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Außenminister Kavan in den USA

Der tschechische Außenminister Jan Kavan ist am Freitag zu einem mehrtägigen Besuch in den USA eingetroffen. Am gestrigen Abend, mitteleuropäischer Sommerzeit, traf er sich in New York mit UNO- Generalsekretär Kofi Annan. Im Anschluss an das Treffen erklärte der Chef der tschechischen Diplomatie gegenüber Journalisten, es sei nach dem derzeitigen Ermittlungsstand nicht auszuschließen, dass sich in der Vergangenheit ein tschechischer Bürger in bin Ladens Stützpunkten aufgehalten hätte. Im Hinblick auf Medienberichte, in denen von tschechischen Waffen- und möglichen biologischen Kampfstofflieferungen an Terroristen die Rede war, warnte Kavan davor, die Tschechische Republik mit dem Terrorismus in Verbindung zu bringen. Bereits vor seinem Abflug in die Vereinigten Staaten, hatte der Außenminister in einem Interview mit der tschechischen Tageszeitung "Pravo" erklärt, die vorbereitete Militäraktion der USA richte sich keineswegs gegen einen bestimmten Staat, sondern nur gegen die Terroristen. Seiner Meinung nach, sei es legitim, dass die internationale Gemeinschaft einem Staat, der wissentlich Terroristen schütze, verberge und letzten Endes sogar unterstützte, Sanktionen auferlege oder auch weitere Schritte unternehme, um ihn zu bestrafen und zu isolieren.

Panzerwagen auch vor der amerikanischen Botschaft ?

Die noch fehlende Zustimmung des Magistrats des ersten Prager Stadtbezirks sei laut einer Erklärung des Verteidigungsministeriums der einzige Grund, warum bisher noch keine Panzerwagen der tschechischen Armee vor der amerikanischen Botschaft in Prag placiert sind. Seit Donnerstagabend 22:00 bewachen gepanzerte Militärfahrzeuge das Gebäude des Senders "Radio Free Europe/Radio Liberty" in Prag. Rund um Sitz des Senders, der von Polizisten und Fallschirmspringern der Schnellen Eingreiftruppen bewacht wird, hat man Betonsperren errichtet. Der ressortübergreifende Krisenstab hatte am Donnerstag den Schutz wichtiger amerikanischer Objekte in der Republik weiter zu verstärken. Auf die Frage, ob das im Zentrum der Stadt unmittelbar am Wenzelsplatz gelegene Rundfunkgebäude ausreichend gesichert wäre, antwortete Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik, für die innere Sicherheit sei das Innenministerium zuständig.

Klaus beschuldigt Verheugen

Der Vorsitzende des tschechischen Abgeordnetenhaus und der Oppositionspartei ODS, Vaclav Klaus, habe kürzlich, während seines Besuchs in Brüssel, den EU- Erweiterungskommissar Günter Verheugen des tragischen Missbrauchs seiner Position beschuldigt. Diesen Vorwurf hat Klaus in einem Gespräch mit der Zeitung "European Voice" erhoben. Der ODS-Chef bezog sich damit auf eine Äußerung Verheugens, in der der EU-Kommissar warnte, dass ein Wahlerfolg der bürgerlichen ODS bei den tschechischen Parlamentswahlen 2002 zu einem Hindernis für den EU-Beitritt Tschechiens werden könnte.

Protestmarsch der Globalisierungsgegner

Ca. 50 Globalisierungsgegner haben sich am Samstag an einem Protestmarsch zur amerikanischen Botschaft in Prag beteiligt. Die Plattform "Wir globalisieren den Widerstand" möchte mit dieser Demonstration sowohl gegen die geplanten amerikanischen Vergeltungsschläge als auch gegen eine Verschärfung der Einwanderungsgesetze protestieren. Organisator Martin Saffek erklärte, man verurteile selbstverständlich jede Art von Terror, aber ein amerikanischer Revancheschlag würde mit Sicherheit weitere zivile Opfer fordern. Die Demonstranten unterzeichneten einen offenen Brief an Staatspräsident Vaclav Havel.

Rechtsextreme wollen Fackelzug veranstalten

Mitglieder und Anhänger der ultrarechten tschechischen Partei "Nationalsozialer Block" wollen am Samstagabend einen Fackelzug durch die böhmische, unweit von Prag gelegene Stadt Rakovnik veranstalten. Zu dem Marsch werden etwa 70 Teilnehmer erwartet. Die Polizei habe zur Aufrechterhaltung einen Spezialstab gebildet und mehrere Einheiten hielten sich in Bereitschaft, teilte eine örtliche Polizeisprecherin mit.

Rückkehr zur christlichen Moral und zum gesunden Patriotismus

Die Vereinigung "Aktion zur nationalen Erneuerung" hat heute bei einer Kundgebung unter dem Reiterstandbild auf dem Prager Wenzelsplatz zur Rückkehr zur christlichen Moral und zum gesunden Patriotismus aufgerufen. Nach gemeinsamen Gesängen und Gebeten verkündeten die Vertreter dieser christlich-politischen Bewegung ihr Manifest, dass den Namen Gott, Vaterland und Familie trägt.

"Zehn Jahrhunderte Architektur" besuchten bereits 100 000 Menschen

Mehr als 100 000 Besucher hat die seit April dieses Jahres in Prag laufende Ausstellungsserie "10 Jahrhunderte Architektur" bereits zu verzeichnen. Darüber informierte heute der Veranstalter der Ausstellungen, die Verwaltung des Prager Hradschins. Im Rahmen der noch bis Ende Oktober andauernden Ausstellungsserie kann man mit einer Eintrittskarte zahlreiche Baudenkmäler und Gebäude aus verschiedenen Architekturepochen besichtigen.