Mitteleuropa - ein sicheres Touristenziel
"Mitteleuropa - eine sicheres Touristenziel." So der Name einer internationalen Tourismuskonferenz, die am Donnerstag in Prag eröffnet wurde. Markéta Maurová war dabei.
Wie hat sich der Tourismus nach dem 11. September letzten Jahres, nach den Terroranschlägen auf die USA, geändert? Diese Frage stellen sich Teilnehmer der internationalen Konferenz in Prag, die vom tschechischen Ministerium für regionale Entwicklung initiiert wurde. Der stellvertretende Minister Cestmir Sajda spricht über die Motive zur Einberufung des Treffens:
"Unmittelbar nach dem September wurden viele Veranstaltungen aufgehoben, die Besetzung der Hotels, besonders bei höheren Kategorien, sank manchmal bis unter 10 %, im allgemeinen aber unter 25 %. Sehr gelitten hat der Flugverkehr. Wir haben uns daher entschieden, das Image Mitteleuropas als ein sicheres Ziel zu stärken."
Als einen wichtigen Weg dazu sieht Cestmir Sajda die internationale Zusammenarbeit, zu deren Intensivierung die Konferenz beitragen soll. Dies bestätigen auch die Worte einer der Teilnehmerinnen, der Leiterin der Prager Zweigstelle von Österreich-Werbung, Ingrid Sieder:
"Ganz wichtig ist dieser Bereich auf unseren Fernmärkten. Speziell Amerikaner oder Japaner sehen ja eigentlich wirklich Mitteleuropa als eine einzige Region und verbinden sehr gerne eine Städtereise nach Wien mit Prag, Budapest oder auch umgekehrt, und sprechen ja von dem Goldenen Dreieck. Und speziell in Übersee ist eine Zusammenarbeit sicherlich für alle erfolgreich und sinnvoll."
Welche Argumente kann man für die Behauptung vorlegen, Mitteleuropa sei ein sicheres Zielgebiet? Das war meine Frage an Elisabet Rehulka, Generalsekretärin des Österreichischen Reisebüro- und Reiseveranstalterverbands.
"Erstens, dass wir traditionell große Sicherheit haben; die Kriminalitätsrate Mitteleuropas ist niedrig. Zweitens werden jetzt überall Maßnahmen getroffen, um im allgemeinen Tourismus, aber besonders im Kongresstourismus die Sicherheit zu garantieren.
Es gibt beim Kongresstourismus vor allem umfangreichere Personenkontrollen, die mit Metalldetektoren und Sicherheitsschleusen durchgeführt werden. Außerdem werden vermehrt Sicherheitsbereiche eingerichtet, die kameraüberwacht sind.
Der 11. September 2001 ist nicht das erste und einzige Ereignis dieser Art, das Auswirkungen auf das Reisen gehabt hat.
"Der Welttourismus hat viele Erfahrungen damit. Solche Ereignisse, wie Kriege oder Terroranschläge waren nie gegen den Tourismus gerichtet, er litt aber immer stark daran. Unsere Erfahrungen zeigen aber, dass sich der Fremdenverkehr immer sehr schnell erholen kann. Das betrifft die Beispiele wie die Adria, Ägypten, Israel und ähnliche."
Soweit der stellvertretende Minister für regionale Entwicklung Cestmir Sajda.