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Wahlbeteiligung an Präsidentenwahl hoch
Das Interesse der Bürger an der zweiten Runde der Präsidentenwahl ist bislang hoch. Zwei Stunden nach Öffnung der Wahllokale haben bereits etwa 20 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Aus den touristischen Zentren in Šumava / Böhmerwald wurde gemeldet, dass den Wahllokalen die Stimmzettel ausgehen.
Auch in Deutschland ist die Wahlbeteiligung recht rege. In Berlin und Düsseldorf ist bisher etwa die gleiche Zahl an Wählern zur Urne gegangen wie bei der ersten Runde der Wahl, aus München werden leicht höhere Zahlen gemeldet. Wählen können Tschechen auch im Konsulat der Tschechischen Republik in Dresden. Deutschlandweit hatten sich rund 300 tschechische Staatsbürger in die Wahlregister eintragen lassen, in der ersten Runde der Wahl gaben aber mehr als 400 Bürger ihre Stimme in der Bundesrepublik ab.
Schwarzenberg stellt Anzeige wegen Inserat in Boulevardzeitung
Das Team von Karel Schwarzenberg hat am Freitag Anzeige gegen den Urheber eines Inserats in der tschechischen Boulevardzeitung „Blesk“ gestellt. In dem seitenfüllenden Inserat wird dazu aufgerufen wurde, Karel Schwarzenberg nicht zu wählen. Unter anderem werden ihm seine Äußerungen zu den Beneš-Dekreten vorgeworfen und die Behauptung aufgestellt, der Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Bernd Posselt, würde ihn unterstützen. Da das Inserat nicht namentlich durch einen Autor gekennzeichnet ist, hat sich Schwarzenberg dazu entschlossen, die Strafverfolgungsbehörden einzuschalten.
Schwarzenbergs Konkurrent, Miloš Zeman, hat jede Verantwortung für die Negativ-Kampagne von sich gewiesen. Am späten Nachmittag gab sich ein ehemaliger Angehöriger der tschechischen Staatssicherheit als Urheber des Inserats zu erkennen. Bei der Zeitung war das Inserat durch eine Medienagentur eingereicht worden, vertreten durch einen Anwalt. Der Mann behauptet, alleine gehandelt zu haben und keine Interessensgruppe zu vertreten.
Premier Nečas: Präsident muss die tschechische Gesellschaft wieder einen
Der tschechische Premierminister Petr Nečas hat am Freitag als einer der ersten seine Stimme zur Wahl des Staatspräsidenten abgegeben. Nachdem er seinen Wahlzettel in die Urne geworfen hatte, erklärte er den anwesenden Journalisten, der gewählte Präsident müsse die tschechische Gesellschaft einen und die Atmosphäre nach dem aufgeheizten Wahlkampf wieder beruhigen.
Präsidentschaftskandidat Schwarzenberg gibt ungültige Stimme ab
Karel Schwarzenberg hat am Freitag bei seiner Stimmabgabe einen ungültigen Wahlzettel in die Urne geworfen. Mehrere Dutzend Journalisten haben den amtierenden Außenminister bei der Stimmabgabe fotografiert. Danach wurde auf den Bildern festgestellt, dass Schwarzenberg vergessen hatte, den Stimmzettel in den vorgesehenen Umschlag zu stecken. Damit ist seine Stimme ungültig.
Auch Miloš Zeman, ehemaliger Premierminister, hat bereits am Freitag gewählt. Er gab seine Stimme gemeinsam mit seiner Frau und seiner Tochter in einem Wahllokal im Prager Westen ab.
Stichwahl zum tschechischen Staatspräsidenten läuft
Die Stichwahl zum ersten direkt durch das Volk bestimmten Staatspräsidenten in Tschechien ist im vollen Gang. Pünktlich um 14 Uhr haben die Wahllokale ihre Türen geöffnet. In die zweite Runde haben es der amtierende Außenminister Karel Schwarzenberg und der ehemalige Premierminister Miloš Zeman geschafft, sie hatten in der ersten Runde die meisten Stimmen von neun angetretenen Kandidaten erhalten. Staatspräsident Václav Klaus steht am Ende seiner zweiten Amtszeit und darf laut Verfassung nicht mehr antreten.
Wahlberechtigt sind rund 8,4 Millionen Tschechen, es wird an zwei Tagen gewählt, und zwar am Freitag von 14 bis 22 Uhr und am Samstag von 8 bis 14 Uhr.
Polizei fahndet nach ehemaligem Abgeordneten Wolf
Die tschechische Polizei hat am Freitag begonnen, nach dem ehemaligen sozialdemokratischen Abgeordneten Petr Wolf zu fahnden. Wolf wurde im letzten Jahr zu einer Haftstrafe von sechs Jahren wegen Korruption verurteilt. Er war Abgeordneter von 2006 bis 2010 und hat 11 Millionen Kronen (440.000 Euro) aus einem Regierungsfond unterschlagen. Vor einigen Tagen hatte er beantragt, den Antritt zu seiner Haftstrafe um einen Monat zu verschieben, dies war jedoch von einem Gericht abgelehnt worden.
Nachdem Wolf seine Haftstrafe nicht wie vorgeschrieben am Donnerstag angetreten hatte, konnte ihn die Polizei an seiner Meldeadresse nicht antreffen. Nachbarn berichteten, er sei schon mehrere Monate nicht mehr zu Hause gewesen. Wolf hatte sich immer als unschuldig bezeichnet und wollte vor das oberste Verfassungsgericht ziehen.
Türkischer Premier Erdogan auf Staatsbesuch in Tschechien
Der türkische Premier Recep Erdogan wird am 4. Februar zu einem Staatsbesuch in der Tschechischen Republik erwartet. Das erklärte das tschechische Regierungsamt am Freitag der Presseagentur ČTK ohne Nennung weiterer Einzelheiten. Es wird der erste Besuch des türkischen Regierungschefs nach fünf Jahren sein. Damals empfing der tschechische Premier Mirek Topolánek seinen Amtskollegen Erdogan und sprach sich für eine vollwertige Mitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union aus.
Vorsitzende des Abgeordnetenhauses schlägt Nicholas Winton erneut für Friedensnobelpreis vor
Die Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Miroslava Němcová (ODS), hat Sir Nicholas Winton erneut für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Winton hatte 1939 die Rettung von 699 jüdischen Kindern organisiert, die mit Zügen aus ganz Böhmen nach Großbritannien gebracht wurden.
Die ODS-Abgeordnete Němcová schlägt Winton bereits zum dritten Mal für den Nobelpreis vor, dieses Mal stützt sie sich auch auf eine Petition von Schülern des privaten Prager Gymnasiums Open Gate. Sie hatten Unterschriften für eine erneute Nominierung des Briten gesammelt.
Prager Flughafen verzeichnet 2012 weniger Starts und Landungen
Der Prager Václav-Havel-Flughafen hat im vergangenen Jahr 13 Prozent weniger Starts und Landungen verzeichnet als im Jahr 2011. Die Passagierzahlen sind ebenfalls gesunken, hier wurden acht Prozent weniger Personen gezählt. Die Zahlen veröffentlichte die tschechische Flugverkehrskontrolle am Freitag. Grund für den Rückgang sei vor allem die Umstrukturierung der staatlichen tschechischen Fluglinie ČSA.
Tenor Joseph Calleja begeistert das Prager Publikum
Der international bekannte maltesische Tenor Joseph Calleja hat mit seinem Konzert das Prager Publikum begeistert. Im ausverkauften Smetana-Saal des Prager Repräsentationshauses trat der 34-jährige Opernstar am Donnerstagabend im Rahmen seiner Konzerttournee mit dem Titel „Mario Lanza Tour“ auf. Calleja widmet die Tournee dem Andenken an den legendären italienischen Opernsänger Mario Lanza. Begleitet wurde Calleja vom Navarra Symphony Orchestra unter der Leitung von Frédéric Chaslin.
Australian Open: Hradecká und Čermák im Mix-Finale
Tschechien ist im Finale der Australian Open doch noch vertreten. Das tschechische Mix-Duo Lucie Hradecká und František Čermák besiegte im Halbfinale des Turniers Květa Peschke und Marcin Matkowski mit 3:6, 7:5 und 10:7. Im Finale treffen die Tschechen am Sonntag auf die Australier Jarmila Gajdošová und Matthew Ebden. Auch die tschechische Juniorin Kateřina Siniaková erreichte das Finale bei den Australien Open, sie schlug im Halbfinale die Estin Anett Kontaveit mit 6:2 und 6:3. Im Finale tritt die 16-jährige Tschechien gegen die Kroatin Ana Konjuh an.
Das Wetter am Samstag, 26.1.: klar, bis -9 Grad
Am Samstag zeigt sich in Tschechien ein fast klarer Himmel. Örtlich hält sich aber hochnebelartige Bewölkung. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei -5 bis -9 Grad Celsius, in Höhenlagen um 1000 Meter werden -7 Grad Celsius erreicht.