Maria Tauberova, legendäre Vertreterin der "goldenen Ära" des Prager Nationaltheaters, ist tot
Sie galt als legendäre Vertreterin der sog. goldenen Opern-Ära des Prager Nationaltheaters, dessen Solistin sie dreieinhalb Jahrzehnte lang - von 1936 bis 1973 - war. Maria Tauberova. Nach langer Krankheit ist die Opernsängerin vergangene Woche im Alter von 91 Jahren gestorben.
Bekannt war sie vor allem für ihre Gesangstechnik, ihre schauspielerischen Fähigkeiten, aber auch für ihren Charme und ihren Sinn für Humor. An die 50 Rollen sang Maria Tauberova als Sopranistin während ihrer langen Karriere, darunter die Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte, die Violetta aus Verdis La Traviata oder die Zerbinetta aus der Oper Ariadne auf Naxos von Strauss. Daneben zahlreiche Frauengestalten aus Opern tschechischer Komponisten - Smetana, Janacek und Martinu. Ihr persönlicher Favorit war die Rolle der Karolina aus Smetanas Zwei Witwen.
Geboren wurde Tauberova 1911 zu Habsburger Zeiten, ihre Kindheit verbrachte sie in Wien, studierte später in Mailand. Als sie begann, sich dem Gesang zu widmen, wählte sie als Künstlernamen die deutsche Übersetzung des Mädchennamens ihrer Mutter, die Holubova hieß, was sich von Holub - Taube - ableitet.
An diesem Freitag findet im Prager Nationaltheater, wo die Sängerin mehrere Jahrzehnte lang wirkte, der letzte Abschied von Maria Tauberova statt.