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Präsident Havel mit Atembeschwerden im Krankenhaus
Präsident Vaclav Havel, der seit einer Lungenkrebsoperation vor fünf Jahren an einer chronischen Bronchitis leidet, ist am Montagabend mit Atembeschwerden in das Prager Militärkrankenhaus gebracht worden. Es sei unklar, wie lange sich der 65-Jährige in ärztliche Behandlung begeben müsse, sagte der Leiter von Havels Presseabteilung, Martin Krafl. Unklar war auch, ob das Staatsoberhaupt erneut an einer Erkältung der Atemwege leidet.
Die körperlichen Abwehrkräfte Havels gelten wegen Jahre langer Haft im kommunistischen Gefängnis, eines teilweise amputierten Lungenflügels und eines großen Arbeitspensums als gering.
Havel und Kwasniewski wollen klareres Verhältnis der NATO zu Moskau
Der polnische Präsident Aleksandr Kwasniewski hat sich am Montag im Rahmen seines eintägigen Staatsbesuchs in Prag gemeinsam mit Präsident Vaclav Havel dafür ausgesprochen, dass auf dem NATO-Gipfel 2002 in Prag die drei baltischen Staaten sowie die Slowakei und Slowenien in die Allianz eingeladen werden sollten. Ferner sollte sich Die NATO auf ihrem nächsten Gipfeltreffen klar dazu äußern, wie ihr Verhältnis zu Russland künftig aussehen werde. "Es ist im Interesse aller Mitglieder der Allianz, dass diese grundsätzliche Frage nicht nur zwischen den USA und Russland erörtert wird", sagte Havel nach dem Treffen mit Kwasniewski.
Größte Privatisierung der Tschechischen Republik teilweise verschoben
Die tschechische Regierung hat am Montag die bislang größte Privatisierung in der Tschechischen Republik, den Verkauf der Temelin-Betreibergesellschaft CEZ sowie von sechs Strom-Verteilergesellschaften wegen zu geringer Gebote verschoben. Die französische Electricité de France und die italienische Enel müssen bis 7. Januar neue Vorschläge vorlegen. Von dem Verkauf der Energie- und Verteilergesellschaften erhoffe sich die Regierung Einnahmen von 200 Milliarden Kronen (rund 12 Milliarden DM). Aus dem Wettbewerb um die Privatisierung der tschechischen Gaswirtschaft ist die deutsche Gesellschaft RWE-Gas als Sieger hervorgegangen. Für die Aktiengesellschaft Transgas und den staatlichen Anteil an acht Verteilergesellschaften bot sie 133 Milliarden Kronen (rund 8 Milliarden DM). Die petrochemischen Holding Unipetrol ging an die tschechische Gruppe Agrofert.
Früherer CSSR-Ministerpräsidente Strougal besteht auf seiner Unschuld
Der frühere Regierungschef der kommunistischen Tschechoslowakei, Lubomir Strougal, muss sich seit Montag in Prag wegen schwerer Strafvereitlung vor Gericht verantworten. Zum Auftakt des Prozesses bestritt der 77-Jährige, als Innenminister 1965 Untersuchungen zum Tod dreier politischer Häftlinge unterdrückt zu haben. Die Männer waren 1948 von der Geheimpolizei gefoltert und bei einer inszenierten Flucht getötet worden. Strougal ist der bisher höchste Ex-Funktionär der CSSR, der sich nach der politischen Wende vor Gericht verantworten muss. Er habe 1965 die Untersuchung der Todesfälle nicht vorangetrieben, da die Dokumente unvollständig gewesen seien, begründete Strougal am Montag sein Verhalten. Dem heutigen Rentner drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Tschechische Krone auf Rekordkurs
Die tschechische Krone hat am Montag nachmittag mit einem Wert von 31,88 Kronen pro Euro und entsprechend 16,28 Kronen pro DM nach dem Kursanstieg von am Montag morgen einen weiteren Höchstwert erreicht. Der Nachrichtenagentur CTK teilte dies ein Händler der Tschechischen Sparkasse mit.