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Spidla würdigte "demokratische Tiefe" des EU-Gipfels in Pórto Karrás

In einem Interview für die Nachrichtenagentur CTK hat der tschechische Ministerpräsident Vladimír Spidla am Freitag seine Zufriedenheit über den Verlauf des EU-Gipfels im griechischen Pórto Karrás geäußert. "Ich habe erlebt, wie Nationen, die über tausende Jahre unversöhnliche Feinde waren, mit Hilfe aller möglichen europäischen Sprachen eine Reihe von Fragen völlig freundschaftlich lösen. Dies geschieht sicher intensiv, nichts wird einem geschenkt, aber alles war von einer großen demokratischen Tiefe geprägt; das hat auf mich einen starken Eindruck hinterlassen", sagte Spidla. Am Rande des Gipfels kam Spidla auch mit seinem österreichischen Amtskollegen Wolfgang Schüssel zusammen. Bundeskanzler Schüssel würdigte dabei die Erklärung der tschechischen Regierung zum Referendum und zum EU-Beitritt des Landes, in der das Kabinett von Premier Spidla u.a. die Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg als "aus der heutigen Sicht unannehmbar" bezeichnet hatte.

Svoboda: Die EU darf nicht in den Händen der großen Staaten liegen

Die Europäische Union darf nicht in den Händen der großen Staaten liegen. Diese Aussage machte der tschechische Außenminister und Vorsitzende der tschechischen Christdemokraten (KDU-CSL), Cyril Svoboda, nach der gesamtstaatlichen Konferenz seiner Partei am Samstag in Prag vor Journalisten. Die Tschechische Republik muss in allen Organen der Union vertreten sein und dort eine klare Stimme haben, betonte Svoboda. Jedes Land müsse seinen EU-Kommissar haben und dabei müsse gelten: ein Land, ein Kommissar, äußerte der Chef der tschechischen Diplomatie.

Klaus verteidigt in den USA Recht der EU-Länder auf Selbstbestimmung

Der tschechische Präsident Václav Klaus hat am Freitag auf dem Weltwirtschaftsforum im amerikanischen Beaver Creek das Recht der europäischen Länder auf Selbstbestimmung und die Definierung ihre eigenen Interessen verteidigt. Gleichzeitig hob er die Notwendigkeit von starken transatlantischen Beziehungen hervor und er drückte den Amerikanern gegenüber seine persönliche Bewunderung für den deren Lebensstil, den Pragmatismus, die Arbeitsmoral und deren Optimismus aus. In einem Gespräch mit tschechischen Journalisten lehnte Klaus jedoch gleichsam eine Unterteilung in das alte und das neue Europa ab.

Svacek: Gegenwärtig ließe sich "meine" Justizreform nicht durchsetzen

Der Vorsitzende des Prager Stadtgerichts, Jan Svacek, der es am Freitag abgelehnt hatte, die Nachfolge von Pavel Rychetsky als tschechischer Justizminister anzutreten, gab in einem am Samstag in der Tageszeitung "Pravo" veröffentlichten Gespräch seine Gründe dafür an. Im Ministeramt sei es ihm nicht möglich, seine Konzeption der Justizreform zu realisieren, da er diese Konzeption gegenwärtig weder in der Regierung noch im Parlament durchdrücken könne, hieß es. Er schätze zwar das Angebot, Justizminister werden zu können, er wolle aber seine Karriere als Richter fortsetzen, informierte eine Ministeriumssprecherin.

Grenzüberschreitendes Festival Europäische Wochen eröffnet

Unter dem Motto "Sehnsucht nach Italien" ist am Samstag in Passau das grenzüberschreitende Festival Europäische Wochen eröffnet worden. Bis zum 27. Juli widmen sich mehr als 60 Veranstaltungen in Ostbayern, Böhmen und in Oberösterreich der italienischen Kultur. Eine der dabei zu Gehör gebrachten Konzertreihen führt die Besucher zu Orten, die am so genannten "Goldenen Steig" liegen. Dies bezeichnet die alten Handelswege, die Böhmen über die Inn-Donau-Region mit Italien verbanden.

Ehemaliges Ghetto in Prostejov wird Jüdisches Museum beherbergen

Rund 150 Personen haben am Samstag im ehemaligen Ghetto der mährischen Stadt Prostejov die Gebäude des zukünftigen Museums besichtigt, in dem ab Herbst sowohl eine Exposition über die Geschichte der Juden in Mähren als auch eine Ausstellung über einen der bedeutendsten Söhne der Stadt, den weltweit anerkannten Philosophen Edmund Husserl zu sehen sein werden. Das Museum wird seine Ausstellungen in Gebäuden unterbringen, die von den Statikern in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bereits abgeschrieben wurden, seit dem Jahr 2000 aber wieder umfassend rekonstruiert werden.

Stadt Bor hat Aussichtsturm des 750 Jahre alten Schlosses wieder eröffnet

Im westböhmischen Bor bei Tachov/Tachau ist am Samstag der völlig rekonstruierte, 53 Meter hohe Aussichtsturm des 750 Jahre alten gotischen Schlosses wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Neben diesem Turm, zu dessen Aussichtsplattform man über 140 Stufen gelangt, wurden vom örtlichen Rathaus auch der südliche Schlossflügel und ein Informationszentrum eröffnet.

Tschechischer Pfarrer segnet deutsche und tschechische Pferde

Ein tschechischer Pfarrer hat am Samstag im westböhmischen Uhliste bei Klatovy/Klattau 35 deutsche und 20 tschechische Pferde in beiden Sprachen gesegnet. Bei dem traditionellen Zeremoniell "Die Segnung der Pferde und Fohlen" bat er den Schutzheiligen der Landwirte und Tiere, den heiligen Linhart, dass er sie beschütze und ihre Gesundheit behüte.

SPORT: Tschechiens Volleyballer erreichen Weltliga-Finalrunde

Durch einen im vorletzten Vorrundenspiel am Samstag in Ostrava/Ostrau errungenen 3:1-Erfolg über Griechenland sicherten sich die tschechischen Volleyballer Platz 1 in der Gruppe D und damit die Teilnahme an der Weltliga-Finalrunde. Diese wird von den acht besten Herrenteams vom 8. bis 13. Juli in Madrid ausgetragen.