Kauf der deutschen Botschaft in Prag gescheitert – Miete für 50 Jahre

25 Jahre nach der berühmten Genscher-Rede auf dem Balkon der Prager Botschaft sind die Pläne für den Kauf des Gebäudes gescheitert. Deutschland habe den Mietvertrag für das Palais Lobkowicz um 50 Jahre verlängert, teilte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier am Mittwoch in Prag mit. Das gebe auf beiden Seiten Sicherheit, sagte Steinmeier nach einem Gespräch mit seinem tschechischen Amtskollegen Lubomír Zaorálek. Seit mehreren Jahren war erfolglos über einen Kauf des historischen Gebäudes durch den Bund verhandelt worden. Der damalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher hatte am 30. September 1989 rund 4000 DDR-Flüchtlingen auf dem Gelände der Botschaft ihre Ausreise verkündet.

Frank-Walter Steinmeier war am Mittwoch zu einem offiziellen Besuch in Prag eingetroffen. Am Nachmittag hielt er bei der Jahrestagung der tschechischen Botschafter in Prag eine Rede. Geplant war des Weiteren ein Besuch im Prager Literaturhaus deutschsprachiger Autoren, das sein zehntes Gründungsjubiläum feiert.

Autor: Till Janzer