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Dissidenten hoben Bedeutung und Stellenwert der Charta 77 hervor
Die enorme Bedeutung der Bürgerrechtsbewegung Charta 77 beim Widerstand gegen das damalige totalitäre kommunistische Regime in Osteuropa und speziell in der ehemaligen Tschechoslowakei haben die einstigen tschechischen Dissidenten Jirí Dienstbier und Stanislav Devatý hervor gehoben. Beide Chartisten verwiesen jedoch auch darauf, dass nicht alle Vorsätze der damaligen Opposition nach dem Fall des kommunistischen Regimes in der Praxis realisiert werden konnten. Einer der Gründe dafür sei der, dass die am 1. Januar vor 25 Jahren gegründete Charta viele wesensverschiedene Persönlichkeiten in ihren Reihen vereinte, erklärten beide Ex-Dissidenten im Vorfeld des Jubiläums dieser Tage in Prag.
Die Hälfte aller Antragssteller hat bisher Entschädigung erhalten
Bereits 55.000 Tschechen haben im Verlauf dieses Jahres eine Entschädigung für ihre im 2. Weltkrieg erlittene Zwangsarbeit oder Gefangenschaft erhalten. Seit Sommer hatten über 110.000 Menschen einen Antrag auf Entschädigungszahlung gestellt " davon rund 100.000 gegenüber der Bundesrepublik Deutschland und der Rest gegenüber Österreich. Weitere Nazi- Opfer, die eine entsprechende Entschädigung bisher noch nicht beantragt haben, müssen dies bis spätestens zum 31. Dezember tun, gab der Unterhändler des tschechischen Außenministeriums Jan Sechter am Samstag über der Nachrichtenagentur CTK bekannt.
Südmährischer Kreis hilft weiterhin Europaschule in Wien zu finanzieren
An der Finanzierung der Europäischen Mittelschule in Wien wird sich weiterhin anstelle des tschechischen Staates der Südmährische Kreis beteiligen. Wie dessen Hejtman Stanislav Juránek am Samstag der Nachrichtenagentur CTK mitteilte, unterstützt der Kreis die Schule regelmäßig mit mehreren Hunderttausend Kronen, wodurch die Gesamtaufwendungen bereits einige Millionen Kronen erreicht hätten. Auf Initiative der Europäischen Union hat die Europäische Mittelschule ihre Tätigkeit vor drei Jahren als Gemeinschaftsprojekt der Tschechischen und Slowakischen Republik sowie Österreichs und Ungarns aufgenommen. Sie soll den ehemaligen drei sozialistischen Ländern bei ihrer Integration in die europäischen Strukturen helfen.
Kavan: Honorarkonsul Seeber hat Tschechischer Republik nicht geschadet
Der tschechische Außenminister Jan Kavan hat am Freitag die Aussage des Landesvorsitzenden der SPÖ-Organisation Kärnten, Herbert Würschl, zurück gewiesen, wonach der tschechische Honorarkonsul des österreichischen Bundeslandes Kärnten, Gert Seeber, ein Mitglied der FPÖ sei und damit im Interessenkonflikt zu seiner diplomatischen Funktion stehe. "Die Tschechische Botschaft in Wien hat keine begründeten Anhaltspunkte darüber, dass Herr Seeber den Interessen unseres Staates geschadet oder dass er sich in seinen Äußerungen gegen das Atomkraftwerk Temelin ausgesprochen habe," sagte Kavan. Der tschechische Außenminister reagierte damit auf die von der österreichischen Presseagentur APA zitierten Worte Herbert Würschls, wonach sich Seeber als Mitglied der populistischen FPÖ für ein schriftliches Referendum gegen Temelin einsetzen müsse, was ihn als Honorarkonsul der Tschechischen Republik gegen die tschechischen Interessen verstoßen ließe. "Die Botschaft der Tschechischen Republik in Wien hat eindeutig bestätigt, dass der Honorarkonsul Gert Seeber kein FPÖ-Mitglied ist," betonte dazu am Freitag der Direktor der Presseabteilung des tschechischen Außenministeriums Karel Boruvka.
Afghanistan-Schutztruppe nimmt Gestalt an " Details noch unklar
Die internationale Schutztruppe für Afghanistan nimmt Gestalt an. Hohe Militärs aus den Entsende-Staaten einigten sich am Freitag auf einer Konferenz bei London angeblich über Stärke, Aufgabenverteilung und Zeitplan des Einsatzes. Genaueres über das unter strenger Geheimhaltung an dem nicht näher bekannten Ort bei London geführte Offiziers-Treffen wurde nicht bekannt. Offiziell war nicht einmal über die Teilnehmerstaaten an der Konferenz etwas mitgeteilt worden. Es wurde jedoch davon ausgegangen, dass bei der Besprechung jene 16 Staaten vertreten waren, die auch schon bei früheren Treffen dabei waren, darunter die Tschechische Republik.
Aussiger Museum leiht Museum in Regensburg Neuschul-Gemälde aus
Das Städtische Museum von Ústí nad Labem/Aussig wird dem Museum im bayrischen Regensburg wertvolle Gemälde des Aussiger Malers Ernst Neuschul ausleihen. Neuschul, der 1885 in der nordböhmischen Elbestadt geboren wurde, gehörte in der 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu den bedeutenden Vertretern der linken Künstler-Avantgarde. Die Gemälde werden dem Regensburger Museum in der Zeit von 30. Januar bis zum 26. April des kommenden Jahres zur Verfügung gestellt.
Schneemassen zerdrückten Dach einer Lagerhalle in Trutnov
Unter den Schneemassen der zurückliegenden Tage ist am Freitag im ostböhmischen Trutnov/Trautenau das Dach einer Lagerhalle zusammengebrochen. Der dabei entstandene Schaden wird auf mehr als sieben Millionen Kronen (ca. 430.000 D-Mark bzw. 215.000 Euro) geschätzt. Bis auf einige Straßen zum und im ostböhmischen Adlergebirge, die weiter mit einer bis zu 30 cm hohen Schneedecke überzogen sind, erklärte der hiesige Winterdienst die tschechischen Straßen am Samstag für passierbar. Dennoch wird gerade in gebirgigen Regionen vor überfrierender Nässe und anhaltenden Schneeverwehungen gewarnt. Winterreifen und Schneeketten seien daher in diesen Gebieten Pflicht bzw. mitzuführen.
Sparta Prag nach erneuter Niederlage Schlusslicht beim Spengler Cup
Das Eishockeyteam des tschechischen Extraliga-Spitzenreiters Sparta Prag musste auch in seinem dritten Spiel beim diesjährigen Spengler Cup eine Niederlage einstecken. Nach gutem Beginn und einer 2:0-Führung bereits nach fünf Spielminuten unterlagen die Hauptstädter am Samstag dem deutschen Meister Adler Mannheim noch klar mit 2:5. Damit nehmen die Prager vor den abschließenden Gruppenspielen am Sonntag mit null Punkten nur den fünften und letzten Platz bei dem erstklassig besetzten Traditionsturnier im schweizerischen Davos ein " ohne Chance auf die erhoffte Finalteilnahme.