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Ton im Streit um Institut für das Studium totalitärer Regime verschärft sich
Der Streit um das Institut für das Studium totalitärer Regime spitzt sich weiter zu. Ministerpräsident Petr Nečas kritisierte am Montag erneut den Führungswechsel in der tschechischen Behörde für Geheimdienstakten. Die Entlassung von Institutschef Daniel Herman durch den von Sozialdemokraten dominierten Verwaltungsrat nannte er einen linken Putsch. Es gehe nicht um Wissenschaft oder Geschichte, sondern um Politik, sagte Nečas. Man bereite den Eintritt von Kadern mit kommunistischer Vergangenheit in die staatliche Verwaltung vor, so der Regierungschef am Montag nach einem Treffen mit dem abberufenen Direktor Daniel Herman.
Der stellvertretende Vorsitzende der sozialdemokratischen Partei (ČSSD) und Abgeordnete Lubomir Zaorálek wies die Anschuldigungen im tschechischen Fernsehen als völlig unsinnig zurück. Auch der Verwaltungsrat erklärte, die Absetzung Hermans habe keinerlei politischen Hintergrund. Die Entscheidung sei gefallen, weil das Institut nicht so arbeite, wie es sollte und könnte, erklärte die Vorsitzende des Verwaltungsrates, Petruška Šustrová.
Premier Nečas und Ex-Präsident Klaus reisen zu Staatsbegräbnis für Margaret Thatcher
Der tschechische Ministerpräsident Petr Nečas wird am Staatsbegräbnis für die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher teilnehmen. Der Trauerakt findet am Mittwoch in London statt. Zugegen sein wird auch Tschechiens ehemaliger Präsident Václav Klaus, der ein großer Bewunderer der „Eisernen Lady“ war.
Die Trauerzeremonie wird in der Londoner St.-Paul-Kirche stattfinden, dazu werden 2300 Trauergäste erwartet. Aller Voraussicht nach werden auch Königin Elisabeth II., die ehemaligen Premierminister Tony Blair und Gordon Brown sowie alle noch lebenden Mitglieder des damaligen Thatcher-Kabinetts teilnehmen.
Wissenschaftlicher Beirat des Instituts für das Studium totalitärer Regime tritt zurück
Der wissenschaftliche Rat des Instituts für das Studium totalitärer Regime (ÚSTR) ist komplett zurückgetreten. Nach der Abberufung des Direktors des Instituts, Daniel Herman, in der vergangenen Woche sind am Montag auch die letzten drei verbliebenen Mitglieder des 15 Personen starken Beratergremiums zurückgetreten. Zunächst hatten der Vorsitzende Michal Kraus und Kardinal Miloslav Vlk den Beirat verlassen, nun ist auch der erste Stellvertreter Eduard Stehlík gegangen. Er nannte als Grund für seinen Rückzug die Abberufung der Leiterin des Archivs der Sicherheitskräfte. Sie soll im Rahmen der personellen Änderungen von der kommissarischen Direktorin des Instituts, Pavla Foglová, entlassen werden.
Um das Institut war in den letzten Monaten eine heftige Diskussion entbrannt, nachdem der Senat den Verwaltungsrat neu besetzt hatte. Den Mehrheitsverhältnissen in der oberen Parlamentskammer entsprechend waren hauptsächlich den Sozialdemokraten nahe stehende Persönlichkeiten berufen worden. Sie hatten ein Gutachten über die Arbeit des Instituts in Auftrag gegeben, nach dessen Vorliegen Direktor Herman in der vergangenen Woche entlassen wurde. Herman, aber auch führende Politiker der Mitte-Rechts-Regierung hatten die Entscheidung als politisch motiviert kritisiert.
Schulden der tschechischen Kommunen steigen
Die Schulden der tschechischen Städte und Gemeinden sind im vergangenen Jahr um etwa 8 Milliarden Kronen (320 Millionen Euro) auf insgesamt 90 Milliarden Kronen (3,6 Milliarden Euro) gestiegen. Von insgesamt 6246 eigenständigen Kommunen waren 3217 verschuldet, das sind 128 mehr als noch im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Über die Hälfte der Gesamtverschuldung geht dabei auf das Konto der Großstädte Prag, Brno / Brünn, Ostrava / Ostrau und Plzeň. Allein die Schulden der Hauptstadt Prag sind 2012 um 4,5 Milliarden Kronen (180 Millionen Euro) auf 31,2 Milliarden Kronen (1,25 Milliarden Euro) angestiegen. Die aufgenommenen Kredite der Kommunen werden hauptsächlich zur Instandhaltung und zum Ausbau örtlicher Straßen, der Kanalisation, der Abwasseraufbereitung und für den Wohnungsbau eingesetzt.
Auch die Kreise haben 2012 mehr Schulden angehäuft. Hier stieg das Gesamtvolumen um etwas mehr als 2 Milliarden Kronen (80 Millionen Euro) auf 24,5 Milliarden Kronen (1 Milliarde Euro). Hauptursache für den Zuwachs bei den Kreisen sind gestiegene Zinsverpflichtungen aus den Altschulden. Die Zahlen veröffentlichte das Finanzministerium am Montag auf seinen Webseiten.
Mehrzahl der Skizentren stellt nach Wochenende Betrieb ein
In den böhmischen und mährischen Gebirgen hat am vergangenen Wochenende die Mehrzahl der Wintersportzentren den Saisonbetrieb beendet. Trotz zum Teil noch sehr guten Schneeverhältnisse bei Sonnenschein und trockenem Wetter wurden die Pisten nicht überall ausgiebig genutzt. Die kleineren Zentren stellten daher am Sonntagabend den Skiliftbetrieb ein. Leidenschaftliche Ski- und Snowboardfahrer können aber noch bis Ende April in den Beskiden, im Riesengebirge und am Keilberg (Klínovec) im Erzgebirge ihrem Hobby nachgehen.
Zwei Drittel der Tschechen kommen mit Einkünften nur knapp aus
Etwa zwei Drittel der Tschechen kommen nur knapp mit ihren Einkünften aus. Vor allem im Kreis Südböhmen haben 73 Prozent der Menschen Schwierigkeiten, mit ihrem Einkommen zu wirtschaften. Aber auch im Kreis Karlový Vary / Karlsbad und Pardubice gaben über 60 Prozent an, nur schwer mit ihrem Geld auszukommen. Die meisten Haushalte planen daher, ihre Ausgaben zu reduzieren. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Median hervor, befragt wurden 7326 Personen im Alter zwischen zwölf und 79 Jahren.
Das Durchschnittgehalt lag im Jahr 2012 bei 25.101 Kronen brutto (etwa 1000 Euro), jedoch gibt es örtlich starke Unterschiede. Am niedrigsten ist das Durchschnittsgehalt mit etwa 21.200 Kronen im Kreis Karlsbad, am höchsten mit etwa 32.600 Kronen in Prag.
Oberhaupt der orthodoxen Kirche in Tschechien und der Slowakei tritt zurück
Nach Berichten über angebliche Frauenaffären ist das Oberhaupt der orthodoxen Kirche in Tschechien und der Slowakei zurückgetreten. Metropolit Kryštof weise alle Anschuldigungen zurück, sagte ein Kirchensprecher am Montag in Prag der Nachrichtenagentur dpa. Der 59-Jährige habe sich zum Rücktritt entschlossen, um die Einheit der Kirche zu bewahren. Der private Fernsehsender Nova hatte aus einer kircheninternen Anklageschrift zitiert, die dem Metropoliten Liebesaffären unter anderem mit der Frau eines Priesters sowie mehrere uneheliche Kinder vorhielt. In der orthodoxen Kirche befolgen Bischöfe das Zölibat. Der Erzbischof Simeon von Brno-Olomouc / Brünn-Olmütz wird die Kirche vorübergehend leiten.
Prager Verkehrsbetriebe nehmen Kredite zur Anschaffung neuer Straßenbahnen auf
Die Prager Verkehrsbetriebe (DPP) werden für den Kauf neuer Straßenbahnen Kredite in Höhe von 8,5 Milliarden Kronen (340 Millionen Euro) aufnehmen. Zwei große tschechische Banken haben ein gemeinsames Angebot vorgelegt, das die Verkehrsbetriebe als äußerst vorteilhaft bewertet haben. Der größte städtische Betrieb wird den Betrag innerhalb von zehn Jahren zurückzahlen müssen. Der Prager Magistrat wird am Dienstag entscheiden, ob er für das Geschäft bürgt, die endgültige Entscheidung wird eine außerordentliche Vollversammlung der Verkehrsbetriebe treffen.
Die Prager Verkehrsbetriebe haben mit der Firma Škoda Transportation im Jahr 2006 einen Vertrag über die Lieferung von 250 Niederflurstraßenbahnen geschlossen. Bis 2018 sollen alle Fahrzeuge ausgeliefert sein, seit dem Jahr 2011 sind die ersten Modelle des Typs 15T ForCity im Prager Netz unterwegs.
Prager Zöllner entdecken Schmuggler mit einem Kilogramm Kokain
Die Zöllner am Prager Václav-Havel-Flughafen machten in der vergangenen Woche Donnerstag einen überraschenden Fund: Im Koffer eines 26-jährigen Brasilianers entdeckten die Beamten 1150 Gramm Kokain mit 87-prozentiger Reinheit, so ein Sprecher des Zolls am Montag. Die tschechischen Behörden gehen aber davon aus, dass der Stoff nicht für den tschechischen Markt gedacht war, sondern weiter nach Europa transportiert werden sollte.
Eishockey-Playoff: Pilsen kann in Finalserie gegen Zlín ausgleichen
In der Playoff-Finalserie zur tschechischen Eishockeymeisterschaft steht es nach vier Begegnungen zwischen Hauptrundensieger PSG Zlín und dem HC Škoda Pilsen 2:2 nach Siegen. Nach der 0:3-Heimpleite im dritten Finalmatch konnten die Pilsener am Sonntag den Spieß umdrehen und gewannen ihr zweites Heimspiel mit 5:2. Der Meister wird somit nicht vor dem 19. April feststehen, denn die Finaleserie wird nach dem Modus „Best of Seven“ ausgetragen.
Das Wetter am Dienstag: bewölkt, Schauer, bis 20 Grad
Am Dienstag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt, im Osten des Landes zu Tagesbeginn noch klar. Im Laufe des Tages kommen in der böhmischen Landeshälfte von Westen her Schauer auf, vereinzelt sind auch Gewitter möglich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 16 und 20 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter erreichen die Höchstwerte 10 Grad Celsius.