Nachrichten
Prag erlebt Kundgebung zum Schutz des ungeborenen Lebens
Im Prager Stadtzentrum wird am Samstag ein Schweigemarsch zum Schutz des ungeborenen Lebens und für die Rechte der nichtgeborenen und nichterwünschten Kinder stattfinden. Bei der anschließenden Kundgebung auf dem Altstädter Ring wird neben den Vertretern des politischen und gesellschaftlichen Lebens auch der Bischof der tschechoslowakischen hussitischen Kirche Jan Siler zu den Teilnehmern der Veranstaltung sprechen. Der Marsch findet aus Anlass des Tages der ungeborenen Kinder statt, den die Bürgervereinigung "Bewegung für das Leben in der Tschechischen Republik" und die weiteren Organisatoren der Veranstaltung für diesen Sonntag proklamiert haben.
Fahnder für Wirtschaftskriminalität ermitteln in Affäre "Cesky dum"
Mit der Affäre hinsichtlich der Vermietung des Tschechischen Hauses (Cesky dum) in Moskau werden sich in den nächsten Tagen die Fahnder des tschechischen Dienstes zur Enthüllung von Korruption und schwerwiegenden wirtschaftlichen Straftaten befassen. Das tschechische Außenministerium hat diesbezüglich am Freitag zugegeben, dass der Abschluss der Verträge über die Vermietung des Tschechischen Hauses in Moskau seinerzeit "in gewisser Weise schlampig" durchgeführt wurde, während es am Dienstag noch jedwede Kritik von sich wies. Der Sprecher des Außenministeriums Ales Pospisil betonte jedoch gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, dass der Sachverhalt der Verträge nach Aussage von Rechtsanwälten, die diese im Auftrag des Ministeriums überprüften, "korrekt und im Einklang mit dem Gesetz" sei. Im Zusammenhang mit dieser Affäre hatte der Vorsitzende des tschechischen Senatsausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Michael Zantovsky, am Donnerstag erklärt, dass seiner Meinung nach Außenminister Jan Kavan nicht in der Lage sei, sein Ressort zu leiten. Zantovsky sprach sich gegenüber der Nachrichtenagentur CTK indirekt für Kavans Rücktritt aus.
Tschechien und Slowakei vereinbarten Anerkennung von Bildungsabschlüssen
Die Regierungen der Tschechischen Republik und der Slowakei haben am Freitag in Prag eine beiderseitige Vereinbarung über die gegenseitige Anerkennung von Ausbildungsdokumenten unterzeichnet. Die Vereinbarung sichert den Bürgern beider Staaten zu, dass Zeugnisse, Hochschuldiplome, Titel und akademische Grade, die auf dem Gebiet eines der beiden Länder erzielt wurden, auch im jeweils anderen Land anerkannt werden, erklärte der tschechische Schulminister Eduard Zeman am Freitag in Prag vor Journalisten.
Defekte Ölzufuhr sorgt für erneute Reparatur im AKW Temelin
Im ersten Reaktor des südböhmischen Atomkraftwerks Temelin ist die Leistung am Donnerstagabend wieder auf vier Prozent heruntergefahren worden, nachdem in der Ölversorgung eines Turbinenteils eine undichte Stelle entdeckt worden ist. Dies erklärte der Mitarbeiter der Pressestelle des AKW´s Vavlav Brom am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Daher sei die erneut angelaufene, nur acht Stunden währende Testphase, bei der ein Generator bereits wieder 250 Megawatt Elektrizität für den Inlandbedarf produziert habe, am Donnerstag gegen 21 Uhr vorerst unterbrochen worden, ergänzte Brom. Die störenden Vibrationen an der Dampfzuleitung zur Turbine hingegen seien nach der zuletzt durchgeführten Reparatur bisher nicht wieder aufgetreten, sagte Brom. Die Betreibergesellschaft CEZ will ab Juni etwa 1000 Megawatt Strom in Temelin produzieren.
Ermittler haben in der Universal-Bank-Affäre 14 Personen im Visier
In der Affäre um die bankrotte Universal-Bank in Usti nad Labem/Aussig haben die Ermittler bereits 14 Bänker und Unternehmer einschließlich eines der Gründer des Bankhauses des Betrugs beschuldigt. Zudem wurde von der Polizei festgestellt, dass fünf Personen, die zur Aufklärung des Verlustes in Höhe von 1,2 Milliarden Kronen (ca. 650 Millionen Mark) hätten beitragen können, nicht mehr leben, wobei sie überwiegend eines gewaltsamen Todes starben. Dies gab die Nachrichtenagentur CTK am Freitag unter Verweis auf polizeiliche Informationen und die Aussage der Rechtsanwältin Miroslava Kohoutova bekannt.
Tschechischer Fan nach Angriff auf Polizisten verurteilt
Wegen des Angriffs auf Polizisten darf ein 19-jähriger Tscheche mindestens 15 Monate lang kein Fußball-Stadion betreten. Das entschied ein Gericht im mährischen Uherske Hradiste. Der Anhänger des tschechischen Erstligisten Stavo Artikel Brno/Brünn hatte nach einem Spiel seiner Mannschaft angetrunken an Ausschreitungen teilgenommen. Sollte er während der auferlegten Frist beim Besuch eines Spiels erwischt werden, drohe ihm eine achtmonatige Haftstrafe, zitierte der Tschechische Rundfunk am Freitag aus dem Urteil. Erst im Juni vergangenen Jahres waren neun mährische Fußball-Rowdies zu Haftstrafen zwischen zwei und vier Jahren ohne Bewährung verurteilt worden, weil sie Brandsätze gegen einen Zug mit gegnerischen Fans geschleudert und dabei eine 33-jährige Frau schwer verletzt hatten.
Konkursverfahren gegen ehemaligen LIAZ-LKW-Produzenten eröffnet
Das Stadtgericht in Prag hat am Mittwoch das Konkursverfahren gegen die Gesellschaft Skoda Mnichovo Hradiste, ein Mitglied der Gruppe Truck International, eröffnet. Das Konkursverfahren sei auf Antrag des Vorstandes der Gesellschaft eingeleitet worden, nachdem die kurzfristigen Verbindlichkeiten des ehemaligen Herstellers von LIAZ-LKW´s Ende Januar den Gesamtbetrag von knapp 1,2 Milliarden Kronen (ca. 650 Millionen Mark) erreicht hatten. Dies gab die Sprecherin der Skoda AG Pilsen, Dagmar Sebkova, am Freitag über die Nachrichtenagentur CTK bekannt. Skoda a.s. Plzen ist der Mehrheitseigner der Gruppe Truck International.
Skoda Auto AG trotz weltweiter Automobilkrise im Aufwind
Die Krise in der weltweiten Automobilindustrie, wie sie von einer ganzen Reihe von Experten prognostiziert wird, sollte sich nur ganz unwesentlich auf den tschechischen Fahrzeughersteller Skoda Auto auswirken. Auch wenn der Markt zurück gehe, werde Skoda sein Produktions- und Verkaufswachstum beibehalten, erklärte der strategische Chef des Volkswagen-Konzerns und Vorsitzende des Aufsichtsrates von Skoda Auto, Jens Neumann, in einem Interview für die tschechische Tageszeitung "Mlada fronta Dnes", das in der Freitag-Ausgabe veröffentlicht wurde.
Ingolstadt lieferte bisher acht Millionen Tonnen Erdöl nach Tschechien
Über die Erdölpipeline aus Ingolstadt sind in den fünf Jahren ihres Bestehens nahezu acht Millionen Tonnen Erdöl in die Tschechische Republik geflossen. Das ist rund ein Viertel aller Lieferungen, die in diesem Zeitraum in die Tschechische Republik abgeführt wurden. Das gab der Direktor der Gesellschaft Mero Vaclav Franc am Freitag über die Nachrichtenagentur CTK bekannt. Mit der Eröffnung der Erdölleitung nach Ingolstadt am 25. März 1996 legte die Tschechische Republik ihre einseitige Abhängigkeit von den unsicheren Erdöllieferungen aus dem Osten ab.
Die Wetteraussichten für das Wochenende:
Am Samstag wird Tschechien von einer aus den Alpen heranziehenden Schlechtwetterfront erfasst, die sich auf das Wetter der nächsten Tage niederschlagen wird. Tagsüber wird es bewölkt bis bedeckt sein, örtlich ist mit Regen oder Schauern zu rechnen. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen Werte zwischen 9 und 13 Grad, in Höhen über 1000 Meter liegen sie bei 6 Grad Celsius.
Am Sonntag und am Montag keine wesentlichen Wetterveränderungen. Es ist zumeist bewölkt bis bedeckt, örtlich kommt es zu Regen oder Schauern, in höheren Lagen vereinzelt zu leichtem Schneefall. Die Tageshöchstwerte gehen am Sonntag auf 6 bis 10 Grad und am Montag auf 3 bis 7 Grad Celsius zurück. In den dazwischen liegenden Nächten wird das Thermometer auf Temperaturen knapp über Null, örtlich sogar bis auf minus 1 Grad Celsius sinken.