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Kommunisten bekunden ihre Solidarität mit streikenden Gewerkschaftern

Aufgrund der gegenwärtigen ökonomischen Bedingungen sei es nicht möglich, ein schnelleres Wachstum der Gehälter im Schulwesen sicherzustellen, ließ die tschechische Schulministerin Petra Buzkova am Donnerstag in Prag während des schon traditionellen Treffens mit Lehrern aller Klassenstufen aus der gesamten Tschechischen Republik verlauten. Gleichzeitig führte Buzková an, dass es ebenso nicht in ihren Möglichkeiten liege, den für kommenden Montag geplanten Warnstreik der Schulgewerkschaften für höhere Gehälter abzuwenden. Diesbezüglich haben die tschechischen Kommunisten ihre Solidarität mit allen eine Streikaktion vorbereitenden Gewerkschaftern bekundet. Der erste Vizepräsident der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSCM), Vlastimil Balín, hat in diesem Zusammenhang die Chefs der einzelnen Gewerkschaftsverbände aufgerufen, bei ihren Verhandlungen mit der Regierung und den Arbeitgebern enger zusammenzuarbeiten und ihr Vorgehen zu koordinieren. Bis Donnerstag hatten die Lehrer und Gewerkschafter von insgesamt 338 Schulen verlautbart, am Montag in einen eintägigen Warnstreik zu treten.

Erster Haushaltsentwurf 2004 sieht Defizit von 118 Mrd. Kronen vor

Die erste Version des Gesetzentwurfs zum Staatshaushalt des Jahres 2004, den das Prager Finanzministerium auf der Sitzung der tschechischen Regierung am kommenden Mittwoch vorlegen wird, rechnet mit Gesamteinnahmen von rund 748 Milliarden Kronen sowie mit Ausgaben in einer Gesamthöhe von rund 866 Milliarden Kronen. Gegenüber dem vorausgegangenen Voranschlag haben sich Einnahmen und Ausgaben somit um je 11,4 Milliarden Kronen erhöht, doch das einzuhaltende Haushaltsdefizit sei mit 118 Milliarden Kronen (ca. 3,6 Milliarden Euro) unverändert geblieben, gab die Sprecherin des Ministeriums Eva Nováková am Donnerstag über die Nachrichtenagentur CTK bekannt. Die steigende Staatsverschuldung und die hohen Steuern könnten den Zufluss ausländischer Investitionen in die Tschechische Republik merklich eindämmern, kritisierte angesichts der vorliegenden Zahlen der tschechische Professor für Ökonomie an der Michigan-Universität der Vereinigten Staaten, Jan Svejnar.

Mit Anschlag auf tschechische Eisenbahn gedroht - Polizei fasst Täter

Nach einer anonymen Anschlagdrohung gegen die tschechische Eisenbahn hat die Polizei in Prag am Donnerstag einen 51-jährigen Mann festgenommen. Er wurde von den Kripobeamten während eines Telefonats mit den Redakteuren der Tageszeitung "Lidové noviny" überrumpelt. Zuletzt hatte er 15 Millionen Kronen (ca. 450.000 Euro) von der staatlichen Gesellschaft gefordert und "zur Warnung" am vergangenen Wochenende die Gleisanlagen einer Regionalbahn unweit der mährischen Stadt Sumperk beschädigt. Der einschlägig vorbestrafte Mann habe als Grund für die Tat große Schulden genannt, meldete die Nachrichtenagentur CTK. Im Falle des Nachweises seiner Straftat, droht dem Verhafteten eine Gefängnisstrafe von bis zu 12 Jahren. Erst am Dienstag hatte die Polizei einen 29-Jährigen festgenommen, der mit einem Giftanschlag auf die Trinkwasserversorgung von Prag gedroht hatte.

Tschechische Landwirte verzeichneten starke Einbußen bei Getreideernte

Obwohl sich die allerschlimmsten Befürchtungen zum Glück nicht bestätigt hätten, mussten die tschechischen Landwirte bei der diesjährigen Getreideernte dennoch einen Rückgang von satten 800.000 Tonnen Getreide im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Die in diesem Sommer abgeerntete Getreidemenge betrug daher nur noch 5,3 Millionen Tonnen, informierte der tschechische Landwirtschaftsminister Jaroslav Palas am Donnerstag die Öffentlichkeit zum Auftakt der internationalen Landwirtschaftsausstellung "Zeme zivitelka" in Ceské Budejovice/Budweis. Der durchschnittliche Hektarertrag an Getreide habe somit ziemlich exakt vier Tonnen je Hektar betragen, ergänzte der Minister. Weitaus schlechter aber habe sich die Situation beim Raps dargestellt, wo der Hektarertrag um 0,5 Tonnen auf nunmehr 1,6 Tonnen je Hektar gesunken sei, hieß es.

Skoda Auto reduziert vorübergehend Motoren- und Getriebeproduktion

Der tschechische PKW-Fahrzeughersteller Skoda Auto muss aufgrund der veränderten Auftragslage im Volkswagen-Konzern, in dem das Unternehmen eingebunden ist, die Produktion von Motoren und Getrieben vorübergehend drosseln. Dies teilte der Gewerkschaftskoordinator für den Produktionsbereich, Milos Kovár, am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur CTK mit. Von den damit verbundenen Arbeitszeiteinschränkungen seien rund 200 Arbeitnehmer im Werk in Mladá Boleslav betroffen, sagte Kovár. Sie hätten jedoch derzeit keine Entlassungen zu befürchten, sondern müssten vielmehr mit vorübergehender Kurzarbeit rechnen, ergänzte der Koordinator.

Tschechische Zentralbank belässt Zinssätze auf derzeitigem Stand

Der Bankenrat der Tschechischen Nationalbank hat auf seiner Sitzung am Donnerstag in Prag alle Zinssätze im Einklang mit den vorliegenden Prognosen auf dem Finanzmarkt unverändert in ihrem derzeitigen Stand belassen. Der Bankenrat hatte erst Ende Juli überraschend die Zinssätze gesenkt, wobei der allem zugrunde liegende Reposatz auf sein historisches Minimum von zwei Prozent gefallen war. Gleichzeitig sind vor Monatsfrist der Diskontsatz auf ein Prozent und der Lombardsatz auf drei Prozent gefallen.

Internet-Portal für deutsche und tschechische Jugendliche online

Ein Informationspool und virtueller Treffpunkt im Internet soll den Austausch zwischen tschechischen und deutschen Jugendlichen verbessern. Die deutsche Familienministerin Renate Schmidt gab das Internet-Angebot am Donnerstag in Regensburg frei. Die Homepage mit der Adresse www.ahoj.info wurde von der deutsch-tschechischen Koordinierungsstelle Tandem entwickelt. Jugendliche finden dort Informationen zu den Bereichen Reisen, Ausbildung, Sprach-Erwerb und Jugendbegegnungen in den beiden Ländern.

Denkmalschützer kritisieren Defizite bei Burgen und Schlössern

Im tschechischen Kultusministerium in Prag haben sich am Donnerstag der Leiter der Abteilung für Denkmalpflege, Jan Kaigl, und weitere Denkmalschutz-Vertretern über die Situation der tschechischen Burgen und Schlösser ausgetauscht. Das Ministerium reagierte damit nach drei Wochen auf einen offenen Brief von Burgkastellanen, die sich über die unzureichende Pflege von Denkmalschutz-Objekten seitens des Ministeriums beschwert hatten.

Zoologischer Garten in Brünn begeht seinen 50. Geburtstag

Der im Stadtteil Bystrice in der mährischen Messestadt Brno/Brünn gelegene Zoologische Garten begeht am Samstag seinen 50. Geburtstag, womit er allerdings im internationalen Maßstab nicht unbedingt zu den ältesten Tierparks gehört. Er ist einer von 15 Zoologischen Gärten in der Tschechischen Republik. Derzeit beherbergt er rund 300 Tierarten und er kann sich dabei insbesondere seiner Zuchterfolge bei den Schimpansen und Eisbären rühmen.

SPORT: Deutsche Fußball-Damen bezwingen Tschechien mit 4:0

In einem Qualifikationsspiel zur Fußball-Europameisterschaft der Damen 2005 in England bezwang das Team des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) am Donnerstag in Passau die Damen-Auswahl der Tschechischen Republik mit 4:0. Deutschland konnte damit seine Führung in der Gruppe 4 nach dem dritten Sieg in Folge auf neun Punkte ausbauen, während sich Tschechien nach dieser klaren Niederlage mit einem Punkt aus zwei Spielen derzeit nur auf dem vierten Rang unter fünf Mannschaften wieder findet.