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Amerikanische Objekte besonders geschützt

Seit Donnerstagabend 22:00 bewachen drei gepanzerte Militärfahrzeuge das Gebäude des Senders "Radio Free Europe/Radio Liberty" in Prag. Der eingeplante vierte Panzerwagen ist wegen eines technischen Defekts noch nicht in der Hauptstadt eingetroffen. Außerdem wurden mehrere Fahrspuren der wichtigsten Straßenverbindung der Stadt, der Nordsüdmagistrale, in der Nähe des Gebäudes für den Verkehr gesperrt. Rund um Sitz des Senders, der von Polizisten und Fallschirmspringern der Schnellen Eingreiftruppen bewacht wird, hat man Betonsperren errichtet. Die Mitarbeiter des Senders würden die verschärften Sicherheitsmaßnahmen begrüßen, erklärte dessen Sprecherin Sonia Winterova. Wie Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik mitteilte, hatte der ressortübergreifende Krisenstab, aufgrund eines Ersuchens von US-Vertretern am Donnerstag beschlossen, den Schutz wichtiger amerikanischer Objekte in der Republik weiter zu verstärken. Zu einer weiteren Intensivierung der Grenzüberwchung wird es hingegen nicht kommen, hieß es am Freitag von Seiten der tschechischen Polizeibehörde.

Telicka sieht baldigen Abschluss des Kapitels der Finanzkontrollen

Die Tschechische Republik habe eine reale Chance, das Kapitel der Finanzkontrollen schon bei den EU-Beitrittsgesprächen Ende Oktober abzuschließen. Die vom tschechischen Chefunterhändler bei der EU, Pavel Telicka, angeführte Delegation konnte am Freitag die meisten Zweifel der EU-Kommission über die tschechischen Gesetze in diesem Bereich zerstreuen. Lange Zeit sind wir auf der Stelle getreten, seit heute bin ich optimistisch, zeigte sich Telicka nach den Verhandlungen zuversichtlich.

Bures fordert europäische Staaten zu mehr Zusammenarbeit auf

Die wichtigste Herausforderung für die europäischen Länder sei die enge Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des internationalen organisierten Verbrechens. Dazu hielt am Freitag in Brüssel der tschechische Justizminister Jaroslav Bures seine Kollegen aus 27 Ländern an. Er forderte die Mitgliedsstaaten der EU auf, nicht auf die Erweiterung zu warten, sondern die Kandidatenländer schnellstens in die existierenden EU-Strukturen wie Eurojust und Europol zu integrieren. Man müsse sich bewusst machen, so Bures, dass jede weitere Verzögerung nur den Vorsprung der Verbrecherorganisationen vergrößere.

"Tag des tschechischen Staates"

In der Tschechischen Republik hat man am Freitag den "Tag des tschechischen Staates" begangen. Der Feiertag, der im Volksmund, nach dem Schutzpatron des Landes auch "Wenzelstag" genannt wird, wurde erst im vergangenen Jahr eingeführt. An einer Pilgerwanderung am "Tag des heiligen Wenzel" haben in Prag gestern mehrere Tausend Katholiken teilgenommen. Eine Abendmesse in der Prager Burg stellte den Höhepunkt der ganztägigen liturgischen Feierlichkeiten dar.

Viererkoalition demonstriert Einigkeit

Ihrer Einigkeit und ihres gemeinsamen Vorgehens bei den folgenden Wahlen haben sich am Freitag die Vertreter der Viererkoalition beim Treffen einer ihrer Koalitionsparteien, der KDU-CSL, in Olomouc/ Olmütz versichert. Den Versuchen der anderen Parteien, sie zu zersplittern, müsse man bei den kommenden Parlamentswahlen die Stirn bieten, hieß es weiter. Falls die Viererkoalition fest zusammenhalte, gemeinsam in die Wahlen ziehe und auch nach den Wahlen gemeinsam verhandle, seien die Siegeschancen der anderen Parteien gering, meinte der Chef der Freiheitsunion, Karel Kühnl.

16% der Tschechen wollen im Ausland leben und arbeiten

Im Ausland zu leben und zu arbeiten, können sich 16% der Tschechen, 12 % der Ungarn und immerhin 40% aller Polen vorstellen. Das geht aus einer Umfrage der internationalen Beratergesellschaft PricewaterhouseCoopers hervor. Die Ergebnisse der Umfrage hätten gezeigt, dass der Zustrom aus dem Osten erheblich sein könnte, urteilte eine Sprecherin der Gesellschaft. Die bevorzugten Länder der Tschechen sind, laut der Studie, Deutschland und Österreich. 16% aller auswanderungswilligen Tschechen geben die BRD als Zielland an, 11% zieht es in die Alpenrepublik. Defizit in den öffentlichen Finanzen wird größer

Das Defizit in den öffentlichen Finanzen beläuft sich in diesem Jahr auf 167,2 Milliarden Kronen, rund 9 Milliarden DM und macht damit 7,9 % des tschechischen Bruttoinlandsproduktes aus. Im nächsten Jahr wird das Minus sogar auf 9,5 % des Bruttoinlandsproduktes anwachsen. Das geht aus einer Haushaltsbilanz hervor, die die Regierung dem Abgeordnetenhaus für den Staatshaushalt 2002 vorgelegt hat.

Jan Schwarz neuer Patriarch der Hussiten

Jan Schwarz hat am Freitag offiziell das Patriarchenamt der Tschechoslowakischen Hussitischen Kirche angetreten, in das er unlängst gewählt wurde. Im Rahmen eines Gottesdienstes empfing Schwarz die Bischofsweihe und erhielt danach aus den Händen seines Amtsvorgängers, Josef Spaka, eine goldene Kette - das Symbol des Patriarchen. Der dreiundvierzigjährige Geistliche ist damit der siebte Patriarch in der achtzigjährigen Geschichte der nationalen reformierten Kirche.

Prager Zoo wird 70

Der Prager Zoologische Garten hat am gestrigen Freitag seinen 70. Geburtstag gefeiert. Ein Kinderkarneval war einer der zahlreichen Aktionen, die der Zoo aus diesem Anlass veranstaltete. Große Begeisterung rief auch der neu eröffnete Gorillapavillon hervor. Den 1931 eröffneten Tiergarten, der zur Zeit mehr als 1600 Tiere aus 380 verschiedenen Arten beherbergt, besuchen jährlich über 600 000 Menschen. Soweit die Nachrichten. Hören Sie nun unser Sonderprogramm zum Staatsfeiertag.