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Zeman-Kabinett billigte Entsendung tschechischer Soldaten nach Afghanistan

Die tschechische Regierung hat auf ihrer Sondersitzung am Mittwochabend in Prag einmütig die Entsendung tschechischer Soldaten zu Friedens- und humanitären Missionen in Afghanistan gebilligt. Die Tschechische Republik werde dabei ihren Verbündeten innerhalb der Anti-Terror-Allianz eine Chemiewaffen-Einheit, ein Feldlazarett und weitere 120 bis 150 Wachsoldaten zur Verfügung stellen. Dies erklärte Ministerpräsident Milos Zeman im Anschluss an die Sondersitzung vor Journalisten.

Tschechien schloss Energiekapitel bei EU-Beitrittsverhandlungen ab

Die Tschechische Republik hat am Mittwoch in Brüssel bei den Beitrittsgesprächen zur EU-Mitgliedschaft das Energiekapitel abgeschlossen, das lange von Österreich wegen der Bedenken gegen das Atomkraftwerk Temelin blockiert worden ist. Sowohl der tschechische Außenminister Jan Kavan als auch dessen österreichische Amtskollegin Benita Ferrero Waldner wussten diese Tatsache in versöhnlichen Ansprachen sehr zu schätzen. Über eine eventuelle Wiedereröffnung dieses Kapitels wurde nichts verlautbart. Minister Kavan sprach daher die Hoffnung aus, dass es auch in Zukunft keine solch ernsthaften Umstände geben werde, um von einer Wiedereröffnung dieses Kapitels Gebrauch machen zu müssen.

Senatschef Pithart hofft auf Änderung des politischen Klimas zu Österreich

Der tschechische Senatschef Petr Pithart sprach am Mittwoch während seines Treffens mit dem Niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll im Moorheilbad Harbach die Hoffnung aus, dass sein Besuch zu einer Veränderung des politischen Klimas zwischen beiden Ländern beitragen möge " ein Klima, das lange Zeit vornehmlich wegen des Streits um das Atomkraftwerk Temelin belastet wurde. Pithart steht an der Spitze einer vierköpfigen Abordnung tschechischer Senatoren, die sich derzeit zu einem dreitägigen offiziellen Besuch in Österreich aufhält. Das Programm des Besuches sieht u.a. die Treffen des tschechischen Senatschefs mit Österreichs Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, Außenministerin Benita Ferrero Waldner und Umweltminister Wilhelm Molterer vor. Hauptthemen der Gespräche werden die beiderseitigen parlamentarischen und grenzüberschreitenden Beziehungen sein.

Ermittler beschuldigen drei Offiziere in der Höhenmesser-Affäre

Die in der Affäre um den Kauf defekter Bord-Höhenmesser eingesetzten Ermittler haben am Mittwoch zwei noch im Dienst befindliche und einen ehemaligen Offizier des Generalstabes der Tschechischen Armee zweier Straftaten beschuldigt. Der Armee ist aus ihrer Handlungsweise ein Schaden von mindestens 1,9 Millionen Kronen (ca. 115.000 Mark) entstanden, teilte die Sprecherin des tschechischen Polizeipräsidiums, Ivana Zelenakova, am Mittwoch der Nachrichtenagentur CTK mit.

Havel verspürt ein intensiveres Vorgehen gegen Wirtschaftskriminalität

Der tschechische Präsident Vaclav Havel äußerte nach seinem Treffen mit der Obersten Staatsanwältin der Tschechischen Republik, Maria Benesova, am Mittwoch in Brno/Brünn, er habe das Gefühl, dass die hiesige Polizei, die Staatsanwaltschaft und die Gerichte begonnen haben, intensiver gegen die Wirtschaftskriminalität im Lande vorzugehen. Nach Meinung des Staatsoberhauptes haben diese Institutionen den Willen, auch komplizierte Fälle zu lösen und sie einer gerechten Bewertung zuzuführen. Darunter fielen auch die sechs größten mit den Verbrechen des Kommunismus zusammenhängenden Affären, die der Staatsanwaltschaft zufolge bis Ende nächsten Jahres abgeschlossen werden sollten, sagte Havel vor Journalisten. An den Ämtern der tschechischen Staatsanwaltschaft stehen seit einem Jahr zudem auf die Wirtschaftskriminalität spezialisierte Abteilungen im Dienst. Laut Maria Benesova haben diese Abteilungen auch bereits die ersten Erfolge bei der Aufklärung von Fällen der Wirtschaftskriminalität verzeichnet.

Tschechische Unternehmer eröffnen Diskussion zu Ethik im Unternehmertum

Die Vertreter bedeutender tschechischer Firmen und Unternehmerverbände haben sich darauf verständigt, eine gesamtgesellschaftliche Diskussion über die Ethik im Unternehmertum zu eröffnen. In diese Diskussion wollen sie sowohl die breite Öffentlichkeit, als auch Medien und Politik mit einbeziehen. Ihnen missfallen die undurchsichtige Vergabe öffentlicher Aufträge und die immer noch verwurzelte Korruption in der staatlichen Verwaltung " Praktiken, die den Unternehmern ihr Engagement auf dem tschechischen Markt erschweren.

Tschechische Krone ist weiterhin auf Rekordkurs gegenüber dem Euro

Die tschechische Währung war nach ihrer deutlichen Kursverschiebung vom Dienstag auch am Mittwoch weiter im Aufwind. Am Beginn des Handelstages legte sie weitere zehn Heller zu und bei Bankenschluss am Mittwoch Nachmittag hatte der Wechselkurs den neuen Rekordwert von 32,60 Kronen für einen Euro bzw. von 16,58 Kronen für eine D-Mark erreicht. Dies gab der Dealer der Tschechoslowakischen Handelsbank (CSOB), Jan Bohác, gegenüber der Nachrichtenagentur CTK bekannt.

Zeman: Zentralbank sollte die Zinssätze um 0,25 Punkte herunter setzen

Die Tschechische Nationalbank sollte die Zinssätze um minimal ein Viertel Prozent-Punkte herunter setzen und aufhören, überflüssigerweise gegen die stärker werdende Landeswährung zu intervenieren. Das erklärte der tschechische Ministerpräsident Milos Zeman am Mittwoch in einem Interview für die Nachrichtenagentur CTK. Er ergänzte, nur in diesem Fall würde die Regierung der Zentralbank entgegen kommen, wobei sie einen Teil der privaten Erträge auf einem Sonderkonto so einfrieren sollte, damit deren Überführung in die Kronen-Währung sich nicht allzu sehr in einer Stärkung des Kurses niederschlage. Der Bankenrat der Tschechischen Nationalbank bezeichnete daraufhin die von Zeman getätigten Äußerungen zur Entwicklung des Kurses der Krone und der Zinssätze als sehr unglücklich.

Premier Zeman spricht sich gegen übereilte Privatisierung der Telecom aus

Premier Milos Zeman hegt die Absicht, die Privatisierung der Tschechischen Telecom hinauszuschieben. Zeman ist der Meinung, dass die nach den Parlamentswahlen im Sommer kommenden Jahres neu zu bildende Regierung in der Lage sein werde, diese Aktiengesellschaft für einen höheren Preis zu verkaufen. "Ich bin deshalb dagegen, dass eine übereilte Privatisierung der Telecom vorgenommen wird," sagte Zeman am Mittwoch in einem Gespräch für die Nachrichtenagentur CTK. Wirtschaftsanalytiker sehen in dieser Auffassung der tschechischen Regierung die Möglichkeit, mehr Interessenten anlocken zu können. Gleichzeitig verlängere diese Entscheidung aber die Unsicherheit in den Firmen, einschließlich die Erwägung, Anteile an Eurotel zu kaufen.

Berlin: Weiteres deutsch-tschechisches Umweltprojekt erfolgreich

Ein weiteres deutsch-tschechisches Umweltschutzprojekt zur Verbesserung der Wasserqualität in der Elbe ist nach deutschen Regierungsangaben aus Berlin erfolgreich abgeschlossen worden.

Das tschechische Unternehmen Spolchemie in Usti nad Labem/Aussig baute eine biologische Kläranlage, die die Belastung der Elbe mit organisch gebundenen Halogenen verringern sollte. Deutschland förderte das Projekt mit drei Millionen Mark (1,53 Mio Euro).

In einer Bilanz fünf Monate nach Beginn des Dauerbetriebs erklärte das deutsche Umweltministerium am Mittwoch, die neue Anlage unterschreite die EU- Grenzwerte bei weitem. Spolchemie habe zugesagt, die Gesamtmenge organisch gebundener Halogene im Abwasser bis spätestens Ende Juli 2002 auf 22 Tonnen im Jahr zu reduzieren.

SPORT: Karel Brückner neuer Trainer der tschechischen Fußball-Nationalelf

Als Nachfolger des in der Qualifikation zur Fußball-WM 2002 gescheiterten Jozef Chovanec ist am Mittwoch der 62-jährige Karel Brückner zum neuen Cheftrainer der tschechischen Fußball-Nationalmannschaft ernannt worden. Der älteste von vier Kandidaten, die für diesen Trainerposten vorgesehen waren, war zuvor Cheftrainer der nationalen U-21-Auswahl und zugleich einer der Assistenten von Ex-Coach Chovanec. Brückner erhielt einen Vertrag bis zum Ende der EM- Qualifikation im Herbst 2003 mit der Option einer Verlängerung für den Fall des Erreichens der EM-Endrunde 2004 in Portugal.

Legendärer Fußballer Josef Bican im Alter von 88 Jahren verstorben

Im Alter von 88 Jahren ist am Mittwoch in Prag der weltbeste Fußball-Torjäger aller Zeiten Josef Bican an einem Herzversagen verstorben. Der legendäre Kicker, der in der Zeit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg sowohl für die Auswahl Österreichs als auch die der Tschechoslowakei spielte, erzielte in seiner einmaligen Karriere über 5000 Tore.

Abschließend noch ein Blick auf die Wetterkarte:

Am Donnerstag werden verstärkt kältere Luftmassen von Nordwesten her die Tschechische Republik durchströmen. Tagsüber wird es dabei bewölkt bis bedeckt sein, örtlich ist mit Schneefällen oder Schneeschauern zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen fallen auf frostige minus 10 bis minus 6 Grad Celsius, in Höhenlagen ab 1000 Meter auf bis zu minus 15 Grad Celsius. Die weiteren Aussichten: Am Freitag und Samstag klart es wieder etwas auf, wobei die Tageshöchsttemperaturen ein klein wenig ansteigen werden. Am Freitag liegen sie zwischen minus 9 und minus 5 Grad und am Samstag zwischen minus 7 und minus 3 Grad Celsius. Die Nachttemperaturen gehen bis auf minus 15 Grad, örtlich sogar bis auf minus 17 Grad herunter.