Mobil ans Ziel

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Am letzten Dienstag fand in München die Fachtagung und Ausstellung "forCars" der tschechischen Automobilzulieferer-Industrie statt. Sie stellte - wenn man so will - den die steigende Leistungskraft der tschechischen Wirtschaft dokumentierenden Backround des Besuchs einer Prager Regierungsdelegation unter Leitung von Ministerpräsident Milos Zeman in der bayrischen Landeshauptstadt dar. Und sie war auch nicht von ungefähr gerade für diesen Zeitraum initiiert worden. Denn der Premier, wie bei seinen meisten Auslandsreisen ständig auf der Suche nach neuen, potenten Investoren für die heimische Wirtschaft, warb gleich in seiner Begrüßungsrede zur Eröffnung der Ausstellung um das Engagement deutscher Automobilunternehmen auch jenseits des Bayrischen Waldes. Dabei berief er sich auf die gute Erfahrungen, die Volkswagen seit seinem Einstieg in Tschechien gemacht hat: "Ich möchte die Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass ähnlich wie sich die Firma Volkswagen bei den Skoda-Werken in Mlada Boleslav verankert und sich zum erfolgreichsten Unternehmen auf unserem Territorium entwickelt hat, ihr noch weitere Automobilmarken folgen werden. Denn ich sehe keinen Grund dafür, warum sich Firmen wie BMW oder Audi beschämen lassen sollten."

Mit diesen Worten wies Zeman der sich anschließenden Fachtagung nicht nur die Richtung, sondern signalisierte unmittelbar vor seinem Gespräch mit dem Vorstand der Bayrischen Motoren-Werke: die Tschechische Republik hat ein enormes Interesse daran, den Zuschlag zu erhalten für den Standort der vierten Produktionsstätte des Unternehmens, wo der kleine BMW in Serie gehen soll.

Unter den 30 tschechischen Zulieferern, die sich auf der Ausstellung präsentierten, war auch die Firma HP Pelzer, ein Konzeptentwicklungspartner für Akustik- und Innenausstattung im Kraftfahrzeug. Deren Direktor, Vaclav Chlan, bestätigte die Worte des Premiers, indem er Radio Prag gegenüber erklärte:

Worin liegen denn nun die Vorzüge, die bei der Entscheidungsfindung von BMW für einen Standort in der Tschechischen Republik sprechen dürften? Dazu sprach ich auf der Fachtagung mit Harald Schatz, dem Vizepräsidenten der Firma DURA Automotive, die ihr Engagement mit einem Werk im südböhmischen Blatna bereits nach Tschechien ausgestreckt hat.

Soweit unser Gespräch mit Harald Schatz, dem Vizepräsidenten der Firma DURA Automotive. Bleibt noch zu ergänzen, dass neben der Ortschaft Koprivnice, wo die Tatra-Werke ihren Sitz haben, auch Ostrava/Ostrau und vor allem die unweit von Prag gelegene Kleinstadt Kolin als möglicher tschechischer Standort für das neue BMW-Werk in Frage kommen. Auf deutscher Seite sind vor allem das bayrische Hof und die sächsische Landeshauptstadt Dresden im Gespräch. Für welchen dieser Standorte sich die weltbekannte Automobilmarke letztendlich entscheiden wird, das soll voraussichtlich bis Anfang März bekannt gegeben werden. Dann wird man auch sehen, ob der tschechische Werbefeldzug in München von Erfolg gekrönt war. Wir werden es Ihnen jedenfalls kundtun.