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Wahlgesetz verabschiedet

Das Abgeordnetenhaus hat am Donnerstag nach halbjährigen Verhandlungen und Auseinandersetzungen die Novelle zum Wahlgesetz verabschiedet. Demnach wird es demnächst wieder zwei Wahltage geben, der Staat wird in vierzehn Wahlkreise eingeteilt und die Mandate nach der klassischen D'Hondt-Methode ermittelt. Die Abgeordneten lehnten zudem den Vorschlag der Viererkoalition ab, die Prozentsatz-Grenze für den Einzug von Koalitionen in das Parlament wieder zu senken. Das bedeutet, jede einzelne Partei einer Koalition muss 5% der Stimmen auf sich vereinigen, um in das Parlament einziehen zu können.

Greenpeace: Polizei wurde in Temelin auf falsche Fährte geführt

Die Umweltschützer von Greenpeace haben am Donnerstag erneut auf fehlerhafte Reparaturen der Schweißnähte an den Rohren des ersten Reaktorblocks im südböhmischen AKW Temelin aufmerksam gemacht. Die Polizei sei bei der Untersuchung des Falles wahrscheinlich absichtlich auf eine falsche Fährte geführt worden und habe andere Rohre inspiziert, erklärte Greenpeacesprecher Vaclav Vasku auf einer Pressekonferenz in Prag. Der Fehler an der Schweißnaht könne zu einer Materialermüdung führen, vermuten die Umweltschützer. Greenpeace hatte bereits vor über einem Jahr auf die Mängel hingewiesen und Strafanzeige erstattet. Im Rahmen der Untersuchungen zeigten die Greenpeace-Mitarbeiter die fehlerhafte Naht dann den Experten vom Staatlichen Amt für Kernsicherheit, diese wiederum sollten die Ermittler zu der besagten Stelle führen. Erst im Oktober, anlässlich eines Treffens mit der Atomsicherheitsbehörde stellte Greenpeace fest, dass die Polizei das falsche Rohr untersucht hatte. In diesem Zusammenhang hat Greenpeace den französischen Energiekonzern EDF am Donnerstag gewarnt, den Temelinbetreiber, die tschechische Energiegesellschaft CEZ, zu übernehmen. EDF gilt als einer der Favoriten bei der Privatisierung der staatlichen Energiegesellschaft. CEZ hat am Nachmittag ihrerseits die Prager Staatsanwaltschaft aufgefordert, das Vorgehen der Umweltschutzorganisation zu untersuchen. CEZ-Sprecher Ladislav Kriz sagte, die Verbreitung dieser unwahren Information könne nicht nur bei der Bevölkerung Ängste um die AKW-Sicherheit hervorrufen, sondern möglicherweise auch den Ertrag aus der Privatisierung der Gesellschaft verringern.

MIG-21 und L-39 dürfen wieder in die Lüfte

Wie Verteidigungsminister Jaroslav Tvrdik am Donnerstagvormittag bekannt gab, wird das Flugverbot für die tschechischen Armeeflugzeuge des Typs MIG-21 und L-39 Albatross ab Freitag aufgehoben. Die Flugzeuge durften in den vergangenen Wochen wegen des Verdachts defekter Höhenmesser nicht eingesetzt werden. Tvrdik schloss aber aus, dass die Unfälle dieser Maschinentypen in den vergangenen Jahren mit den Höhenmessgeräten in Zusammenhang gestanden hätten.

Ludvik Kundera erhält Preis für Europäische Verständigung

Den Preis für europäische Verständigung der Leipziger Buchmesse hat am Donnerstag der tschechische Schriftsteller und Übersetzer, Ludvik Kundera, gemeinsam mit seinem serbischen Kollegen, Bora Cosic, erhalten. Die Auszeichnung, die der Deutsche Buchhandel gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen und der Stadt Leipzig vergibt, werden die beiden Schriftsteller am 24. März 2002 entgegennehmen.

Roma-Aktivist plant Museum in Zlin

Der Roma-Aktivist Jan Rac möchte im mährischen Zlin ein Museum der Roma-Kultur errichten. Mit einem ähnlichen bereits in Brünn existierenden Museum wolle er sich allerdings nicht verbinden, denn anders als dort sollten im Zliner nur Roma angestellt werden, sagte Rac gegenüber der Zliner Zeitung. Rac, der schon seit 23 Jahren Roma-Kulturgüter sammelt, hat bereits über 7000 Bilder, 4000 Bücher, 3000 Musikaufnahmen dazu Hunderte von Broschen, Kopftüchern und Zeichnungen gesammelt.

Autor: Olaf Barth
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