Nachrichten

Tschechische und polnische Verteidigungs-und Außenminister treffen zu gemeinsamen Beratungen zusammen

Bis zur Eröffnung des Prager Nato-Summits im Herbst nächsten Jahres soll die neue tschechisch-polnisch-slowakische Brigade ihre Arbeit aufgenommen haben. Darauf einigten sich gestern die Verteidigungs- und Außenminister Tschechiens und Polens bei ihrem Treffen in Prag. Die Truppe soll in den NATO-Friedensoperationen eingesetzt und in der Slowakei stationiert werden. Die Vertragsunterzeichnung ist für den 20. September dieses Jahres geplant. Hauptziel der Gründung dieser Truppe ist laut den Ministern die Unterstützung des slowakischen NATO-Beitritts. Weitere Gesprächsthemen waren die gemeinsamen Beziehungen zu Russland, der EU- Erweiterungsprozess sowie Modernisierung der Streitkräfte.

Roma-Gemeinde reagiert entsetzt auf den Mord von Svitavy

Die Vertreter der in Tschechien lebenden Roma haben am Montag bestürzt auf die Nachricht von der Ermordung eines 30jährigen Romas durch eine Skinhead in Svitavy bei Königsgrätz reagiert. Der Vertreter der Kommission für Roma- Angelegenheiten, Roman Kristof, erklärte, der Mord sei ein deutlicher Beleg für den wachsenden Hass in der Gesellschaft. Nun müssten alle Staatsorgane zusammenarbeiten, um den Rassismus zu bekämpfen. Der Vorsitzende des Ausschusses der Holocaustopfer unter den Roma, Cenek Ruzicka sagte, seine Organisation werde den weiteren Verlauf des Falles aufmerksam beobachten.

Wie die Polizei am Montag bekannt gab, habe der Skinhead das Opfer in der Nacht zum Samstag mit rassistischen Ausdrücken attackiert und dann mehrmals auf den Roma eingestochen. Der mutmaßliche Täter habe bereits vor vier Jahren einen Roma grundlos niedergestochen, so die Polizei. Damals war er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.

Temelin - Spidla reagiert auf Fischers Äußerung

Die Tschechische Republik sei als zivilisierter Staat in der Lage, seine Kernkraftwerke auf dem höchsten Sicherheitsstandard zu betreiben. Mit diesen Worten reagierte am Montag der tschechische Vizepremier Vladimir Spidla auf die Äußerung des deutschen Außenministers Joschka Fischer, der in einem Zeitungsinterview die Stilllegung des umstrittenen tschechischen AKW's Temelin forderte. Selbstverständlich berücksichtige man sowohl bei der Inbetriebnahme als auch beim eigentlichen Betrieb Temelins sämtliche Kenntnisse und Methoden die zur Verfügung stünden, ergänzte Spidla.

Überschwemmungen verursachen Millionenschäden

Laut Angaben der Versicherungsanstalt Ceska Pojistovna sind deren Klienten aufgrund der ausgiebigen Regenfälle der vergangenen Tage Schäden in Höhe von mehreren Millionen Kronen entstanden. Man habe bereits 1500 Schadensfälle registriert, erklärte am Montag ein Sprecher der Versicherung gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Die Zahl der gemeldeten Schäden steige stündlich, hieß es weiter. Am stärksten betroffen sind die Gebiete Mähren und Ostböhmen.

In fünf mährisch-schlesischen Städten gilt weiterhin Hochwassergefahr, in Opava/ Troppau ist die zweite Stufe - der sog. Bereitschaftszustand - ausgerufen worden. Die Wasserspiegel der Flüsse werden den örtlichen Behörden zufolge weiter steigen, da weiterhin starke Regenfälle erwartet werden.

Rindfleischnachfrage beinahe wieder normal

Die Nachfrage nach Rindfleisch habe sich deutlich erhöht und liege nun bereits bei 92% ihres Normalstandes. Zuvor wären die Verkaufszahlen um ca. 30 % niedriger gewesen als vor der Aufdeckung des ersten BSE-Falls in der Tschechischen Republik. Dies gab am Montag Ladislav Steinhauser, der Vorsitzende des Verbandes der fleischverarbeitenden Industrie bekannt.

Laut einer Mitteilung der staatlichen Veterinärbehörde seien bisher über 25 000 Gehirnproben von Rindern auf den BSE-Erreger getestet worden. Dabei habe man keinen weiteren Fall der Rinderseuche entdeckt, hieß es ebenfalls am Montag.

Achtung vor falschen Rot-Kreuz-Mitarbeitern

Das Tschechische Rote Kreuz warnt hauptsächlich ältere Bürger vor Dieben, die sich als Rot-Kreuz-Mitarbeiter in Sachen Kriegsopferentschädigung ausgeben. Unter dem Vorwand eine Anzahlung auf eine erste Entschädigungszahlung zu entrichten, erschleichen sie sich oftmals Zutritt zu den Wohnungen, um ihre Opfer dann auszurauben. Dies teilte am Montag der Direktor des Tschechischen Roten Kreuzes, Jiri Prochazka, mit. Die Polizei wies die meist betagteren Entschädigung nochmals darauf hin, dass die Auszahlungen nur auf den Postämtern vorgenommen werden und nur bei persönlichem Erscheinen erfolgen.

Wahlumfrage: Viererkoalition vorne

Wenn die Parlamentswahlen im Juli gewesen wären, hätten 23% der tschechischen Wähler für die Viererkoalition gestimmt. Dies geht aus einer Umfrage des Zentrums zur Erforschung der öffentlichen Meinung hervor, die am Montag vorgelegt wurde. Auf den Plätzen folgen die Sozialdemokraten mit 20% und die Bürgerdemokraten (ODS) mit 18%. Die Kommunisten würden 13% der Tschechen wählen.

Studenten aus aller Welt kommen an die Olmützer Sommerschule

Studenten aus aller Herren Länder haben am Montag zum ersten Mal auf den Bänken der Palacky Universität in Olomouc/Olmütz Platz genommen. Sie werden an der dortigen Sommerschule bis Mitte August Tschechisch lernen. Die Kursteilnehmer kommen aus ganz Europa, aber auch aus den Vereinigten Staaten und Japan in die mährische Stadt.

Klage wegen Mauerbau in Usti abgelehnt

Das Bezirksgericht in Usti/ Aussig an der Elbe hat heute die Klage auf Entschädigung einer Anwohnerin der Maticni ulice in Usti abgewiesen. Die Frau verlangte von der Stadtverwaltung wegen der vor dem gemeindeeigenen Haus, in dem sie wohnt, errichteten Mauer eine Entschädigung in Höhe von 100 000 Kronen - ca. 6000 DM. Sie argumentierte, der Mauerbau sei zunächst mit Lärm und Unordnung verbunden gewesen. Zudem hätte die Erklärung der Stadtvertreter, die Mauer diene zum Schutz der anständigen Anwohner vor den nichtanpassungsfähigen Bewohnern des gemeindeeigenen Wohnblocks, auch sie in ihrer Ehre verletzt. Der Anwalt der Klägerin erklärte gegenüber der Presse, man werde höchstwahrscheinlich Berufung gegen den Entscheid einlegen.

Deutsche Unternehmen in Benatky

Erster Investor im neu geschaffenen Industriegebiet in Benatky bei Mlada Boleslav sei das deutsche Unternehmen Bilsing Automation, verkündete am Montag der Bürgermeister der Stadt, Jaroslav Kral. Ab November soll nun mit dem Bau der Werkshallen begonnen werden. Ein weiteres deutsches Unternehmen werde sich bis Ende Juli entscheiden, ob es ebenfalls in Benatky investiert, fügte Bürgermeister Kral hinzu.

Prozess wegen Brandanschlags auf Roma-Wohnungen

Der am gestern vor dem Ostrauer Bezirksgericht gegen sechs junge Männer eröffnete Prozess, in dem sie sich wegen eines Brandanschlags auf Wohnungen zweier Roma-Familien verantworten müssen, wurde vertagt. Den zwischen 22 und 28 Jahre alten Männern wird zur Last gelegt, im Februar 1996 innerhalb von 12 Tagen in zwei Wohnungen eingedrungen und dort Brände gelegt zu haben. Die Angriffe auf die Wohnungen der Roma erfolgten laut Staatsanwalt aus rassistischen Motiven.