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Tschechische Würdenträger überrascht von Papstrücktritt

Die Entscheidung von Papst Benedikt XVI., sein Amt zum 28. Februar niederzulegen, ist bei tschechischen katholischen Würdenträgern auf Überraschung, aber auch auf großen Respekt gestoßen. Der Vorsitzende der tschechischen Bischofskonferenz, der Kardinal und Prager Erzbischof Dominik Duka, dankte dem Heiligen Vater für seinen Beitrag zum Verständnis der Kirche in Tschechien. Duka rief alle Gläubigen auf, für die Gesundheit und die Kraft des abtretenden Papstes zu beten. Der Erzbischof von Olomouc / Olmütz, Jan Graubner, erklärte, der Rücktritt sei überraschend, weil dies seit Jahrhunderten nicht mehr vorgekommen sei. Graubner sagte, er betrachte es als eine große Geste der Achtung gegenüber dem Papstamt, die von der Größe Benedikt XVI. zeuge. Auch der Brünner Bischof Vojtěch Cirkle bezeichnet den Rücktritt als einen überraschenden und ungewöhnlichen Durchbruch. Er habe den Papst immer für seine Menschlichkeit und seine Verankerung in der traditionellen Kirche sowie für seine Noblesse und seine Demut geschätzt, so Cirkle.

Designierter Staatspräsident will Fonds zur Staatsschuldenbegleichung anlegen

Der designierte Staatspräsident Miloš Zeman hat angekündigt, einen Fonds zu schaffen, der sich der Begleichung von Staatsschulden widmen soll. Er wolle mit gutem Beispiel vorangehen und 30 Prozent seines Einkommens in den Fonds einzahlen. Zeman forderte auch andere Bürger auf, den Fonds zu unterstützten, die Mindesteinlage liege bei 160.000 Kronen (6400 Euro.

Der tschechische Staatspräsident verdient 186.300 Kronen monatlich (7400 Euro) und erhält zuzüglich eine Kostenpauschale von 173.300 Kronen (6900 Euro).

Keine Direktwahl von Bürgermeistern in Tschechien

Die tschechische Regierung hat die Einführung einer Direktwahl von Bürgermeistern abgelehnt. Das Innenministerium habe der Regierung wegen des sachlichen und zeitlichen Aufwands des legislativen Prozesses empfohlen, die Einführung einer direkten Bürgermeisterwahl zu überdenken, erklärte ein Sprecher gegenüber der Presseagentur ČTK. Nun sei es zunächst wichtig, die Erfahrungen aus der Direktwahl des Staatspräsidenten auszuwerten und ein neues Wahlgesetz zu schaffen, so der Sprecher weiter. Erst danach könne die direkte Bürgermeisterwahl erneut erörtert werden. Die Idee einer direkten Wahl des Bürgermeisters kam bereits 2010 auf, als das damalige Kabinett eine Analyse zu dem Thema ausarbeiten ließ.

Erhöhung der Mehrwertsteuer lässt Verbraucherpreise steigen

Die Verbraucherpreise sind im Januar gegenüber dem Vormonat Dezember um 1,3 Prozent angestiegen. Verantwortlich für den Anstieg ist vor allem die Mehrwertsteuererhöhung. Verteuert haben sich Lebensmittel, Getränke und die Kosten für Wohnungen. Die Inflationsrate ist im Jahresvergleich zurückgegangen, und zwar von 2,4 Prozent im Dezember auf 1,9 Prozent im Januar. Das Tschechische Statistikamt hat die Zahlen am Montag veröffentlicht.

Staatspräsident Klaus bezeichnet Vorgänger Havel als Linksextremist

Präsident Václav Klaus hat seinen Vorgänger Václav Havel als einen Linksextremisten bezeichnet, der die existierende menschliche Ordnung zerstört habe. Laut der tschechischen Tageszeitung Lidové noviny soll Klaus dies in einem Gespräch für eine polnische Zeitung geäußert haben. Der amtierende Staatspräsident nannte die Ideenwelt seines Vorgängers „Havlismus“ und verglich sie mit dem französischen Jakobinismus. Havel habe sich statt Demokratie eine Postdemokratie der Eliten gewünscht und sei ein aggressiver Vertreter von außenpolitischem Interventionismus gewesen, so Klaus weiter.

Antimonopolbehörde verhängt Strafe gegen deutsches Unternehmen Rewe

Die tschechische Antimonopolbehörde (ÚOHS) hat am Montag eine Strafe in Höhe von 24 Millionen Kronen (960.000 Euro) gegen die deutsche Firma Rewe-Zentralfinanz verhängt. Das Unternehmen soll gegen Auflagen aus dem Jahr 2008 verstoßen haben. Damals hatte Rewe, das in Tschechien die Supermärkte Billa und Penny Markt betreibt, die Läden der Kette Plus Discount übernommen. Das Unternehmen hatte damals versichert, sich in beanstandeten Fällen von einzelnen Geschäften trennen zu wollen, dies sei bis heute nicht geschehen, so die Behörde in ihrer Erklärung. Rewe hat sich bisher nicht zu dem Vorgang geäußert.

Bulgarischer Energieminister ordnet Überprüfung von ČEZ-Stromrechnungen an

Der bulgarische Wirtschafts- und Energieminister Deljan Dobrev hat am Montag eine Überprüfung der Stromrechnungen der bulgarischen Verbraucher angeordnet. Verantwortlich für Teile der Stromversorgung in Bulgarien ist der tschechische Energiekonzern ČEZ.

Am Wochenende hatten in vielen Städten tausende Menschen gegen zu hohe Strompreise protestiert. Es wurde gefordert, die großen Energiebetriebe des Landes wieder zu verstaatlichen. Dies betrifft auch den tschechischen Konzern ČEZ, der ganz Westbulgarien mit Strom versorgt. Laut einer Sprecherin des Konzerns habe der Betrieb hunderte Beschwerden über Rechnungen im Dezember und Januar erhalten. Bei den 500 bisher überprüften Rechnungen seien aber keine Fehler von ČEZ festgestellt worden, so die Sprecherin.

„Nationale Woche der Ehepaare“ beginnt in Tschechien

In Tschechien beginnt an diesem Montag die „Nationale Woche der Ehepaare“. Sie findet zum siebten Mal hierzulande statt, in diesem Jahr unter dem Motto „Die Ehe ist eine Kunst“. In vielen Veranstaltungen soll der traditionellen Mann-Frau-Beziehung besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Das Programm bietet republikweit Seminare, Kirchenfeste, Filmprojektionen, Konzerte und Ausstellungen an. Die Veranstaltungen werden von Vereinen, Kirchen und Familienzentren organisiert.

Nach Angaben des Tschechischen Statistikamtes ist die Zahl der Eheschließungen ist in Tschechien seit 1989 auf etwa die Hälfte zurückgegangen. Zurzeit werden etwa 45.000 Ehen pro Jahr geschlossen. Gestiegen ist dagegen die Zahl der Scheidungen. Fast die Hälfte der Ehebündnisse zerfällt.

Krokodilzucht und Schlachtung in Tschechien erlaubt

Am Montag gab das tschechische Landwirtschaftsministerium bekannt, dass ab März die Schlachtung von Krokodilen in Tschechien offiziell erlaubt werde. Auch die Weiterverarbeitung und der anschließende Verkauf des Fleisches werden ermöglicht. Man reagiere damit auf die erfolgreiche Zucht der Tiere in Tschechien und auf die gestiegene Nachfrage nach exotischen Lebensmitteln, so eine Sprecherin des Ministeriums. Die Zucht und die Schlachtung dürften aber nur unter den Bedingungen des Tierschutzgesetzes erfolgen, die Überwachung übernimmt die staatliche Veterinärverwaltung. In Südmähren war es einer Agrarfirma auf einer Farm erfolgreich gelungen, mehr als 200 Nilkrokodile zu züchten.

Elefantenbaby im Prager Zoo geboren

Am Montag wurde im Prager Zoo ein Elefantenbaby geboren. Das gab der Direktor des Zoos, Miroslav Bobek, bekannt. Um 13.20 habe das Junge das Licht der Welt erblickt und unmittelbar danach auf den eigenen Beinen gestanden, erklärte Bobek. Ob es sich um ein Männchen oder Weibchen handelt ist bisher noch nicht klar, auch hat das Junge bisher noch keinen Namen. Die Mutter kam erst im letzten Jahr aus Rotterdam in den Prager Zoo. Es ist das erste im Prager Zoo geborene Elefantenbaby und erst das dritte in der Tschechischen Republik. Bereits 2011 kamen zwei Junge im Zoo Ostrava / Ostrau auf die Welt. Das Männchen überlebte die ersten Monate nicht, es hatte wegen seiner frühen Geburt Probleme mit dem Immunsystem. Das Weibchen Rashmi erfreut sich bester Gesundheit und hat bereits ein Gewicht von einer Tonne überschritten.

Das Wetter am Dienstag, 12.02: bedeckt, Schnee, bis 1 Grad

Am Dienstag ist es in Tschechien bedeckt und es schneit, in Mähren und Schlesien sowie im Osten Böhmens kommt es zu starkem Schneetreiben. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei -3 bis +1 Grad Celsius. In Höhenlagen um 1000 Meter werden maximal -4 Grad Celsius erreicht.