Maifeiern in Tschechien: Kommunisten werden kritisiert – Premier Sobotka hebt Erfolge der Regierung hervor

Zu den Feierlichkeiten zum diesjährigen Tag der Arbeit haben sich in Tschechien als Erste die Kommunisten getroffen. Kurz nach 9 Uhr ertönte im Prager Messegelände bereits das „Lied der Arbeit“, doch am Eingang des Geländes wurden die Anhänger der Kommunistischen Partei (KSČM) ebenso mit Kritik und Verachtung empfangen. Gegner der Kommunisten hatten sich dort mit Transparenten wie „Die Kommunisten haben mehr Menschen ermordet als die Nazis“ oder „Ein Schloss des Grauens umsonst = der Labmagen der Bolschewisten“ postiert. Eine kleinere Kundgebung als die Kommunisten hielten die Sozialdemokraten (ČSSD) ab. Zu ihrer Maifeier auf der Slawischen Insel hatten sich zirka 100 Menschen versammelt. Premier und Sozialdemokraten-Chef Bohuslav Sobotka nutzte dabei die Gelegenheit, die Erfolge seiner Regierung in den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit herauszustreichen. Zudem erinnerte Sobotka an den 10. Jahrestag des tschechischen Beitritts zur Europäischen Union. Noch nie seien Stabilität und Frieden so gut garantiert gewesen wie sie es heute seien. Mit seiner Regierung wolle er dafür sorgen, dass Tschechien künftig in Brüssel besser verhandeln werde, um öfter als früher Dinge zu vereinbaren, die das Land wirklich gebrauchen könne, betonte der Premier.

Autor: Lothar Martin