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Blair sieht keine Hindernisse für den EU-Beitritt der Tschechischen Republik

Die Benes-Dekrete stellen dem britischen Premier Tony Blair zufolge keine Hindernisse auf dem Weg Tschechiens in die Europäischen Union dar. Beim Treffen mit seinem tschechischen Amtskollegen Milos Zeman am Montag in Prag bekräftigte Blair seine zuvor in den Gesprächen mit den Vorsitzenden von Abgeordnetenhaus und Senat, Václav Klaus und Petr Pithart, gemachten gleichlautenden Aussagen. Zudem bekannte sich Blair zu der 1996 von der britischen Regierung geäußerten Haltung, nach der die nach dem Zweiten Weltkrieg verfassten Nachkriegsverordnungen unantastbar und die Ergebnisse der Potsdamer Konferenz unstrittig seien. Zeman dankte seinem Amtskollegen für diesen Standpunkt. Blair wiederum dankte der Tschechischen Republik für die Beteiligung tschechischer Ärzte an der internationalen Schutztruppe in Afghanistan. Gegenüber Senatschef Pithart äußerte Blair zudem, dass "Europa auf eigenen Füßen stehen müsse", auch was seine militärische Bewaffnung und Ausrüstung anbelangt. In diesem Zusammenhang unterstützte Blair den vom Zeman-Kabinett ins Auge gefassten Kauf von Überschalljagdflugzeugen des Typs Gripen vom britisch-schwedischen Konsortium BAe Systems"Saab.

Deutsche Bundesregierung will Benes-Dekrete nicht auf EU-Ebene bringen

Die deutsche Bundesregierung will die umstrittenen Benes-Dekrete nicht zum Gegenstand der EU-Beitrittsverhandlungen mit Tschechien machen. Das sagte der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Günter Pleuger, am Montag nach Gesprächen in Prag. Bei den deutsch-tschechischen Gesprächen betonten beide Seiten, die gemeinsame Aussöhnungserklärung von 1997 bleibe Basis für die bilateralen Beziehungen. Darin hätten beide Länder vereinbart, ihr Verhältnis nicht mit Fragen der Vergangenheit zu belasten und die Rechtsauffassung der Gegenseite zu respektieren, sagte Pleuger.

Havel traf mit Präsident und Oppositionsführer von Malta zusammen

Bei seinem Staatsbesuch in Malta ist der tschechische Präsident Václav Havel am Montag in La Valetta mit seinem maltesischen Amtskollegen Guido de Marko zusammen getroffen. Während ihres Treffens haben beide Politiker vorrangig über die Erweiterung der Europäischen Union und über deren Zukunft gesprochen. Malta gehört ebenso wie die Tschechische Republik zu den Ländern, die sich derzeit intensiv um die EU-Mitgliedschaft bemühen. Ein weiteres Thema der Gespräche zwischen beiden Staatsoberhäuptern war die Situation im Nahen Osten. Danach kam es zudem zu einer Begegnung zwischen Havel und dem Führer der oppositionellen Labour-Party Maltas, Alfredo Santo. Bei ihren Gesprächen standen ebenfalls Fragen der Europäischen Union im Vordergrund. Noch vor seinem Treffen mit de Marko pflanzte Havel im Garten des Präsidentenpalastes eine Kastanie und legte einen Kranz am Denkmal für die Opfer des Krieges nieder. Havel ist der erste tschechische Spitzenpolitiker, der dem Mittelmeerland einen offiziellen Besuch abstattet.

AKW Temelín wird diese Woche seiner bereits 19. Überprüfung unterzogen

Eine aus sieben Mitgliedern bestehende Kommission der Internationalen Agentur für Atomenergie mit Sitz in Wien hat am Montag mit der bereits 19. Überprüfung des südböhmischen Atomkraftwerkes Temelín begonnen. Die Experten, die sich mit der Sicherstellung des physischen Schutzes des Meilers befassen werden, sind nach Temelín gekommen in der Woche, an deren Ende möglicherweise der zweite Reaktorblock in Betrieb genommen wird. Dies wurde der Nachrichtenagentur CTK am Montag durch AKW-Sprecher Milan Nebesár bestätigt.

Tschechisch und slowakische Truppenverbände planen gemeinsame Übung

Die Tschechische und die Slowakische Armee werden erneut eine gemeinsame Übung, und zwar mit dem Namen Blue Line, durchführen. Am größten diesjährigen Treffen von Truppenverbänden beider Armeen, das Ende Mai im Militärübungsgelände Libavá in Mähren stattfindet, werden ca. 500 tschechische Soldaten teilnehmen. Die Anzahl der slowakischen Soldaten wird noch präzisiert. Aus diesem Grund bereitet man sich diese Woche im südböhmischen Písek gemeinsam auf die mit der Übung verbundene Stabstätigkeit vor, gab der Sprecher der tschechischen Landstreitkräfte Zdenek Kroutil am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK bekannt.

Roma-Tag wurde in Tschechien mit Festakt auf Prager Karlsbrücke begangen

Mit einem Seminar zum Thema "Selbstbewusstsein der Roma in der Tschechischen Republik" und einem Festakt auf der Karlsbrücke, bei dem junge Roma Blumen in die Moldau geworfen haben, begingen am Montag in Prag die tschechischen Roma den internationalen Roma-Tag. Bereits seit Freitag gab es aus Anlass des Roma- Tages verschiedene kulturelle und politische Veranstaltungen. Mehr dazu hören Sie im Anschluss in unserem Tagesecho.

Mittelklasse-Wagen Skoda Superb geht in rekonstruiertem Werk in Serie

Mit der Limousine "Superb" will der tschechische Automobilhersteller Skoda seine Marktposition in Mitteleuropa stärken. Im eigens dazu modernisierten Werk im ostböhmischen Kvasiny, das am Montag feierlich eingeweiht wurde, sollen in diesem Jahr rund 25.000 Stück dieses Wagens der oberen Mittelklasse produziert werden, teilte der Vorstandsvorsitzende der Skoda Auto AG, Vratislav Kulhánek, der Nachrichtenagentur CTK mit. Dem Aufsichtsratsvorsitzenden Detlef Wittig zufolge werden davon allein 7000 Fahrzeuge für den deutschen Markt produziert. Im kommenden Jahr wolle Skoda bereits 10.000 "Superb" in Deutschland absetzen, hieß es.

Zahl der TBC-Erkrankungen in Tschechien ist tendenziell rückläufig

Die Zahl der Tuberkulose-Erkrankungen ist in der Tschechischen Republik in den vergangenen fünf Jahren stets zurückgegangen. Dies geht aus einer Studie der "Nationalen Institute zur Tuberkulose - Überwachung" hervor. Alarmierend sei aber, dass sich die Zahl der an TBC erkrankten Ausländer in Tschechien im gleichen Zeitraum verdoppelt habe, urteilen die Experten.