Kleider machen Leute

Von Kathrin Bock.

Šaty dělají člověka - Auch im Tschechischen machen Kleider Leute und darum wollen wir heute einen Blick in den tschechischen Kleiderschrank werfen. Dieser sieht äusserst international aus: legíny, svetr, bunda, boty. All diese üblichen Kleidungsstücke leiten sich aus Wörtern anderer Sprachen ab. Aber nun der Reihe nach.

Das Englische hat sich in letzter Zeit in der tschechischen Gaderobe sehr breit gemacht. Man trägt legíny - Leggings, dazu einen svetr - Pullover oder eine mikina - dieses Wort für Sweatshirt wurde von der populären Mickey Maus abegeleitet. Modisch sind auch hierzulande body - Bodys. Auch andere Kleidungsstücke sind ausländischen Ursprungs wie die kalhoty - Hose, die sich von italienischen Caligotte ableiten, der kabát - Mantel, der seinen Ursprung im persischen Kaftan hat, die bunda - Jacke, stammt ursprünglich aus dem Ungarischen und die boty - Schuhe sind französischen Ursprungs - botte.

Rein tschechisch dagegen sind zwei Kleidungsstücke, die bei einem Ausflug in die Berge bzw. einem Wochenende im Grünen nicht fehlen dürfen, die tepláky und der šusťáková bunda. Tepláky sind Trainungshosen, das Freizeitkleidungsstück der Tschechen, und leiten sich von teplý - warm ab. Eine šusťáková bunda ist eine Regenjacke und heisst so, weil sie šustit - raschelt.

Auch das Deutsche ist im tschechischen Kleidungsschrank vertreten und zwar im Wort punčocha - Strumpf, das sich vom Wort Bundschuh ableiten soll. Unverkennbar deutsch ist das Umgangswort für eine lange Unterhose: jégrovky und das für Socken: fusekle.

Kleidungsstücke als solche werden als šaty oder oblečení bezeichnet, šaty ist auch das Wort für Kleid und soll vom griechischen Wort Chiton - Mantel abgeleitet sein. Oblečení leitet sich vom Verb oblékat - anziehen ab, von dem sich auch das Wort für Anzug oblek ableitet. Und mit ein paar Takten des bekannten Liedes von Voskovec und Werich - Šaty dělají člověka - Kleider mache Leute, verabschieden wir uns für heute. Auf Wiederhören und na slyšenou sagen Markéta Maurová und Katrin Bock.