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Präsident Havel begrüßt Auslieferung von Milosevic

Jugoslawien hat mit der Auslieferung von Slobodan Milosevic nach Ansicht des tschechischen Präsidenten Vaclav Havel "einen weiteren Schritt von der Isolation zur Partnerschaft" unternommen. Es sei prinzipiell richtig gewesen, Milosevic an das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag zu überstellen, betonte Havel in einer am Freitag in Prag verbreiteten Stellungnahme. Die serbische Regierung habe sich damit zu den Werten der internationalen Gemeinschaft bekannt, unterstrich das tschechische Staatsoberhaupt.

Tschechische Abgeordnete begrüßten die Auslieferung von Milosevic

Die meisten Abgeordneten des tschechischen Parlaments haben die Auslieferung des ehemaligen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic an das UN- Kriegsverbrechertribunal begrüßt. "Ich glaube, dass dadurch der Raum dafür geöffnet wird, dass sich die Wirtschaftsverhältnisse in Jugoslawien dank einer massiveren Beteiligung der EU und europäischer Länder an der Erneuerung des Landes verbessern," sagte dazu der Vorsitzende des Außenausschusses des Abgeordnetenhauses Lubomir Zaoralek. Der kommunistische Abgeordnete Vaclav Exner ist wiederum nicht der Meinung, dass die Auslieferung die Lage in Jugoslawien stabilisiert.

Präsident Havel hat seinen Schweiz-Besuch beendet

Die Schweiz kann für Tschechien als Vorbild der bürgerlichen Gesellschaft dienen, insbesondere in der Organisation der öffentlichen Verwaltung und des Vereinslebens. Der tschechische Präsident Václav Havel sagte dies am Freitag zum Abschluss seines zweitägigen Besuchs in diesem Land. Am zweiten Tag seines Aufenthalts besuchte Havel Luzern, wo er mit Repräsentanten der Stadt, des Kantons und der dortigen Universität zusammentraf. In Begleitung seines Schweizer Amtskollegen Moritz Leuenberger besichtigte Havel auch die Stadt. Am Nachmittag kam er mit den in der Schweiz lebenden tschechischen Landsleuten zusammen. Bei diesem Anlass sprach er sich für ihr Anspruch darauf aus, im Ausland wählen zu dürfen.

Novelle des Strafgesetzes im Senat verabschiedet

Die Obere Kammer des tschechischen Parlaments hat am Freitag die Novelle des Strafgesetzes ohne Veränderungen verabschiedet. Sie ermöglicht es, die Frist zwischen dem Begehen einer Straftat und der Bestrafung zu verkürzen. Die Novelle wurde von 58 der 60 anwesenden Senatoren unterstützt. "Die Veränderungen der Strafordnung, die Sie gebilligt haben, stellen eine prinzipielle Wende im Strafverfahren nach mehr als 200 Jahren seit der Annahme der Strafordnung Josefs II. dar," sagte Justizminister Jaroslav Bures vor Senatoren.

Maßnahmen gegen Maul- und Klauenseuche werden aufgehoben

Das tschechische Landwirtschaftsministerium wird am Sonntag, dem 1. Juli alle Maßnahmen gegen die Maul- und Klauenseuche aufheben. Davon entschied Landwirtschaftsminister Jan Fencl. Grund für diesen Schritt ist die positive Entwicklung der Seuchenlage in Großbritannien, Frankreich, Irland und in den Niederlanden.

Internet in Bibliotheken

Alle öffentlichen Bibliotheken sollen spätestens bis Ende des Jahres 2006 einen kostenlosen Internet-Zutritt ihren Lesern bieten. Dies wird in einem neuen Bibliothekengesetzt festgelegt, das am Freitag vom Senat unterstützt wurde. Die Bibliotheken werden dem zufolge aus Zentren für Bücherdienstleistungen im Zusammenhang mit der Entwicklung der Informationstechnologien in Zentren der Informationsdienstleistungen umgestaltet.

Senatschef Pithart aus dem Krankenhaus entlassen

Der Senatsvorsitzende Petr Pithart ist am Freitag aus dem Krankenhaus in Prag- Vinohrady entlassen worden. Man hatte ihn dort seit einer Woche wegen einer akuten Infektion der Harnwege behandelt. "Der Patient hat seit drei Tagen kein Fieber und es gibt keine weiteren Schwierigkeiten. Seine Behandlung mit Antibiotika wird noch etwa eine Woche zu Hause fortgesetzt," sagte der Vorsitzende der II. Internen-Klinik, Michal Andel.

Sinkendes Interesse für die Politik

Das Interesse der tschechischen Bürger für die Politik ist in den letzten Jahren gesunken. Dies zeigte die Umfrage des Zentrums für empirische Forschungen (STEM) im Juni. Das Geschehen auf der politischen Bühne ist für 53 Prozent der Befragten sehr oder ziemlich wichtig. Im Jahre 2000 interessierten sich 57 Prozent der Bürger, und vor zwei Jahren 60 Prozent für die Politik. Das Interesse ist vor allem bei den Anhängern jener Parteien verlorengegangen, die den Oppositionsvertrag zwischen den Sozial- und den Bürgerdemokraten von 1998 kritisieren.

Ferien sind begonnen

Freude, aber auch Spannung hat der heutige Tag für mehr als eine Million schulpflichtige Kinder und eine halbe Million Schüler aus Oberschulen und Lehranstalten gebracht. Die Schüler haben sich am Freitag zum letzten Mal in diesem Schuljahr in die Bänke gesetzt und ihre Zeugnisse erhalten. Die Schulpflicht beginnt für sie wieder erst am 3. September. Gemeinsam mit den Kindern haben auch 200 Tausend Pädagogen in Tschechien ihre Ferien eröffnet.

"Stummfilme und Live-Musik"

Berühmte, aber wenig gespielte Filme mit einer untraditionellen Musikbegleitung werden im Rahmen des dreitägigen Festivals mit dem Namen "Stummfilme und Live-Musik" präsentiert. Das Festival findet seit Donnerstag im Rahmen der Veranstaltung "Hamburg in Prag" im Prager Kino Ponrepo statt. An der Organisation beteiligen sich der Senat der Stadt Hamburg, das Goethe- Institut und das tschechische Nationale Filmarchiv. Der Eröffnungsabend galt dem Film von Martin Fric "Orgelspieler am St. Veitsdom" aus dem Jahre 1929.

Wetter

Abschießend der Wetterbericht. Am Samstag wird ein Hochdruckausläufer das Wetter in Tschechien beeinflussen, während des Tages beginnt sich eine kalte Front durchzusetzen. Es soll leicht bewölkt bis bewölkt sein, örtliche Schauer oder Gewitter können vorkommen. Die Tageshöchstwerte steigen auf 22 bis 26 Grad Celsius.