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Verteidigungsminister: weniger Soldaten im Kosovo, mehr in Afghanistan

Verteidigungsminister Alexandr Vondra (ODS) will die Zahl der tschechischen Soldaten im Kosovo von 500 auf 90 senken. Dies sagte Vondra am Freitagvormittag nach einem Treffen mit Staatspräsident Václav Klaus. Im Gegenzug will Vondra das tschechische Kontingent in Afghanistan aufstocken. Zurzeit ist Tschechien mit 530 Soldaten an der ISAF-Mission beteiligt, um wie viele Soldaten das Afghanistan-Kontingent aufgestockt werden soll, muss laut Vondra erst berechnet werden.

Angehörige der tschechischen Einheit im Kosovo waren in der jüngsten Vergangenheit wegen Alkohol- und Drogenmissbrauchs und der Verwicklung in Schlägereien in die Schlagzeilen geraten. Minister Vondra nannte als mögliche Ursache für die Zwischenfälle, die Soldaten hätten im Kosovo vielleicht keine konkreten Aufgaben mehr.

Verteidigungsminister Vondra bei Staatspräsident Klaus

Staatspräsident Václav Klaus hat am Freitagvormittag Verteidigungsminister Alexandr Vondra (ODS) auf der Prager Burg empfangen. Klaus setzte damit die Serie seiner Gespräche mit den Ministern der neuen Regierung Nečas fort. Klaus, der Oberbefehlshaber der tschechischen Armee und Mitglied im Nationalen Sicherheitsrat ist, erörterte mit Vondra auch die aktuellen Korruptionsvorwürfe gegen das Verteidigungsressort. Vondra sagte nach dem Treffen, der Präsident habe ihm seine volle Unterstützung im Kampf gegen die Korruption in seinem Ressort zugesagt.

Zeitung: Ex-Verteidigungsminister Barták in Korruptionsaffäre verwickelt

In die Korruptionsaffäre um den abberufenen stellvertretenden Verteidigungsminister Kopřiva soll auch der ehemalige Verteidigungsminister Martin Barták (ODS) verwickelt sein. Dies berichtete am Freitag die Tageszeitung Mladá fronta Dnes unter Berufung auf Kopřiva. Im Zentrum der Affäre steht ein Rüstungsauftrag für die finnische Firma Patria. Kopřiva soll millionenschwere Provisionen für die Vergabe an Patria kassiert haben. Der langjährige stellvertretende Minister und spätere Ressortchef Martin Barták habe davon gewusst, behauptet Kopřiva. Barták weist die Vorwürfe als „absurd“ zurück.

Ärztekammer: Pläne des Arbeitsministeriums gefährden Gesundheitswesen

Die Tschechische Ärztekammer (ČLK) verlangt bei den von Arbeitsminister Jaromír Drábek (TOP 09) geplanten Gehaltskürzungen für Angestellte im öffentlichen Sektor eine Ausnahme für Klinikärzte und Pflegepersonal. Andernfalls sei eine Vertiefung der Personalprobleme, sowie eine niedrigere Qualität im Gesundheitswesen die Folge. Die Ärztekammer hat Gesundheitsminister Leoš Heger (TOP 09) aufgefordert eine Ausnahme für die Angestellten im Gesundheitswesen auszuhandeln. Nach Gesprächen mit Ärztevertretern am Freitag nannte Heger die Einwände zwar berechtigt. Gegenwärtig könne er ihnen allerdings nicht entsprechen. In der Regierung herrsche eine andere Meinung, und er halte die Angelegenheit nicht für wichtig genug, um einen Krieg im Kabinett anzuzetteln, so Heger wörtlich.

Gesundheitsminister schlägt Erhöhung der Praxisgebühren vor

Gesundheitsminister Leoš Heger (TOP 09) schlägt eine Erhöhung der Praxisgebühren vor. Pro Tag stationären Aufenthaltes im Krankenhaus sollen ab April 2011 100 Kronen (4 Euro) fällig werden, für den Besuch eines Facharztes ohne Empfehlung des Hausarztes 90 Kronen (3,6 Euro). Die ursprünglich geplanten Ausnahmen für Rentner über 65 und Kinder sollen nicht gewährt werden, berichtete die Tageszeitung Hospodářské noviny am Freitag.

Zurzeit müssen für den Besuch beim Arzt 30 Kronen, im Bereitschaftsdienst eines Krankenhauses 60 Kronen und pro Aufenthaltstag im Krankenhaus 90 Kronen bezahlt werden. Ausnahmen gelten für Rentner und Kinder.

Verschmutzte Züge: Millionensanktionen gegen Tschechische Bahnen

Insgesamt 4,5 Millionen Kronen (180.000 Euro) mussten die Tschechischen Bahnen (ČD) im ersten Halbjahr 2010 wegen verschmutzter Züge bezahlen. Für die Nichteinhaltung der Hygienestandards verhängte die Bahninspektion eine Verwaltungsstrafe in der Höhe von 935.000 Kronen. An das Verkehrsministerium als Besteller der Schnellzugleistungen müssen die ČD 3,5 Millionen Kronen Vertragsstrafe zahlen. Dies berichtete am Freitag die Tageszeitung Deník. Ein ČD-Sprecher führt die meisten Verschmutzungen auf Vandalismus zurück, räumte aber ein, dass Waggons mit einem Durchschnittsalter von 30 Jahren „nicht heutigen Standards genügen.“

Im kommenden Jahr wollen die ČD 58 Waggons für den Eurocity- und Intercity-Verkehr modernisieren. Außerdem sollen 100 Schnellzugwaggons aus DDR-Produktion renoviert werden. Bestellt wurden zudem rund 30 neue Diesteltriebwagen für mehrere Regionen. Für die S-Bahnen in der Region Prag und Ostrava / Ostrau werden weitere 15 Doppelstockzüge der Marke „Cityelefant“ angekauft. Insgesamt besitzen die ČD rund 3000 Reisezugwagen.

U-Bahn-Betrieb in Prag an den Wochenenden verlängert

In der Nacht von Freitag auf Samstag ist die Prager U-Bahn zum ersten Mal eine Stunde länger in Betrieb. Die letzten Züge der drei Linien fahren von nun an am Wochenende gegen ein Uhr von ihren Endstationen ab. Die letzten Abfahrten aus dem Stadtzentrum erfolgen je nach Linie zwischen 1:10 und 1:20. Auch die Straßenbahn- sowie die meisten Buslinien des Tagesverkehrs bleiben an den Wochenenden eine Stunde länger als bisher in Betrieb. Der Betriebsbeginn der Nachtstraßenbahn- und Buslinien startet dementsprechend in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag eine Stunde später.

Obdachloser in Šumperk von mehreren Personen angegriffen und getötet

In der nordmährischen Stadt Šumperk / Mährisch Schönberg ist ein Obdachloser getötet worden. Wie die Polizei berichtete, wurde der 39-Jährige in der Nacht auf Donnerstag von einer Gruppe mehrerer Personen angegriffen und schwer verletzt. Wenig später erlag der Mann im Krankenhaus seinen Verletzungen. Wie die Polizei mitteilte, wurden drei Verdächtige im Alter zwischen 18 und 25 Jahren verhaftet. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu 18 Jahre Gefängnis.

Bereits im Februar dieses Jahres war in einem Einkaufszentrum in Šumperk ein Obdachloser tot aufgefunden worden. Im Juni hat die Polizei im Zusammenhang mit der Tat einen 18-Jährigen wegen Mordes bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

Tschechischer Biochemiker erhält renommiertem Hamburger Körber-Preis

Der tschechische Biochemiker Jiří Friml bekommt den renommierten Körber-Preis für die Europäischen Wissenschaften. Friml wird von der Hamburger Körber-Stiftung ausgezeichnet für die Entschlüsselung des Mechanismus, mit dem Pflanzen auf die Veränderungen ihrer Umgebung reagieren. Den mit 750.000 Euro dotierten Preis nimmt er am 7. September im Hamburger Rathaus entgegen. Der erst 37-jährige Jiří Friml hat in seiner Karriere bereits an den Universitäten in Brno / Brünn, Köln und Tübingen geforscht. Seit 2007 ist er Professor am Lehrstuhl für Systembiologie der Pflanzen im belgischen Gent. Für seine Forschung wurde er unter anderem bereits mit der Otto-Hahn-Medaille und dem Leibniz-Preis ausgezeichnet.

Moderner Fünfkampf: Tschechisches Team gewinnt WM-Silbermedaille

Die tschechische Mannschaft der Modernen Fünfkämpfer hat bei der Weltmeisterschaft im chinesischen Chengdu die Silbermedaille gewonnen. Das tschechische Trio aus Ondřej Polívka, Michal Sedlecký und David Svoboda musste sich nur den Litauern geschlagen geben. Bronze gewann Ungarn. Im Einzelwettbewerb konnten die tschechischen Modernen Fünfkämpfer jedoch keine Medaille gewinnen. David Svoboda, der bei den vorangegangenen zwei Weltmeisterschaften noch Silber gewonnen hatte, wurde nur 17., Polívka wurde sechster. Sedlecký, der Weltmeister von 2002, beendete den Wettkampf aus Pistolenschießen, Degenfechten, Schwimmen, Springreiten und Crosslauf auf dem zehnten Rang.

Das Wetter am Samstag, 4. September: bewölkt und kühl

Am Samstag wird der Himmel über Tschechien überwiegend bewölkt sein. Mit gelegentlichen Schauern muss gerechnet werden. Die Temperaturen erreichen Höchstwerte zwischen 13 bis 17 Grad Celsius.