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Außenminister Schwarzenberg gegen Waffenlieferungen an Syrien

Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg hat sich am Montag in Brüssel gegen die Lieferung von Waffen an die syrische Opposition ausgesprochen. Waffen seien bereits genug im Lande, die EU könne nur Verhandlungen unterstützen und Hilfslieferungen senden, so Schwarzenberg weiter. Syrien sei ein sehr kompliziertes Land mit unzähligen Minderheiten und Religionsgruppen, daher würde eine Intervention nur zu noch mehr Toten führen. Wichtiger sei es daher, den Druck auf alle Parteien zu erhöhen, um einen Verhandlungserfolg zu erzielen, erklärte der tschechische Chefdiplomat.

Staatspräsident Zeman nimmt Amtsgeschäfte auf

Staatspräsident Miloš Zeman hat am Montag seine reguläre Arbeit aufgenommen. Am Nachmittag hat er zu ausländischen Diplomaten in Prag gesprochen. Er hat dabei betont, den internationalen Handel zu unterstützen und erfolgreiche Vertreter der tschechischen Industrie ins Ausland zu senden. In seiner ersten Woche im Amt wird sich Zeman mit den amtierenden Kreishauptleuten treffen sowie seinen neuen Büroleiter ernennen. Den Posten des Kanzlers übernimmt Vratislav Mynář. Der 45-jährige Unternehmer leitet die von Zeman gegründete Partei SPOZ und ist ein langjähriger Vertrauter des Staatspräsidenten.

Schwarzenberg äußert Unverständnis über deutsche Visum-Politik gegenüber Russland

Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg hat am Montag auf dem Außenministertreffen der EU in Brüssel sein Unverständnis über die deutsche Visum-Politik gegenüber Russland geäußert. Die Deutschen hätten auf einmal die Blockademinorität verlassen und sich den Forderungen nach einer visumfreien Einreise russischer staatlicher Vertreter angeschlossen. Er hätte dazu eine sehr skeptische Haltung, so Schwarzenberg gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK.

Russland möchte eine generell visumfreie Einreise seiner Bürger in die Europäische Union erreichen. Zunächst hat das Land aber nur den visumfreien Verkehr für offizielle Vertreter, Halter des so genannten Dienstpasses, beantragt. Deutschland war bisher ein Gegner von Reiseerleichterungen für Russland.

Tschechiens Wirtschaft in der längsten Rezession seit 1997

Die tschechische Wirtschaft ist im vergangenen Jahr um 1,2 Prozent geschrumpft. Im vierten Quartal 2012 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sogar um 1,7 Prozent gesunken, gegenüber dem dritten Quartal um 0,2 Prozent. Das gab das Tschechische Statistikamt (ČSU) am Montag bekannt. Die hiesige Ökonomie befindet sich damit in der längsten Rezession seit 1997, als sie ebenfalls vier Quartale in Folge stetig geschrumpft sei, so die Statistiker.

Durchschnittslohn 2012 in Tschechien bei knapp 1000 Euro

Der durchschnittliche Lohn in Tschechien ist 2012 im Jahresvergleich um 665 Kronen (ca. 26 Euro) auf nunmehr 25.101 Kronen gestiegen. Damit wurde im vergangenen Jahr ein durchschnittlicher Monatslohn von umgerechnet etwa 1000 Euro gezahlt. Parallel dazu sind jedoch auch die Preise gestiegen. Nach Abzug der Inflation ist der Reallohn daher im Jahr 2012 um 0,6 Prozent gesunken, informierte am Montag das Tschechische Statistikamt (ČSU).

Inflationsrate fällt im Februar leicht auf 1,7 Prozent

Die Verbraucherpreise in Tschechien sind im Jahresvergleich etwas zurückgegangen. Lag die Inflationsrate im Januar noch bei 1,9 Prozent, so schrumpfte sie im Februar auf 1,7 Prozent, informierte das das Tschechische Statistikamt (ČSU) am Montag. Gegenüber dem Vormonat Januar sind die Preise im Februar jedoch um 0,1 Prozentpunkte gestiegen. Hauptgrund für diesen leichten Inflationsanstieg waren die Benzinpreise.

Škoda-Auto spart Energie – Arbeiter beschweren sich wegen Kälte

Ein ehrgeiziges Energiesparprogramm des tschechischen Autoherstellers Skoda hat die Gewerkschaften auf den Plan gerufen. Im Zuge des Projekts „GreenFuture“ will die Volkswagen-Tochter den Energieverbrauch um 25 Prozent senken. In einem Werk im ostböhmischen Kvasiny hätten sich nun Arbeiter beschwert, dass ihnen zu kalt sei, berichtete die Gewerkschaft OS Kovo. In einigen Bereichen sei die Temperatur zeitweise unter 18 Grad gefallen. Škoda und die Gewerkschaft hätten sich nun zunächst auf die Installation zusätzlicher Thermometer geeinigt, hieß es am Montag. Die niedrigere Temperatur soll Millioneneinsparungen ermöglichen.

Zwei weitere Todesfälle wegen Methanol-Vergiftung

Sechs Monate nach Beginn der Methanol-Affäre in Tschechien sind zwei weitere Menschen gestorben. Ein 25-Jähriger aus Opava / Troppau wurde das bislang letzte Opfer einer Vergiftung mit gepanschtem Alkohol. Das teilte am Montag eine Polizeisprecherin unter Berufung auf gerichtsmedizinische Untersuchungen mit. Noch ist unklar, wo der Mann den giftigen Schnaps getrunken hatte. Erst am Donnerstag war in Nachod im Norden des Landes ein 71-Jähriger mit typischen Vergiftungserscheinungen gestorben.

Insgesamt sind in Tschechien seit vorigem August mehr als 40 Menschen nach dem Verzehr von verunreinigtem Schnaps gestorben. Im Sommer 2012 waren mehrere tausend Liter davon mit gefälschten Marken-Etiketten in Umlauf gebracht worden.

Prag will Gesetz zur Regulierung von Prostitution einbringen

Die Hauptstadt Prag will einen Gesetzesvorschlag in das tschechische Parlament einbringen, durch den die Prostitution zu einem geregelten Gewerbe werden soll. Prostituierte müssten dann um eine Genehmigung für ihre Tätigkeit bitten und Steuern sowie Sozialabgaben zahlen. Bisher gibt es kein Gesetz in der Tschechischen Republik, das die Ausübung von Prostitution regelt. Kritiker sehen in der Gesetzesvorlage den Versuch, die Prostitution in Tschechien zu legalisieren. Dem widerspricht aber der Prager Magistrat. Einem Sprecher zufolge wolle man lediglich mehr Kontrolle über das Gewerbe gewinnen. Bisher kann die Stadt und die Polizei das Anschaffen auf öffentlichen Plätzen verbieten, auf die in geschlossenen Gebäuden stattfindende Prostitution haben die Behörden nur begrenzten Einfluss.

Die Gesetzesvorlage wird nun vom Stadtrat beraten und geht danach in das Abgeordnetenhaus. Mit der Lesung dort wird frühestens für Juni 2013 gerechnet.

Güterbahnhof im Prager Stadtteil Žižkov ist Kulturdenkmal

Der Güterbahnhof im Prager Stadtteil Žižkov soll Kulturdenkmal werden. Das gab das Rathaus des Prager Stadtbezirks 3 am Montag bekannt. Ursprünglich wollten die Tschechischen Bahnen das Gelände an einen Investor verkaufen. Geplant war der Abriss des historischen Güterbahnhofs und der Bau eines neuen Viertels. Mehrere Bürgerinitiativen und die Verwaltung des Stadtteils Žižkov hatten gegen die Pläne protestiert und beim Kulturministerium die Anerkennung des Bahnhofs als Kulturdenkmal beantragt. Nun habe die Kulturministerin Alena Hanáková entschieden, das Areal unter Denkmalschutz zu stellen, so der stellvertretende Bürgermeister des Bezirks Prag 3, Matěj Stropnický. Das Kulturministerium wollte die Information nicht bestätigen, ein Sprecher erklärte, die Entscheidung sei am Freitag gefallen und werde am Dienstag bekannt gegeben.

Der Güterbahnhof aus den 1930er Jahren gehört laut Experten zu den modernsten Bauten seiner Zeit, sowohl technisch, als auch architektonisch.

Kulturministerium investiert 2013 weniger Mittel in Schöne Künste

Im Jahr 2013 stellt das tschechische Kulturministerium 91 Millionen Kronen (3,6 Millionen Euro) in Form von Zuschüssen für die schönen Künste zur Verfügung. Im vergangenen Jahr 2012 wurden die Theater, Tanzensembles, Musikprojekte und bildenden Künstler noch mit 139 Millionen Kronen (5,6 Millionen Euro) gefördert. Das Kulturministerium hatte die Summe für 2013 nach großen Protesten von Künstlern erhöht, trotzdem bleibt er weit unter dem Vorjahreswert. Grund sind die generellen Haushaltskürzungen der Regierung. Etablierte Theaterhäuser sind aber in Tschechien so genannte Beitragsorganisationen, sie erhalten feste Zuschüsse aus anderen Fördertöpfen des Ministeriums.

Kritiker beschweren sich seit Langem über die angeblich unsystematisierte Vergabe von Zuschüssen im Bereich der Kunst. Das Ministerium verteidigt sich aber damit, dass auf die Zuschüsse für die schönen Künste kein Anspruch bestehe und keine Regelmäßigkeit von Förderung durch die einmalige Gewährung einer Unterstützung erwachse.

Eisschnelllauf: Sáblíková gewinnt siebten Gesamt-Weltcup ihrer Karriere

Die tschechische Eisschellläuferin Martina Sáblíková hat zum siebten Mal in Folge den Gesamt-Weltcup auf der Langstrecke gewonnen. Zum erneuten Triumph in dieser Kategorie, in die sämtliche Weltcupresultate über 3000 und 5000 Meter eingehen, reichte Sáblíková am Sonntag ein 6. Platz im 3000-Meter-Rennen in Heerenveen. In der Weltcup-Gesamtwertung verwies sie die Deutsche Claudia Pechstein und die Niederländerin Diane Valkenburg auf die Ehrenplätze. In den Annalen des Langstrecken-Weltcups hat die 25-jährige Sáblíková jetzt nur noch eine Frau vor sich: die Deutsche Gunda Niemann, die diese Trophäe insgesamt neunmal gewann.

Eishockey: Zlín und Slavia Prag starten siegreich in Play-offs

In den Playoff-Auftaktspielen der zwei Top-Teams der tschechischen Eishockey-Extraliga gegen die beiden Pre-Playoff-Qualifikanten setzten sich am Sonntag die Favoriten durch. Hauptrundensieger PSG Zlín bezwang Vítkovice Steel mit 3:1, der Tabellen-Zweite Slavia Prag schlug Rytíři Kladno klar mit 4:0. Am Montag werden die beiden Best-of-seven-Serien erneut in Zlín und Prag fortgesetzt.

In den beiden anderen Viertelfinalpaarungen Pilsen – Litvínov und Třinec – Sparta Prag steht es nach zwei Begegnungen jeweils 1:1 nach Siegen. Ihre Serien werden am Dienstag und Mittwoch mit je zwei Partien in Litvínov und Prag fortgesetzt.

Das Wetter am Dienstag: bedeckt mit Schneefall, bis 3 Grad

Am Dienstag ist es in Tschechien mehrheitlich bedeckt, örtlich kommt es zu Schneefall, der gegen Abend vor allem im Nordwesten des Landes dichter wird. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen -1 und 3 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter erreichen die Höchstwerte -5 Grad Celsius.