Mehrheit der Tschechen nennt Vertreibung der Deutschen gerecht
Mehr als 55 Jahre nach der Vertreibung von rund drei Millionen Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei haben 56 Prozent der Tschechen die damalige Maßnahme als gerecht bezeichnet. Das teilte die Prager Agentur CVVM am Donnerstag mit. Die umstrittenen Dekrete des damaligen tschechoslowakischen Präsidenten Edvard Benes (1884-1948), von denen einige die Grundlage für die Aussiedlung darstellten, sollten nach Ansicht von 67 Prozent der Tschechen nicht aus der Rechtsordnung des Landes entfernt werden. Rund 65 Prozent der Befragten räumten allerdings ein, dass die Dekrete das deutsch-tschechische Verhältnis belasten. Für eine Streichung der Verordnungen sprachen sich trotzdem nur acht Prozent aus. Etwa 28 Prozent der Befragten waren der Meinung, die zwischen 1945 und 1948 durchgeführte und von den Alliierten geduldete Vertreibung sei ungerecht gewesen.