr anders aus."
Um den Hauptpreis hatten sich in der Kurstadt insgesamt 16 Filme beworben. Tschechien war mit "Pupendo" von Jan Hrebejk vertreten. Diesmal erntete er keinen Preis, doch mit seinen früheren Filmen gelang es ihm, sich auf internationaler Filmbühne erfolgreich durchzusetzen. Wo sieht er die Ursache dafür?
"Ich glaube, das hat mit einer gewissen Menschlichkeit zu tun. Wir ließen uns in den Filmen durch reale menschliche Schicksale und Geschichten inspirieren und bemühen uns, die Figuren möglichst wahrheitsgetreu zu erfassen. Und dies ist trotz aller Unterschiede universal. Wenn es gelingt, eine Filmfigur, einen Filmcharakter gut zu machen, ist dies attraktiv. Der beste unter uns ist in dieser Hinsicht der aus Tschechien stammende Regisseur Milos Forman, der spezifisch tschechische Filme machte, die Zuschauer in der ganzen Welt verstanden. Und das selbe gilt auch für Jiri Menzel."
Jiri Menzel wurde gleich zu Beginn des Festivals für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Außer ihm erhielten der britische Filmemacher Stephen Frears sowie der US-amerikanische Schauspieler Morgan Freeman in Karlovy Vary Kristallgloben für ihren künstlerischen Beitrag zur Weltfilmkunst.