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Václav Havel wurde von Weltfriedenskonferenz mit dem Hauptpreis geehrt

Der tschechische Ex-Präsident Václav Havel ist am Sonntag auf der Weltfriedenskonferenz in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur mit dem Hauptpreis geehrt worden. Der an ihn verliehene Preis für seinen unerschrockenen alltäglichen Einsatz im Kampf für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt und für seine Verdienste bei der Durchsetzung und Wahrung der Prinzipien der Freiheit und gegenseitigen Toleranz wurde in Havels Abwesenheit vom tschechischen Botschafter in Malaysia, Vítezslav Grepl, entgegen genommen.

Greenpeace protestierte gegen elbnahes Chemiewerk Spolana in Neratovice

Auf dem Gelände des umstrittenen tschechischen Chemiewerks Spolana im mittelböhmischen Neratovice haben am Sonntag Mitglieder der Umweltschutzorganisation Greenpeace für Entschädigungszahlungen des Unternehmens an Landwirte und ehemalige Mitarbeiter protestiert. Acht Mitglieder, unter anderem aus Deutschland und Österreich, hatten am frühen Morgen einen rund 200 Meter hohen Schornstein bestiegen und ein Transparent mit der Aufschrift "Stopp Dioxin-Quecksilber" enthüllt, bestätigte ein Polizeisprecher. Nach Angaben der Organisation waren in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Mitarbeiter des Werks durch Quecksilber, Chlor und Dioxin krank geworden. Zudem seien durch den Austritt von Schadstoffen Landwirte in der Umgebung geschädigt worden. Das Unternehmen weigere sich, hier Verantwortung zu übernehmen, kritisierte ein Greenpeace-Mitarbeiter. "Spolana" weist diese Darstellung zurück. Wegen aufkommender Winde haben die Greenpeace-Aktivisten ihre Aktion am Sonntag kurz vor 18 Uhr vorzeitig beendet.

Verhandlung zwischen Ryanair und tschechischer Treuhand gescheitert

Die irische Fluggesellschaft Ryanair wird in Tschechien kein Drehkreuz für Mitteleuropa errichten. Verhandlungen zwischen der tschechischen Treuhand-Behörde und der Ryanair-Tochter Tara Aerospace seien gescheitert, berichteten Prager Rundfunkstationen am Sonntag. Die Gründe dafür seien nicht bekannt, hieß es. Das Unternehmen wollte ursprünglich auf dem ehemaligen Militärstützpunkt Bozi Dar, rund 40 km östlich von Prag entfernt, einen Flughafen mit Ladengeschäften und Terminal für den internationalen Güterumschlag einrichten. Die Prager Regierung hatte dem Angebot von Tara Aerospace in Höhe von rund 400.000 Euro bereits zugestimmt.

Prozess gegen tschechischen "Mein Kampf"-Herausgeber wird fortgesetzt

Mit der Anhörung von Zeugen und Gutachtern wird am Montag beim Gericht des Prager Stadtbezirks 7 der Prozess gegen Michal Zítek, den Herausgeber der unkommentierten tschechischen Übersetzung des Hitlerbuchs "Mein Kampf", fortgesetzt. Der Verleger sieht sich in diesem Prozess mit der Anklage konfrontiert, er habe zur Unterstützung und Propagierung von Bewegungen, die die Bürgerrechte und -freiheiten unterdrücken, beigetragen.

Prager Zoo präsentiert Nachkommen von "Hochwasser-Flüchtling" Gaston

Ein Jahr nach der spektakulären "Hochwasserflucht" des Seebärs Gaston aus dem Prager Zoo nach Sachsen-Anhalt ist am Sonntag im Tierpark der Moldaustadt der Nachwuchs von "Tschechiens bekanntestem Flutopfer" präsentiert worden: Die auf den Namen Abiba ("Blume") getaufte Robbe wurde vor wenigen Wochen geboren und misst 70 Zentimeter. Gaston habe das Weibchen Bara wenige Tage vor der Flut befruchtet, sagte Direktor Petr Fejk bei der Feier im Zoo, an der etwa 200 Besucher teilnahmen. Der zwölf Jahre alt gewordene Seebär hatte im vorjährigen August die verheerende Überschwemmung zur Flucht nach Deutschland genutzt. Die Jagd auf ihn und sein späterer Tod infolge von Überanstrengung hatten viel Aufsehen erregt.

Zoologischer Garten in Brno konnte 12-millionsten Besucher begrüßen

Der Zoologische Garten in der mährischen Metropole Brno/Brünn, der in diesem Jahr das 50. Jahr seines Bestehens feiert, konnte am Sonntag seinen 12-millionsten Besucher begrüßen. Wie die Tierparkangestellte Miroslava Vitulová der Nachrichtenagentur CTK mitteilte, war der Jubiläumsbesucher der erst dreijährige Jakub Sardický aus dem mährischen Cejkovice.

Zehntausende besuchten am Wochenende das 48. Chodenfest in Domazlice

Trotz der großen Hitze haben es sich an diesem Wochenende wieder zehntausende Menschen nicht nehmen lassen, das traditionelle Chodenfest in Domazlice/Taus zu besuchen. Erneut gab es die besonders beliebten Klänge des Choden-Dudelsacks, Zimbal- und Blasmusik, Nachtwächter und eine Reihe von Volkskünstlern Freitagabend bis Sonntag zu hören und zu sehen. Das populäre Volksfest, das an die Folklore und Eigentümlichkeiten des chodischen Landstrichs erinnern soll, wurde in diesem Jahr zum bereits 48. Male in der westböhmischen Kleinstadt veranstaltet.