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Zum tschechisch-österreichischen Konflikt äußern sich Klestil und Havel

In die politische Fehde zwischen der Tschechische Republik und der Republik Österreich hat sich am Sonntag der österreichische Präsident Thomas Klestil eingeschaltet. In einem Telefonat mit seinem tschechischen Amtskollegen Václav Havel brachte er seine Entrüstung zu den Äußerungen zum Ausdruck, die der tschechische Premier Milos Zeman gegenüber der Wiener Presse abgegeben habe. Dies teilte Havels Sprecher Ladislav Spacek der Nachrichtenagentur CTK mit. Milos Zeman hat in einem Interview für die Zeitschrift "Profil", das am Montag veröffentlicht wird, u.a. den ehemaligen Vorsitzenden der Freiheitlichen Österreichischen Partei (FPÖ), Jörg Haider, und das von dessen Partei initiierte Volksbegehren gegen das Atomkraftwerk Temelin scharf kritisiert. Havel ist laut Spacek der Meinung, dass sich der Dialog zwischen Österreich und Tschechien auf beiden Seiten der Wut und der Emotionen entledigen und wieder zur sachlichen Seite des Problems zurückkehren müsse. "Die sachliche Seite hat bereits von Melk bis Brüssel ihre Entwicklung genommen," zitierte Spacek die Worte des tschechischen Präsidenten.

Temelin verschiebt einige Tests wegen Problemen mit Armaturen

Das Bedienungspersonal des ersten Blocks im südböhmischen Atomkraftwerk Temelin hat einige im Sekundärkreislauf der Anlage geplante Tests wegen Problemen mit den Armaturen deutscher Produktion verschoben. Wie der Direktor des AKWs Frantisek Hesoucký am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK erklärte, werde die Reparatur der Armaturen vermutlich eine gewisse Verlängerung der gegenwärtigen Etappe der Inbetriebnahme der Anlage zur Folge haben. "Für uns bedeutet das jedoch keinen finanziellen Verlust, denn wir speisen bereits Energie ins Netz," bemerkte Hesoucký. Das Kraftwerk konzentriere sich laut Hesoucký nunmehr auf die Vorbereitungen zur Inbetriebnahme des zweiten Reaktorblocks, während der erste mit 100-prozentiger Leistung arbeite und 1000 Megawatt Elektroenergie erzeuge.

Tschechisch-russisches Unternehmen stellt erste reparierte Lokomotive vor

Im russischen Jaroslavl wurde am Samstag die erste Lokomotive vorgestellt, die auf der Basis einer tschechisch-russischen Kooperation repariert und modernisiert wurde. In der Wolgastadt war im letzten Jahr auf dem Betriebsgelände der örtlichen Lokomotiv-Reparatur-Werke das gemeinsame moderne tschechisch-russische Unternehmen entstanden, auf das sich die tschechische Skoda Holding und das russische Ministerium für Eisenbahnverbindungen geeinigt hatten. Mit der ersten modernisierten Lokomotive ist der Auftakt zur Realisierung eines Auftrags von mehr als einer Milliarde Dollar vollzogen worden.

Zahl der Toten an Fußgänger-Übergängen in Tschechien deutlich gestiegen

Nach der Einführung des Vorrangs für Fußgänger an "Zebrastreifen" vor rund einem Jahr hat sich in Tschechien die Zahl der tödlichen Unfälle an den Übergängen mehr als vervierfacht. Im ersten Jahr seien an den Fußgänger- Übergängen insgesamt 30 Menschen von Fahrzeugen getötet und 946 verletzt worden, berichteten Sonntagszeitungen in Prag. Im Jahr 2000 habe es dagegen "nur" sieben Tote und 505 Verletzte gegeben, sagte der Leiter der tschechischen Verkehrspolizei, Zdenek Bambas. Ohne härtere Strafen für Autofahrer werde Tschechien seinen Rang als Land mit einer der schlechtesten Bilanzen Europas wohl nicht los, befürchtet Bambas.

SPORT: Novák im Viertelfinale der Australien Open " Churavý Zweiter

Beim ersten Tennis-Grand-Slam-Turnier des neuen Jahres, den Australien Open in Melbourne, hat der Tscheche Jirí Novák das Viertelfinale im Herren-Einzel erreicht. In der Runde der letzten 16 bezwang er den Slowaken Dominik Hrbatý in vier Sätzen mit 6:4, 6:2, 5:7 und 6:2. Nächster Gegner des 26-jährigen Novák ist der Österreicher Stefan Koubek.

Den letzten Weltcup der Nordischen Kombinierer vor den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City, der an diesem Wochenende im nordböhmischen Liberec/Reichenberg ausgetragen wurde, gewann der US- Amerikaner Bill Demong vor dem Tschechen Pavel Churavý und dem Österreicher Felix Gottwald. Gottwald konnte damit seine Führung in der Weltcupwertung auf den Deutschen Ronny Ackermann ausbauen. Ackermann sowie weitere deutsche und die finnischen Kombinierer hatten am Samstag für einen Eklat gesorgt, als sie die Sprunganlage unter dem Jeschken bereits nach dem ersten Durchgang aus Protest gegen die angeblich irregulären Bedingungen während des Springens verlassen hatten. Sie hatten der Jury vorgeworfen, auf die ständig wechselnden Winde nicht entsprechend reagiert zu haben " zum Beispiel durch eine zeitliche Verlegung der Konkurrenz.

Gute Skisportbedingungen in Böhmens Bergen " Tauwetter vorhergesagt

An diesem Wochenende herrschten sowohl im böhmischen Riesen- und Adlergebirge als auch im Böhmerwald sehr gute Bedingungen zum Skifahren und Skilaufen. Bei Schneehöhen zwischen 80 und 150 cm und präparierten Loipen von bis zu 50 Kilometer Länge konnten die Skifreunde die böhmische Bergwelt ausgiebig für ihren Freizeitsport nutzen. Für die nächsten Tage haben die Meteorologen allerdings eine weitere Lufterwärmung vorausgesagt. Das dabei einsetzende Tauwetter könnte vor allem in mittleren Höhenlagen zu größeren Überschwemmungen führen, warnen die Meteorologen.