Korruptionsskandal im tschechischen Fußball weitet sich aus

Im größten Korruptionsskandal des tschechischen Clubfußballs ist mit dem FC Slovan Liberec der fünfte Verein bestraft worden. Dem derzeitigen Tabellen-Dritten der höchsten Spielklasse würden nach der laufenden Saison sechs Punkte abgezogen, entschied der Böhmisch-Mährische Fußballverband (CMFS) am Donnerstag in Prag. Zusätzlich müsse der Verein aus der Jeschkenstadt 500.000 Kronen (ca. 16.700 Euro) Bußgeld zahlen. Die tschechische Polizei hatte auf Grund abgehörter Telefongespräche herausgefunden, dass ein Funktionär des Clubs mindestens einen Schiedsrichter bestochen hatte. Neben Liberec wurden noch dem FC Slovacko und dem SFC Opava in der Gambrinus-Liga sowie dem FK Viktoria Zizkov und dem FC Vitkovice in der zweitklassigen 1. Liga Punkte abgezogen. Zudem wurden 13 Schiedsrichter und mehrere Funktionäre mit Geldstrafen belegt. Anders als in der Korruptionsaffäre in Deutschland spielen jedoch Sportwetten nicht die Hauptrolle: Vier der fünf bestraften Clubs wollten mit Bestechung ihre Position in der Tabelle verbessern. Aufgedeckt worden war das weit verzweigte Korruptionsnetz im Mai 2004 auf Grund von durch die Polizei abgehörten Telefongesprächen.

Autor: Lothar Martin