Mobil ans Ziel
Hallo und Start frei zu einer neuen Ausgabe unseres Verkehrsmagazins "Mobil ans Ziel". Begrüßt Sie Lothar Martin.
Im bayrischen Furth im Wald fand unlängst unter der Bezeichnung "Ost-West-Forum" ein Treffen tschechischer und deutscher Eisenbahnexperten statt, bei dem insbesondere über Themen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Verkehrs- bzw. Transportbereich diskutiert wurde. Breiten Raum in der Diskussion nahm dabei im Hinblick auf den EU-Beitritt Tschechiens die Anbindung der Tschechischen Eisenbahnen Ceské drahy (CD) an das europäische Schienennetz ein.
Zu den vorhandenen Eisenbahnverbindungen zwischen Tschechien und Deutschland gehören die über die westböhmischen Städte Cheb/Eger und Domazlice/Taus verlaufenden Strecken. Der Leiter der Abteilung EU-Integration bei der CD-Generaldirektion, Antonin Blazek, erklärte Radio Prag gegenüber, auf welche Dinge es bei der Anbindung dieser Schienenstränge an das EU-Netz ankommt: "In diesem Augenblick kann ich bestätigen, dass es unsere Absicht ist, diese beiden Strecken zu modernisieren, d.h. sie den Normen, wie sie die EU-Direktive vorschreiben, anzupassen, und zwar was die Auslastung der Strecken, die Parameter in den Kurven und an Steigungen sowie das Sicherheits- und Traktionssystem anbelangt.
Auf dem Gebiet des regionalen Verkehrs ist es erforderlich, insbesondere das tariflich günstige Angebot für Zugreisen im Grenzgebiet noch mehr zu popularisieren. Ich meine damit den zwischen Tschechischer Eisenbahn und Deutscher Bahn (DB) abgeschlossenen Vertrag über die gegenseitige Anerkennung von Wochenend-Fahrkarten im Grenzgebiet." Diese Vereinbarung betrifft alle ausgewiesenen Zugverbindungen im böhmisch-sächsischen bzw. böhmisch-bayrischen Grenzgebiet. Wie das Ganze an Wochenenden funktioniert, das verriet uns die Bahnhofsvorsteherin von Domazlice, Marie Altmannova, an einem Beispiel:
"In Taus kaufen Sie sich eine Fahrkarte bis zu einer Grenzstation. Sie müssen jedoch unbedingt darauf achten, sich diese Fahrkarte vom Schaffner markieren zu lassen, denn sowohl der deutsche als auch im umgekehrten Fall der tschechische Zugbegleiter erkennen auf der anderen Seite der Grenze nur entwertete, aber für das entsprechende Wochenende gelöste Fahrkarten an."
Wie preiswert eine solche Zugfahrt durch das Grenzgebiet ausfallen kann, dazu noch einmal Marie Altmannova: "Ein solch optimaler Preis beträgt von Taus aus - rechnen wir 15 km bis zur Grenze - ganze 14 Kronen. Damit kann man dann 24 Stunden lang im bayrischen Grenzgebiet auf den dafür ausgewiesenen Strecken und Zugverbindungen verkehren." Der kleine Grenzverkehr ist sicher die eine, die positive Seite der Medaille. Über die andere, weniger erfreuliche Seite im grenzüberschreitenden Bahnverkehr sagte uns der Erste Bürgermeister von Furth im Wald, Reinhold Macho, folgendes: Professor Dr. Claus Berg vom Institut für Logistik und Informationsmanagement an der Universität der Bundeswehr in München lässt jedoch keinen Zweifel daran, dass die Eisenbahn auch in Zukunft ein wichtiger Verkehrsträger sein wird: Wie die Eisenbahn für den Verkehr wieder attraktiver gemacht werden kann, dazu erwiderte Prof. Dr. Claus Berg: