Kaum noch Anbau von genetisch modifiziertem Mais in Tschechien
Tschechien galt als eines der Länder, die gentechnisch modifizierten Agrarprodukten sehr offen gegenüber standen. In diesem Jahr hat der Anbau von modifiziertem Mais aber einen neuen Tiefstand erreicht. Und das hat eine Vielzahl von Gründen.
Der geringe Zuspruch zu genetisch modifizierten Feldfrüchten hat vor allem zwei Gründe. Einmal seien es die bürokratischen Hürden in Bezug auf den Anbau, heißt es aus dem Landwirtschaftsministerium.
Zum anderen hat der Einbruch bei genetisch modifiziertem Mais auch rein wirtschaftliche Gründe. Die Landwirte finden für ihre Ware nämlich keine Abnehmer mehr. Vor allem Milchbauern lehnten genetisch modifizierten Mais ab, so Landwirtschaftsminister Marian Jurečka (Christdemokraten). Sie könnten die Milch nicht mehr verkaufen, sofern die Kühe mit modifiziertem Mais gefüttert worden seien.Seinen Höhepunkt erlebte der genetisch modifizierte Mais im Jahr 2008. Damals bauten 167 Landwirte das Korn auf insgesamt 8380 Hektar Fläche an. Seitdem sank der Wille zur Aussaat stetig.
Die EU ist relativ wohlwollenden dem genetisch veränderten Saatgut gegenüber. Sie erlaubt ihren Mitgliedsstaaten die Genehmigung des Anbaus, sofern eine Gesundheitsgefährdung nicht bewiesen ist.