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Klaus beendet Griechenland-Besuch

Präsident Vaclav Klaus hat am Sonntag seinen mehrtägigen Griechenland-Besuch beendet. Klaus war in Athen u.a. mit seinem griechischen Amtskollegen Konstantinos Stefanopulos zusammengetroffen und hatte auf dem "Athener Seminar 2003" einen Vortrag über die europäisch-amerikanischen Beziehungen gehalten. Darin hatte der Präsident wiederholt, dass er die Teilung in ein "neues" und ein "altes" Europa nicht verstehe. In den europäisch-amerikanischen Beziehungen, so Klaus, sei jetzt ein atmosphärischer Wechsel nötig. Zuletzt hatte Klaus Athen im April besucht und dort gemeinsam mit Premierminister Vladimir Spidla den Vertrag über den Beitritt Tschechiens zur Europäischen Union unterzeichnet.

Forderung des Vatikan:Tschechien soll zu gegenseitigen Beziehungen Stellung nehmen

Der Vatikan hat die tschechische Regierung offiziell aufgefordert, in einer diplomatischen Note ihre Vorstellungen von der weiteren Gestaltung der gegenseitigen Beziehungen darzulegen. Das Parlament in Prag hatte im Mai ein Konkordat abgelehnt, das erstmals den Status der Katholischen Kirche in Tschechien regeln sollte. Der Heilige Stuhl erwarte eine Stellungnahme, ob die tschechischen Parteien einen solchen Vertrag überhaupt wollten, sagte ein Kirchensprecher am Sonntag in Prag. Tschechien ist eins der letzten Länder des ehemaligen "Ostblocks", das kein Konkordat mit dem Vatikan besitzt. Vizepremier Petr Mares sagte am Sonntag der Nachrichtenagentur CTK, die Regierung werde an das Abgeordnetenhaus appellieren, einen Vertrag zwischen der Tschechischen Republik und dem Vatikan zu verabschieden.

Tschechien gedenkt der Verbrennung des Kirchenreformators Jan Hus

Tschechien hat am 6. Juli, der hierzulande als Staatsfeiertag begangen wird, der Verbrennung des Kirchenreformators Jan Hus gedacht. Am Nachmittag fand in der Prager Bethlehems-Kapelle, wo Hus vor sechshundert Jahren predigte, traditionell ein ökumenischer Gottesdienst statt. Der Patriarch der Tschechoslowakischen Hussitischen Kirche, Jan Schwarz, bezeichnete in seiner Predigt die Kirche als Träger von Frieden und Ruhe für die Welt. Unter den Besuchern des Gottesdienstes waren auch Staatspräsident Vaclav Klaus und seine Frau Livia. Klaus würdigte in einer Ansprache das Opfer von Jan Hus als den dringendsten moralischen Appell in der tschechischen Geschichte. Jan Hus wurde auf dem Konstanzer Konzil von 1415 verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt, da er die Aufforderung zum Widerruf seiner Lehren und seiner Kritik an der zeitgenössischen Kirche kategorisch ablehnte.

Drei Viertel der Tschechen sehen Ausländer pauschal als "Problem"

Rund 73 Prozent der Tschechen betrachten Ausländer in ihrem Lande pauschal als "Problem". Das ergab eine Umfrage unter 1048 Tschechen, die am Sonntag in Prag von der Agentur CVVM veröffentlicht wurde. Darin forderten 56 Prozent, dass sich Ausländer in Tschechien völlig nach den Gepflogenheiten des Landes richten sollten. Umgekehrt sprachen sich nur 5,5 Prozent dafür aus, Ausländer in ihrem Lebensstil nicht einzuschränken. Etwa 70 Prozent der Befragten hätten die Zahl der in Tschechien lebenden Ausländer meist grob unterschätzt, teilte CVVM mit. Offiziellen Angaben zufolge leben in Tschechien 220 000 Ausländer.

Internationales Filmfestival in Karlsbad hat mit Ehrungen für die Regisseure Menzel und Frears begonnen

Mit der Auszeichnung des Prager Oscar-Regisseurs Jiri Menzel und des britischen Regisseurs Stephen Frears für ihr Lebenswerk hat am Wochenende in der westböhmischen Kurstadt Karlovy Vary (Karlsbad) das 38. Internationale Filmfestival begonnen. Bis zum 12. Juli sind etwa 250 Filme aus 40 Ländern zu sehen. Im Spielfilm-Wettbewerb um den Kristallglobus treten 16 Streifen an. Als Gäste werden in Karlsbad unter anderem der Schauspieler Morgan Freeman und der tschechische Regierungschef Vladimir Spidla erwartet. Das 1946 gegründete Festival, das anfangs im Wechsel mit dem Filmfestival in Moskau veranstaltet wurde, ist eines der ältesten Europas.