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Präsident Klaus: Reform ist die größte Aufgabe der Tschechischen Armee
Die Tschechische Armee muss nach Ansicht von Präsident Vaclav Klaus dringend reformiert werden. Dies sagte Klaus am Dienstag auf einer Tagung der Befehlshaber der Tschechischen Armee, die seit Montag im Prager Verteidigungsministerium stattfindet. Der zivile Sektor einschließlich des Staatsoberhauptes müsse die Armee bei der Transformation unterstützen, betonte Klaus weiter. Für ein optimales Ziel sieht der Präsident einen ausgewogenen Kompromiss zwischen der Verteidigungsfähigkeit der Streitkräfte und der Erfüllung von Verpflichtungen gegenüber der NATO und weiteren internationalen Organisationen an.
Tschechische Gewerkschafter fordern im Jahr 2004 sechs Prozent mehr Lohn
Die Gewerkschafter in Tschechien fordern für das kommende Jahr einen Lohnanstieg von sechs Prozent. Dieser Vorschlag wurde am Dienstag von ihnen der Tschechischen Nationalbank unterbreitet, gab der Vorsitzende der Böhmisch-Mährischen Konföderation der Gewerkschaftsverbände Milan Stech auf einer Pressekonferenz in Prag bekannt. Nach Einschätzung der Gewerkschafter werde die Inflationsrate im nächsten Jahr um ca. drei bis 3,5 Prozent ansteigen, aber auch das Bruttoinlandsprodukt sehe einer Erhöhung von rund drei Prozent entgegen. Nicht mehr so geduldig wollen indes die Hochschulgewerkschafter die ihrer Meinung nach düstere Zukunft an ihren Arbeitsstätten hinnehmen. Sie haben bereits für Dezember zu einer Demonstration vor dem Prager Abgeordnetenhaus aufgerufen und sie erwägen zudem die Veröffentlichung eines ganzseitigen Inserates in den Tageszeitungen, in dem sie auf die Probleme bei der Finanzierung der tschechischen Hochschulen hinweisen wollen. Laut Aussage von Petr Bilík, dem Pädagogen der Palacký-Universität in Olomouc/Olmütz, der zu der erwähnten Demonstration aufgerufen hatte, sollten auch die Studenten in die Protestbewegung eingebunden werden, da die derzeitige Situation auch sie betreffe. Ähnlich werden auch die Gewerkschafter der Tschechischen Ärztekammer (CLK) reagieren, sollte die Regierung ihr Versprechen nach einer Entschuldung der Allgemeinen Krankenversicherung (VZP) nicht einhalten und sollte das hiesige Gesundheitswesen weiterhin unter großen finanziellen Problemen leiden, erklärte der Präsident der Ärztekammer David Rath am Dienstag in Prag.
Streik der ÖBB führte zu Komplikationen im südböhmischen Zugverkehr
Der Warnstreik der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB), der von 0 Uhr in der Nacht zu Dienstag bis Dienstagmittag durchgeführt wurde, hat auch im Eisenbahnverkehr Südböhmens gewisse Komplikationen hervorgerufen. Einige Züge des bilateralen Grenzverkehrs fielen dem Streik komplett zum Opfer, während der internationale Schnellzug von Linz nach Prag am Dienstagvormittag nur von Horní Dvoriste aus in die tschechische Hauptstadt verkehrte, äußerte der Vertreter der Tschechischen Eisenbahnen - Ceské drahy (CD) für den Südböhmischen Kreis, Ivan Studlar, gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Ein Grund dafür, so Studlar, sei der gewesen, dass die im grenzüberschreitenden Verkehr fahrenden Züge am Dienstagvormittag jeweils am tschechischen Grenzbahnhof endeten, weil von österreichischer Seite keine Abfertigung erfolgte. Nach Beendigung des Warnstreiks habe es lediglich noch diverse Probleme bei der Übergabe internationaler Züge im südmährischen Grenzbahnhof Breclav gegeben, teilte CD-Sprecher Petr Stahlavský am Dienstag der Nachrichtenagentur CTK mit.
Neue groß angelegte Kontrollaktion auf tschechischen Straßen hat begonnen
Auf dem gesamten Gebiet der Tschechischen Republik haben am Dienstag wieder umfangreiche Verkehrskontrollen begonnen. Die Verkehrssicherheitsüberprüfung knüpft an eine ähnliche, vor kurzem unter der Bezeichnung "Christoph" durchgeführte Aktion an, sie wird jedoch einen kleineren Umfang haben, informierte das tschechische Polizeipräsidium am Dienstag. Trotzdem würden bei ihr erneut Tausende Polizisten zum Einsatz kommen. Bis wann die Aktion andauern soll, wurde vorerst nicht bekannt gegeben.
Unternehmer Karel Komárek neuer Mehrheitseigner von Reisebüro Fischer
Die Firma des Unternehmers Karel Komárek K&K Capital Group wird Mehrheitseigner des größten tschechischen Reisebüros Fischer. Sie erhält den 75-prozentigen Anteil aber nicht nur beim Reisebüro Fischer, sondern auch an den Gesellschaften Fischer GmbH und Fischer Air. Ex-Senator und Unternehmer Václav Fischer werde sich ab sofort nur noch um Marketing und Geschäftliches in den drei genannten Firmen kümmern, hieß es in einer Presseerklärung vom Dienstag. Fischer und Komárek hatten vor ca. einem Vierteljahr gemeinsam den drohenden Konkurs sowohl von der Fischer Air als auch von der Fischer GmbH abwenden und beide Unternehmen aus der Krise herausführen können.
Skoda Auto verzeichnet nach 3. Quartal 2003 leichtes Absatzplus zum Vorjahr
Der tschechische PKW-Hersteller Skoda Auto hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres seinen Absatz um 0,7 Prozent steigern können, indem er weltweit über 335.000 Fahrzeuge verkauft hat. Den größten Anteil an diesem Ergebnis hat der Verkauf in Westeuropa, wo Skoda über 178.000 Wagen absetzen konnte, heißt es in einer Pressemitteilung vom Dienstag. Rückläufig seien dagegen die Verkaufszahlen auf dem Binnenmarkt, wo nur noch 54.678 verkaufte Fahrzeuge den 55.711 verkauften Wagen vom gleichen Zeitraum des Vorjahres gegenüberstehen, was gleichzeitig einen Verlust des tschechischen Marktanteils von 51,17 Prozent auf 48,55 Prozent zur Folge hatte.
Ex-Präsident Havel wird in Dublin weitere Auszeichnung entgegen nehmen
Der ehemalige tschechische Präsident Václav Havel wird das Konto seiner Ehrungen um eine weitere Auszeichnung erhöhen. In der irischen Hauptstadt Dublin wird er am Donnerstag kommender Woche den Titel "Botschafter des Gewissens" entgegen nehmen. Dieser Ehrentitel wird von der Künstlervereinigung Art for Amnesty vergeben, die ihre Tätigkeit im Rahmen der Organisation Amnesty International ausübt, sagte Havels Sekretär Jakub Hladík am Dienstag der Nachrichtenagentur CTK.
Brünner Polizei entlässt fünf Mitarbeiter wegen grober Dienstverstöße
Die Polizeidirektion der südmährischen Metropole Brno/Brünn hat in den zurückliegenden Tagen gleich fünf seiner Polizisten fristlos aus dem Dienst entlassen. Zwei von ihnen wird vorgeworfen, bei der so genannten "Aktion Christoph" Verkehrsbußgelder ohne jegliche Quittung einkassiert zu haben. Der dritte Polizist sei seinen Dienstverpflichtungen nicht nachgekommen, der vierte habe Sachen aus einem sichergestellten Auto entwendet und der fünfte sei Geschäftsführer einer Privatfirma gewesen, was vom Gesetz her klar untersagt sei, gab der Brünner Polizeidirektor Jaroslav Vanek am Dienstag vor Journalisten als Begründung für die drakonischen Entscheidungen an.
Mehrzahl der 2344 Zollbeamten der CR soll bis Ende 2004 gekündigt werden
Die Mehrzahl der 2344 Zollbeamten, die wegen des Beitritts der Tschechischen Republik zur Europäischen Union kein Aufgabengebiet mehr vorfinden, sollen bis zum Ende des nächsten Jahres aus der hiesigen Zollverwaltung ausscheiden. Die Entlassung der Zöllner und die Verringerung der Anzahl der Zollbehörden von 91 auf 54 sieht das Gesetz über die Zollverwaltung vor, das am Mittwoch von der Regierung Spidla behandelt wird. Das gab die Sprecherin des Prager Finanzministeriums Eva Nováková am Dienstag über die Nachrichtenagentur CTK bekannt.
Ausstellung über Maria von Ebner-Eschenbach in Brünn eröffnet
Das Österreichische Institut in Brno/Brünn hat am Dienstag eine Ausstellung über die österreichische Schriftstellerin, Übersetzerin und Textsammlerin Marie von Ebner-Eschenbach (1830 bis 1916) eröffnet. In Österreich wird sie ebenso als eine Nationalschriftstellerin angesehen wie das in Tschechien bei Bozena Nemcová der Fall ist. Zum Andenken an Marie von Ebner-Eschenbach, die dem mährischen Geschlecht der Dubskýs abstammt, wurde in diesem Jahr bereits eine dauerhafte Exposition auf Schloss Lysice in der Region Blanensko installiert.